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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Dämonenkatze hob ihren Kopf und fauchte, so daß ihre langen, weißen Fangzähne sichtbar wurden. »Schscht«, beschwichtigte Harihn sie, während er sie vorsichtig im Auge behielt. »Du solltest mittlerweile doch wissen, daß ich deiner Freundin nichts Böses will.«
    Die Katze ließ ihren Kopf wieder auf die ausgestreckten Pfoten fallen und gab sich damit zufrieden, dem Prinzen noch einen finstere Blick zuzuwerfen. Sie hatte Aurian während ihrer Krankheit die ganze Zeit bewacht und alle, die sich um ihre Freundin kümmerten, mit dem gleichen Argwohn betrachtet. Die meisten Diener hatten schon Angst davor, auch nur den Raum zu betreten.
    Harihn, der beschlossen hatte, den Rat des Arztes doch anzunehmen, schenkte sich etwas Wein ein. Dann öffnete er die geschnitzten Fensterläden, die sich von der Decke bis zum Fußboden erstreckten, und nahm seinen Kelch mit hinaus in den wohlriechenden, vom Mond beschienenen Frieden des Gartens. Wie sehr er diesen Ort doch liebte! Der kleine, mit Mauern umgebene Park mit seinen grünen Rasenstücken und den blühenden Pflanzen und Bäumen war eine grüne Zuflucht in dieser ausgedörrten Stadt. Seine Mutter hatte diesen Garten geschaffen, nachdem man sie, eine gefangene Braut, in diesen kleinen aber exquisiten Palast am Südufer des Flusses gebracht hatte – die Arena und der luxuriöse Palast des Khisu lagen auf der anderen Seite. Ihre Weigerung, im selben Haus mit ihrem Herrn und seinem Harem zu leben, war einer der Gründe für ihre Ermordung gewesen. Xiang, der an die unterwürfigen Frauen seines Landes gewöhnt war, konnte mit ihrem Stolz nicht fertig werden, ebensowenig wie mit ihrem verachtungsvollen, niemals verborgenen Haß auf den Mann, der sie mit Gewalt von den Xandim, ihrem eigenen Volk entführt hatte.
    Harihn überquerte den Rasen, um sich auf die niedrige, marmorne Mauerkappe zu setzen, die einen Teich umrandete, in dem in vergoldeter Pracht einige Karpfen schwammen. Der Duft der großen, weißen Blüten des Baumes, der über dem mondsilbernen Wasser aufragte, war berauschend, aber seine Gedanken waren anderswo. Nach all diesen Jahren vermißte er seine Mutter immer noch. Er konnte sich lebhaft an sie erinnern – an ihr langes, braunes Haar, ihre blitzenden Augen und den unbeugsamen Geist, den auch die Brutalität seines Vaters niemals hatte zerstören können. Harihn lebte aus den gleichen Gründen hier, wie sie es damals getan hatte – um sich seine Unabhängigkeit zu bewahren und um so weit wie möglich von Xiang entfernt zu sein. Aber es tat weh. Dieser Ort war voll von den Erinnerungen an seine Mutter, und vielleicht war das seine eigene Schuld, denn er hatte es nie zugelassen, daß irgend etwas verändert wurde. Als er die flammenhaarige Fremde in der alten Zimmerflucht seiner Mutter unterbrachte, hatte es unter den Dienern einige hochgezogene Augenbrauen gegeben, um es vorsichtig auszudrücken. Aber irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, daß es das richtige war. Ihr Geist, ihr Mut, ihr Stolz und ihre Weigerung, in der Arena zu kapitulieren, hatten solch mächtige Erinnerungen an seine Mutter in ihm geweckt, daß er nicht anders konnte, als einzuschreiten, um dieser Frau zu helfen. Um seine Mutter zu retten, war er damals zu jung gewesen.
    Seit diesem Augenblick hatte er jedoch genug Zeit gehabt, um sein übereiltes Handeln zu bedenken, und wieder einmal fragte er sich, was nur über ihn gekommen sein mochte. Alles, was er bisher aus ihr herausgebracht hatte, war ihr Name – Aurian. Woher war sie gekommen? Was war ihre Geschichte? Wie hatte sie – eine Frau – gelernt, so gut zu kämpfen? Die Tatsache, daß sie eine von den hexengeborenen nördlichen Zauberinnen war, machte ihn sehr nervös, trotz der Armreifen, die sie trug und die, wie man ihm fest versichert hatte, ihre Magie aufhoben. Nicht zum ersten Mal fragte Harihn sich, ob er da nicht einen größeren Bissen genommen hatte, als er schlucken konnte. Er hatte zum Beispiel keinen Augenblick daran gedacht, daß dies bedeuten würde, auch den furchterregenden Dämon bei sich aufzunehmen. Und der Khisu war natürlich schrecklich wütend auf ihn, aber das war nichts Neues.
    Bei dem Gedanken an Xiang mußte Harihn allerdings zugeben, daß seine Tat auch ihre Vorteile hatte. Es war äußerst vergnüglich gewesen, diesen Ausdruck höchster Wut auf dem Gesicht seines Vaters und dem seiner Braut zu sehen. Warum hatte sie den Tod der Kriegerin gewünscht? Harihn war davon überzeugt, daß die beiden

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