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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Kreischen aus – das unmusikalischste Geräusch, das sie überhaupt von ihm gehört hatte – und huschte mit einer Geschwindigkeit beiseite, die seine gewaltige Größe Lügen strafte, als sein Bett zu brodeln und zu zittern begann und sich in seinem funkelnden Schwall über den Raum ergoß. Aus dem Herzen des Stapels schoß wie zur Antwort ein grüner Strahl empor. Aurian sank auf die Knie und schützte ihren Kopf, als eine gewaltige Explosion von Edelsteinen und Gold mit ungeheurer Gewalt gegen die Wände dröhnte.
    In der darauffolgenden Stille entdeckte die Magusch zu ihrer Erleichterung, daß sie ihren zuckenden und zerrenden Stab fest in der Hand behalten hatte. Zitternd stand sie auf, am ganzen Körper zerschunden von den Kostbarkeiten, die sich unversehens in harte Geschosse verwandelt hatten. Ein üppiges grünes Licht hatte den Raum überflutet, und der Drache streckte seinen Kopf wieder unter einem schützenden Flügel hervor. Sie hörte das Schnarren der Luft in seiner Kehle, als er einen gewaltigen Atemzug machte. »Auf mein Wort«, sagte er mit ehrfurchterfüllter Stimme, »du machst keine halben Sachen, Zauberin!«
    Der Stab zeigte unfehlbar in die Mitte des Zimmers. Dort, inmitten des freien Raumes, den er sich so gewalttätig verschafft hatte, lag in einsamer Pracht ein glühender, grüner Edelstein, der etwa so groß war wie Aurians Zeigefinger und Daumen, wenn sie sie zu einem Ring schloß. Die Magusch näherte sich ihm vorsichtig und kniff angesichts des tiefen, smaragdgrünen Strahlens, das von dem Stein ausging, die Augen zusammen. Als sie auf Armeslänge von ihm entfernt war, blieb sie stehen, aufgehalten von der Energie, die wie eine pulsierende Mauer aus grünem Feuer von dem Stein ausging. Erst wenn sie den Stab neu erschaffen hatte, konnte diese Macht soweit gezähmt und gezügelt werden, daß ein Magusch sie beherrschen und überleben konnte. Aber wie sollte sie das machen? Aurian ließ ihre Hände über ihren eigenen Stab gleiten und spürte Anvars kunstvolle, lebensechte Schnitzereien unter ihren Fingern. Die Zwillingsschlangen, die sich um den Stab herumwanden, waren so lebensnah, daß sie beinahe spüren konnte, wie sie sich bewegten. Spüren, wie sie sich bewegten … Das brachte sie auf eine Idee.
    Vorher gab es jedoch noch etwas zu erledigen. Aurian wandte sich wieder an den Drachen. »Ich möchte meine dritte Frage stellen.«
    Das Geschöpf schien überrascht. »Dann stelle deine Frage – aber ich warne dich: Ich darf dir nicht sagen, wie du deine Aufgabe vollbringen sollst.«
    »Das ist schon gut. Was ich wissen will, ist, ob ich den Stab behalten darf, wenn ich ihn neu erschaffen habe.«
    Der Drache warf den Kopf zurück und brüllte – aber vor Lachen und nicht, wie sie erwartet hatte, vor Wut. »Du tollkühne Zauberin! Ja, du darfst den Stab behalten, denn wenn du ihn neu geschaffen hast, hast du ihn dir verdient. Aber sei gewarnt – erinnere dich immer daran, welche Mächte dir zu Gebote stehen und welche Zerstörung du bewirken könntest. Mache nie den Fehler, den die Benutzer des Kessels gemacht haben.«
    Aurian näherte sich dem Stein, so weit sie es wagen durfte, und konzentrierte ihre Kräfte – nicht auf den Edelstein selbst, sondern auf ihren Stab. Sie ließ ihre Hände über die vertraute Oberfläche gleiten, und ihre Finger kribbelten und badeten in Licht, als sie mit Hilfe der Magie der lebenden Erde versuchte, dem Holz Leben einzuhauchen. Die Schlangen unter ihren Fingern regten sich, und ihre geschnitzten Augen erwachten zu funkelndem Bewußtsein. Gespaltene Zungen zuckten aus ihren Mäulern, und sie erhoben ihre schuppigen Häupter von dem Stab. Aurian richtete ihren Willen auf sie, unterweisend und befehlend. Sie hielt ihren Stab fest an seinem eisenbeschlagenen Ende und streckte ihn weit von sich, um den Kristall zu berühren. Die Schlangen schnellten vor, ergriffen den Stein und hielten ihn fest zwischen ihren gefährlich bezahnten Kiefern.
    Eine überwältigende Woge von Kraft durchströmte den Stab und warf die Magusch beinahe zu Boden. Sie taumelte, hielt den Stab fest und glühte plötzlich von der Macht des Steins. Sie spürte, wie ihre Gestalt sich ausdehnte, das ganze Zimmer umfing, die Stadt, die Wüste … Sie umfing die ganze Welt – jeden Stein, jeden Grashalm, jedes Geschöpf, das atmete – sie war jedes einzelne von ihnen, und jedes einzelne war sie, und sie frohlockte mit ihnen in dem Wunder ihrer Schöpfung! Aurians Triumphschrei scholl

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