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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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drehte sich um, um den Sattel über ihn zu legen – immer eine Strapaze für jemanden, der so klein war wie sie. Nachdem sie den Sattel vorsichtig auf den Rücken des Ponys gelegt hatte, kauerte sie sich unter seinen Bauch, um den herabhängenden Gurt zu finden – und wurde mit einem spitzen Schrei hochgerissen, als eine kräftige Hand sich um ihre Schulter schloß. Zanna wirbelte herum, und ihr Herz hämmerte vor Schreck, als sie sich in den Armen von Yanis wiederfand.
    »Ich habe darauf gewartet, daß du weglaufen würdest, seit dem Tag, an dem ich dir von deinem Vater erzählt habe«, sagte der Schmuggler, aber in seinem Gesicht stand Mitleid, nicht Zorn.
    »Yanis, bitte, halt mich nicht auf«, bat Zanna. »Ich muß gehen – ich kann es nicht ertragen! Ich muß es einfach wissen, verstehst du nicht …« Tränen schossen in ihre Augen.
    »Ich weiß, Mädchen. An deiner Stelle würde ich genauso empfinden«, sagte Yanis sanft, »aber sich allein in diesen Sturm da hinauszuwagen ist keine Lösung. Selbst harte Männer, erfahrene Männer, haben sich in solchen Schneestürmen auf den Mooren da draußen verirrt, und alles, was wir im nächsten Frühling von ihnen fanden, waren ihre Knochen, sauber abgenagt von Wölfen – das heißt, wenn wir überhaupt irgend etwas gefunden haben.«
    Zanna starrte ihn voller Entsetzen an. Einen Augenblick lang hatte sie gehofft, ihn überreden zu können … aber obwohl sie offensichtlich keine Chance hatte, arbeitete ihr schneller Verstand bereits an einem neuen Plan. Yanis würde die Pferde zuerst mit Argusaugen beobachten, aber wenn sie sein Mißtrauen nur lange genug einlullen konnte …
    »Na schön.« Sie seufzte und fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Es tut mir leid, Yanis – ich wußte nicht, daß die Moore so gefährlich sind, aber jetzt, da du es mir erklärt hast …« Sie hielt den Atem an und war sich plötzlich seiner Umarmung bewußt; das war das erste Mal seit dem Tag ihrer Ankunft, daß er sie berührt hatte. Sie wollte nicht, daß er sie losließ, aber wenn ihr neuer Plan funktionieren sollte, war es wichtig, daß sie ihn glauben machte, sie habe sich in ihr Schicksal gefügt. Seufzend schob sie ihn von sich und wandte sich zum Gehen.
    »Warte!« Yanis hielt sie am Arm fest. »Ich weiß, was du denkst. Du brauchst nur eine Weile zu warten, und dann kannst du es wieder versuchen – aber das wird nicht funktionieren, verstehst du?«
    Zanna keuchte, voller Wut darüber, daß er sie durchschaut hatte. »Und was genau hat dich auf diese Idee gebracht?« fragte sie eisig.
    Das Gesicht des jungen Schmugglers verdunkelte sich. »Ich weiß, was du von mir hältst«, sagte er steif, »aber das ist das erste Mal, daß du mir meine Dummheit um ein Haar ins Gesicht geschrien hättest. Nun, laß dir eines gesagt sein – es gibt Dumme und Dumme, und es war nicht schwierig für mich, festzustellen, was du vorhattest. Ich brauchte mich nur einen Augenblick lang in deine Lage zu versetzen. Ich selbst hätte niemals so leicht aufgegeben, und ich war mir sicher, daß du das auch nicht tun würdest, da du deinen Vater so sehr liebst. In diesem Fall warst du die Dumme, weil du mich unterschätzt hat.« Sein Finger schlossen sich noch härter um Zannas Arm, bevor er fortfuhr: »Die Nachtfahrer können dich nicht einfach in deinen sicheren Tod gehen lassen, du kleine Närrin! Ich werde dich nicht gehen lassen! Ich bin ein geduldiger Mann, glaub mir, und es ist Winter, also habe ich nichts Besseres zu tun. Gewöhne dich an den Gedanken, mich in deiner Nähe zu haben, Mädchen, denn ich habe die Absicht, von jetzt an dein Schatten zu sein.«
    Zanna starrte ihn mit offenem Mund an. Einen Augenblick lang war sie zu wütend, um zu sprechen. Sie blickte in sein rauhes, hübsches Gesicht; die dunkelgrauen Augen funkelten zornig, und der Mund war jetzt hart und unnachgiebig. Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre Vannors Tochter überglücklich gewesen bei dem Gedanken, Yanis ständig an ihrer Seite zu haben. Nun aber erfüllte diese Vorstellung sie mit Zorn und Enttäuschung. »Du Mistkerl!« schrie sie und trat ihm, so fest sie nur konnte, vor das Schienbein. »Ich könnte genausogut deine Gefangene sein!«
    Mit einem unterdrückten Fluch ließ Yanis ihren Arm los, und Zanna floh mit Tränen der Wut aus der Höhle.
     
    »Ich könnte genausogut deine Gefangene sein.« Die Erdmagusch Eilin funkelte den Waldfürsten an. »Du hast mir mit Absicht meinen Stab genommen, um ihn D’arvan

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