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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sah, wußte sie, daß es ihnen genauso ging. Als sie weitermarschierten, wurde die Krümmung des Tunnels langsam weiter; schließlich verlief er geradlinig, stieg aber gleichzeitig immer steiler an. Es gab jetzt keine weiteren Zimmer mehr, und schon bald begann auch die Beleuchtung sich zu verändern. Die glühenden, bernsteinfarbenen Adern des Felsens machten allmählich einer Ansammlung vielfarbiger Juwelen Platz, die wie jene in der Wüste unter ihnen leuchteten und ihr eigenes, mysteriöses Glühen verbreiteten. Schon bald war der Weg von flackerndem Juwelenlicht erhellt, das von allen Seiten auf sie einstürzte, als schritten sie über die strahlenden Pfade des Universums selbst.
    »Wie schön das ist«, murmelte Aurian. »Ich bin froh, daß wir die Gelegenheit hatten, das hier zu sehen, selbst wenn …«
    »Selbst wenn wir für diese Erfahrung sterben müssen?« Das waren beinahe die ersten Worte, die Anvar gesprochen hatte, seit er erwacht war. Nach seinem Gefühlsausbruch am vergangenen Tag hatte sich eine Befangenheit zwischen den Magusch ausgebreitet, als wären sie beide ängstlich darauf bedacht, den Konsequenzen seiner Worte aus dem Wege zu gehen. Aurian war das Ganze plötzlich von Herzen leid. Nichts hat sich verändert, sagte sie sich selbst. Er ist immer noch Anvar. In der Hitze des Augenblicks gesprochene Worte – was hat sich dadurch schon verändert? Wenn wir sterben, spielt das Ganze ohnehin keine Rolle mehr, und wenn nicht – nun, dann werden wir schon irgendwie darüber hinwegkommen, und es hat keinen Sinn, in der Zwischenzeit eine gute Freundschaft deswegen zu zerstören. Sie griff nach seiner Hand.
    »Verzweifle nicht«, sagte sie zu ihm. »Denk an die vielen Male, die wir beinahe gestorben wären, seit wir Nexis verlassen haben, und doch leben wir noch. Irgend etwas wird schon passieren, du wirst sehen. Wir sind ein viel zu zähes Gespann, du und ich, als daß man uns umbringen könnte.«
    Anvar drückte ihre Hand und sah ihr endlich wieder in die Augen. Plötzlich schien er zuversichtlicher zu sein. »Du hast recht«, sagte er, »und wir werden noch viel mehr erleben, bevor wir am Ende sind.«
    »Licht! Da vorn ist Licht!« Als sie Shias Ruf hörten, drehten sie sich beide gleichzeitig um.
    »Tageslicht!« Es leuchtete trüb hinter einer scharfen Biegung im Tunnel, gedämpft von dem Sternenglitzern der Juwelen. Shia war mit aufgestellten Nackenhaaren vor der Biegung stehengeblieben.
    »Das ist Magie da vor uns«, warnte sie die anderen und machte damit dem überstürzten Vormarsch ihrer Gefährten ein Ende.
    Aurian trat einen Schritt nach vorn, aber Anvar, der ihre Hand auch im Laufen nicht losgelassen hatte, zog sie zurück.
    »O nein, das wirst du nicht tun«, knurrte er. »Diesmal gehen wir zusammen!«
    Sie krochen nach vorn und spähten ängstlich um die Ecke. »Bei Chathaks Eiern«, fluchte Aurian. Der Tunnel vor ihnen wurde von einem großen Edelstein versperrt, der den uneinnehmbaren Türen ähnelte, denen sie weiter unten begegnet waren. Das Tageslicht blinzelte durch seine polierten Facetten – so nahe, und doch hätte es Millionen Meilen entfernt sein können, wenn sie keinen Weg fanden, das Hindernis zu umgehen.
    »Dieses Geräusch ist auch wieder da«, sagte Anvar plötzlich. »Hört ihr es auch?«
    Und tatsächlich, das irritierende hohe Summen zitterte wieder in Aurians Kieferknochen. »Was ist das?« wollte sie ungehalten wissen und kämpfte gegen den Drang, in Tränen verzweifelter Enttäuschung auszubrechen.
    »Ich glaube, es kommt von der anderen Seite. Shia! Komm endlich her!«
    »Ich habe dich gehört.« Die Katze kam um die Biegung und warf Anvar einen finsteren Blick zu. »Es besteht kein Grund, zu schreien.«
    »Tut mir leid. Kannst du herausfinden, ob die Magie von dem Stein selbst kommt, oder ist vor uns noch irgendeine andere Falle aufgebaut?«
    »Ich glaube nicht. Die Magie ist in dem Kristall selbst.«
    »Richtig.« Anvar wollte weitergehen, aber Aurian hielt ihn am Arm fest.
    »Einen Moment mal«, rief sie. »Du hast die Regeln gemacht, erinnerst du dich? Zusammen oder gar nicht.«
    Zusammen untersuchten sie den Kristall und ließen ihre Hände über die glatte, harte Oberfläche gleiten. »Genauso wie die anderen«, sagte Anvar verzweifelnd. »Anders als der, in dem du gefangen warst. Zu diesen Türkristallen gibt es keine Schlüssel. Wir stecken in einer Sackgasse.«
    »Das ist unmöglich!« Aurian versetzte dem Ding einen wilden Tritt und heulte fluchend

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