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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ich bringe ihn nicht in allzu große Schwierigkeiten. Es gelang ihr, ein Lächeln zuwege zu bringen.
    »Ich konnte nicht schlafen«, erzählte sie ihm kläglich. »Obwohl wir hier unter der Erde sind, scheint der Sturm mich trotzdem aufzuregen.«
    »Ach, so geht es vielen von uns«, versicherte Tarnal ihr. »Das heißt, daß du ein guter Wetterprophet bist, wie wir es nennen. Du hast wirklich alle Voraussetzungen für einen guten Nachtfahrer, Zanna.« Er grinste sie schüchtern an, und sie wußte nur allzugut, was in ihm vorging. Er schmachtete schon so lange nach ihr, aber was für ein Zeitpunkt, romantisch zu werden!
    »Wie dem auch sei«, sagte Zanna energisch, »da ich nicht schlafen konnte, dachte ich, ich sollte vielleicht in den Stall runtergehen, um nachzusehen, ob mit Piper alles in Ordnung ist.«
    Tarnais Gesicht leuchtete auf. »Gute Idee«, sagte er. »Man kann bei diesem wilden Wetter nie wissen, was mit den Pferden los ist. Ich sage dir was – ich komme mit für den Fall, daß du Hilfe brauchen solltest.«
    O nein, das wirst du nicht, dachte Zanna grimmig. Wenn du mich allein in diesem schönen, warmen, strohgefüllten Stall erwischt …
    »Das ist sehr nett von dir, Tarnal«, sagte sie schnell, »aber wenn Yanis herausfände, daß du deinen Posten verlassen hast, wärst du wirklich in Schwierigkeiten.« Sie sah ihn mit einem kurzen, verschwörerischen Blinzeln an. »Bleib hier, Tarnal – ich bin gleich wieder da.« Mit diesen Worten trat sie hastig den Rückzug an und betete, daß er es sich nicht in den Kopf setzen würde, ihr zu folgen.
    Die Stallhöhle war von der Wärme der dicht aneinandergedrängten Tierleiber erfüllt. Als sie eintrat und das schwere Gitter, das den Ausgang verschloß, hinter sich zuzog, konnte Zanna das sanfte Schnauben der Pferde, die im Dunkeln standen, vernehmen, gefolgt von einem Rascheln im Stroh und einem Scharren von Hufen auf den Steinen, als die schläfrigen Geschöpfe ihre Gegenwart bemerkten. Große leuchtende Augen wandte sich in ihre Richtung und funkelten wie Juwelen, als sie das Licht der Lampe, die sie bei sich trug, reflektierten. Zanna stellte sich auf die Zehenspitzen, griff hinauf und stellte die Lampe sehr vorsichtig in eine tiefe, hoch in die Felswand zu ihrer rechten Seite hineingehauene Nische. Es gab strenge Regeln, die sicherstellten, daß die Flammen nicht mit dem zundertrockenen Farngestrüpp in Berührung kamen, das den Boden der Höhle bedeckte. Ein Funke würde genügen, um die Höhle binnen Sekunden in ein flammendes Inferno zu verwandeln.
    Zanna schlurfte durch die tiefe Lagerstreu und bewegte sich an der Wand entlang, bis sie an eine Reihe von Haken kam, an denen Sattel und Zaumzeug hingen. Dann durchstöberte sie einen Haufen Farngestrüpp und zog ihren warmen Umhang sowie das Bündel Nahrungsmittel und die anderen Dinge, die sie früher am Abend dort versteckt hatte, hervor. Statt all diese Dinge zusammen mit dem unhandlichen, sperrigen Sattel durch die Menge der ruhelosen Tiere hindurchzuschleppen, beschloß sie, zuerst Piper einzufangen und ihn dann herzubringen. Sie zog Pipers Sattel von seinem Haken, nahm einen Apfel aus der Tasche ihres Rocks und schlängelte sich vorsichtig durch die unruhigen Pferde hindurch, wobei sie sanft nach ihrem gescheckten Pony rief.
    Piper gehorchte ihrem Ruf – das hatte sie ihm beigebracht, indem sie ihm jedesmal etwas Gutes mitbrachte, wenn sie ihn reiten wollte. Zanna lächelte, als er gierig seine Schnauze in ihre Handfläche drückte und den Apfel mit einem einzigen Bissen zermalmte. Während er nach Nachschub suchte, ließ sie das Zaumzeug über ihn gleiten und machte es schnell fest. Dann warf sie ungeachtet ihrer Eile die Arme um Pipers gewölbten Hals und barg ihr Gesicht in seiner schwarzweißen Mähne, um ihre Schluchzer zu ersticken. O ihr Götter, wie sehr sie ihn liebte! Und Remana und Yanis und Antor und Tarnal und all die anderen …
    Das Pony schnaubte und drehte mit hoffnungsvoll aufgestellten Ohren den Kopf, um an ihrer Tasche zu knabbern. Sie hatte jedoch keine Äpfel mehr – alles, was er fand, war ihr Taschentuch, das er trotzdem herauszog. Zannas Schluchzen verwandelte sich in zittriges Gelächter. »Na vielen Dank, du kluger kleiner Kerl!« sagte sie zu ihm. Nachdem sie ihr durchgekautes und ziemlich feuchtes Taschentuch wieder zurückerobert hatte, führte sie das Pony zu dem Platz an der Mauer, wo sie ihre Sachen zurückgelassen hatte.
    Zanna machte Piper an einem Haken fest und

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