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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sich nieder und berührte mit der Stirn den Boden. Der Prinz machte eine lässige Handbewegung, und der Riese verließ den Raum. »Ich habe ihn dazu abgestellt, dir zu dienen und dich zu bewachen. Er ist ein Eunuch, wie es sich gehört.«
    »Der arme Mann!« keuchte Aurian. »Wie grausam!«
    Harihn machte ein überraschtes Gesicht. »Grausam? Warum? Alle Damen von Stand werden von Eunuchen bedient. Wie sonst könnte die Unantastbarkeit ihrer Person sichergestellt werden?«
    Aurian schauderte und dachte an Anvar. Anvar! Großer Chathak, wie hatte sie ihn nur vergessen können?
    Der Prinz zuckte mit den Schultern. »Es hat keine weiteren Konsequenzen. Ich denke, er ist zufriedenstellend?« Er machte es sich am Fußende ihres Bettes bequem und nahm sich beiläufig einen Schenkel von ihrem Huhn. Aurian schob sich schnell einen großen Bissen in den Mund, denn sie hatte keine Lust, noch mehr von dem Vogel einzubüßen.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Harihn, und Aurian würgte, um ihm eine Antwort zu geben. Sie nahm einen Schluck Wein und holte tief Luft.
    »Hungrig«, erwiderte sie spitz, bedauerte ihre Grobheit jedoch noch im selben Augenblick. Schließlich hatte sie ihm viel zu verdanken, und im Augenblick war sie außerdem von seinem guten Willen abhängig.
    Der Prinz schenkte ihr ein tolerantes Lächeln. Er sah sehr gut aus, dachte Aurian, mit seinem schwarzen, gelockten Haar, den dichten, geraden Brauen und den dunklen, strahlenden Augen. Sein Gesicht war sanfter, weniger eklig und wölfisch als das seines Vaters, aber es zeigte denselben Stolz, und sein Körper war genauso geschmeidig und stark. Dennoch begann sie langsam, sein herablassendes Verhalten äußerst ärgerlich zu finden, und sie mußte sich zwingen, ihr Temperament zu zügeln. »Ich möchte mich entschuldigen, Euer Hoheit«, sagte sie. »Ich fürchte, so kurz nach dem Aufstehen bin ich immer etwas ungenießbar.«
    »Du kannst mich Harihn nennen«, sagte er mit dem Tonfall eines Menschen, der einem anderen eine einzigartige Ehre zuteil werden ließ, »und ich habe keine Einwände dagegen, daß du ißt, während wir uns unterhalten.«
    Na, vielen Dank, dachte die Magusch säuerlich. »Ich danke Euch sehr«, sagte sie laut. »Ihr dürft mich Aurian nennen.«
    Harihn hob eine Augenbraue. »Aber natürlich.«
    Mit Mühe gelang es Aurian, ihm nicht ihr Frühstück in sein selbstgefälliges, dümmliches Gesicht zu werfen. Und das war auch gut so, denn sie brauchte das Essen dringend. Statt dessen sah sie ihn mit einem sehr direkten Blick an. »Harihn, warum habt Ihr mich gerettet?«
    Der Prinz lächelte. »Lady, du hast nichts von mir zu befürchten. Du bist für mich lebendig viel wertvoller als tot. Verstehst du, ich brauche dich – und deinen Dämon, wenn er bereit ist, uns zu helfen. Ich habe dich in der Arena kämpfen sehen, und ich brauche deine Fähigkeiten, um mich zu schützen. Mein Leben ist bedroht – von seiten meines königlichen Vaters und erst recht von seiten seiner neuen Frau. Falls sie ihm einen weiteren Erben schenkt …« Er fuhr sich mit einer eindeutigen Handbewegung über die Kehle.
    Nach einem Augenblick bemerkte Aurian, daß ihr der Mund offenstand, und hastig schob sie sich etwas zu essen zwischen die Zähne, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Sie hätte um ein Haar begonnen, ihm zu erzählen, warum sie unmöglich bleiben konnte, begriff jetzt aber, daß der ganz mit sich selbst beschäftigte junge Prinz ihre Probleme kaum beachten würde. Außerdem konnte sie nicht gehen, bevor sie Anvar gefunden und, was noch wichtiger war, eine Möglichkeit entdeckt hatte, diese Armreifen, die ihre magischen Kräfte lähmten, zu entfernen.
    Der Prinz runzelte die Stirn und war offensichtlich verwundert darüber, daß sie nicht außer sich vor Freude war, zu seiner Leibwächterin auserkoren zu sein. »Entschuldigt mich, Euer Hoheit«, sagte Aurian hastig und brachte es gerade rechtzeitig fertig, von irgendwoher noch ein Lächeln hervorzuzaubern. »Ich bin beinahe sprachlos angesichts der Ehre, die Ihr mir erweist, aber … Der Arzt muß Euch doch sicher von meinem Zustand erzählt haben. Wie kann ich Euch angemessen verteidigen, wenn ich wegen des Kindes, das ich erwarte, dick und rund geworden bin?«
    Harihn zuckte mit den Schultern. »Ich weiß die Offenheit, mit der Ihr über diese delikate Angelegenheit sprecht, natürlich sehr zu schätzen.« Die abschätzige Art, wie er seine Lippen verzog, strafte seine Worte jedoch Lügen. »Das

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