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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Frauen mit demselben Schiff gekommen sein mußten. Zwei Fremde, die gleichzeitig in der Stadt auftauchten? Das mußte mehr als nur ein Zufall sein. Er lächelte bei sich. Wenn seine geheimnisvolle Dame ihm Informationen geben konnte, die sich zum Nachteil der neuen Königin auswirken würden, dann hatte er damit vielleicht ein neues und dringend benötigtes Druckmittel gegen den Khisu. Harihns Mund verzog sich zu einer bitteren Grimasse. Der Haß, den sein Vater für ihn empfand, war kein Geheimnis. In der Hinsicht konnte sich diese Aurian tatsächlich als nützlich erweisen. Sie konnte kämpfen wie ein Dämon – das hatte er mit eigenen Augen gesehen –, und sie hatte überdies noch ihren eigenen Dämon, der ihr half. Zusammen waren die beiden ein unglaubliches Paar. Der Khisal lächelte. Vielleicht hatte er, als er sie aus der Arena gerettet hatte, doch die richtige Entscheidung getroffen.
     
    Als Aurian erwachte, war es bereits heller Tag. Der Prinz war verschwunden, und ein Fremder döste auf einem Stuhl neben ihrem Bett. Aurian keuchte. Der Mann war ein Riese. Aber Shia schlief am Fußende des Bettes. Sie hatte sich fest zusammengerollt und ihren Schwanz über die Augen gebreitet – ein eindeutiges Zeichen dafür, daß man ihrem neuen Wächter trauen konnte. Sie fragte sich, ob er ihr wohl etwas zu essen bringen konnte. Ihr Verstand war jetzt ganz klar, aber ihr Inneres zog sich vor Hunger zusammen. Sie streckte die Hand aus, um ihn am Arm zu berühren, und der große Mann schreckte mit schuldbewußtem Gesicht sofort auf. Aurian sah die Furcht in seinen Augen und versuchte instinktiv, ihn zu beruhigen. »Keine Angst«, sagte sie. »Es ist nicht schlimm, daß du geschlafen hast. Alle anderen haben das auch getan.« Sie warf lächelnd einen Blick auf die nichtsahnende Shia. »Nur – ich bin so schrecklich hungrig. Glaubst du, du könntest mir etwas zu essen besorgen? Und etwas Liafa.« Während sie in der Arena gelebt hatte, war sie diesem Zeug regelrecht anheimgefallen. Der Riese sprang auf seine Füße, nickte so kräftig, als wolle er sich seines kahlen Kopfes entledigen, und ein scheues Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Aurians Augen weiteten sich. Er mußte beinahe sieben Fuß groß sein, und seine Schultern waren so breit, daß sie sich fragte, ob sie wohl durch die Tür passen würden. Er verbeugte sich und verließ das Zimmer mit einer Geschwindigkeit, die seinen gewaltigen Körper Lügen strafte. Er kehrte schon nach kurzer Zeit mit einen Tablett zurück, das beinahe ebenso breit war wie seine Schulter. Als sie sah, was er da hereintrug, wurde Aurian klar, daß, welche Tageszeit es auch sein mochte, es auf gar keinen Fall Frühstückszeit war. Aber das war ihr gleichgültig – das Wasser lief ihr bereits im Mund zusammen. Es gab eine kräftige Suppe, ein gebratenes Huhn, und abgerundet wurde die Mahlzeit von Früchten, Käse, Honig und dem gewohnten flachen Brot. Auf dem wenigen, was an freier Fläche auf dem Tablett noch übrig war, wetteiferten eine Flasche Wein und ein randvoller Krug Liafa um den letzten Platz. »Also wirklich, das ist ja ein Festessen!« rief Aurian. »Ich danke dir – vielen, vielen Dank!«
    Shia, die das Essen gerochen hatte, regte sich, und ihre goldenen Augen hellten sich auf, als sie das Tablett erblickte. Aurian seufzte. Es war ja nicht so, daß sie etwas dagegen hatte, mit ihrer Freundin zu teilen, aber – aber ihr freundlicher Riese hatte sogar daran gedacht. Unter seinen Arm geklemmt, damit er beide Hände frei hatte, um das Tablett zu tragen, hatte er noch einen dicken, in einen Lappen gewickelten Gegenstand. Mit einer schwungvollen Gebärde packte er ihn aus und präsentierte ihn ohne ein Zeichen von Furcht der Katze. Es war eine Keule rohen Fleisches. Zu Aurians maßlosem Erstaunen schnurrte Shia laut und rieb sich das Gesicht an der Hand des Mannes.
    »Vielen Dank«, sagte Aurian mit einem Lächeln zu ihm. »Das war sehr aufmerksam. Shia! Nicht auf dem Bett, bitte!«
    »Warum nicht? Ich habe auch Hunger.« Shia warf ihr einen düsteren Blick zu und zog dann mit ihrem Fleisch in Richtung Garten ab.
    Aurian konnte nicht länger warten und machte sich über das Essen her. »Wie heißt du?« fragte sie den riesigen Mann undeutlich, da sie mit vollem Mund sprach. Er sah sie nur an, schüttelte den Kopf und fuchtelte mit den Händen in der Luft.
    »Sein Name ist Bohan. Er kann dir keine Antwort geben, denn er kann nicht sprechen.« Als Harihn eintrat, warf Bohan

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