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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ließ sich müde auf Aurians Bett sinken. »Körperlich fehlt ihr nichts. Soweit ich sehe, hat sie auch ihre Kräfte nicht verloren, aber etwas in ihr hat sich zurückgezogen, um sie davon abzuhalten, diese Kräfte weiter zu mißbrauchen. Ich glaube, sie spürt, was um sie herum vorgeht, aber sie ist in sich selbst gefangen, und wir können nicht zu ihr durchdringen.«
    »Wie lange wird das noch dauern?«
    Meiriel zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Um ehrlich zu sein, Erzmagusch, wenn du sie nicht erreichen kannst, sieht es schlimm aus.«
    »Und was ist mit ihrer Mutter?«
    Meiriel schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, daß sie viel ausrichten könnte. Abgesehen von dir ist dieser Sterbliche der einzige, der Aurian nahesteht.«
    »Forral! Natürlich!« Miathan schlug sich mit der Faust in die Hand. Seinem schnellen Verstand dämmerte bereits eine großartige Idee. »Forral könnte die Lösung für all unsere Probleme sein. Sag Finbarr Bescheid, daß er ihn sofort mit seiner Glaskugel suchen soll. Ich kümmere mich um einen Boten. Je früher wir nach ihm schicken können, um so besser.«
     
    Das Licht der glühenden Kristallkugel auf dem Tisch vor dem Archivar warf scharfe Schatten auf die Wand. Der Erzmagusch stand schäumend vor Ungeduld hinter Finbarr. »Würdest du bitte aus dem Weg gehen, Miathan?« Finbarrs Stimmte hatte einen uncharakteristisch scharfen Klang. »Deine emotionale Aura reicht aus, um meilenweit den Empfang zu blockieren!«
    »Mach einfach weiter!«
    Finbarr erhob sich von seinem Stuhl, drehte sich um und starrte dem Erzmagusch wütend ins Gesicht. Dann wies er mit einem langen, knochigen Finger auf die Tür. »Hinaus!« Miathan blinzelte erstaunt. Er hatte ganz vergessen, welche Freundschaft den Archivar mit Aurian verband. Also schluckte er eine wütende Erwiderung herunter, ging zur Tür und begann, draußen im Flur auf und ab zu laufen. Nach einigen Minuten erschien Finbarrs Kopf in der Tür. »Ganz hinaus!« sagte er. »Wenn ich deinen Schwertkämpfer gefunden habe, werde ich nach dir schicken.«
     
    Forral seufzte müde und schob einen Stapel Dokumente von sich weg. Es war kein freier Platz mehr auf dem überfüllten Schreibtisch, und ein Haufen Papiere, der etwas weiter hinten gelegen hatte, wurde über den Rand geschoben und fiel auf den Boden. Forral fluchte. Was war nur über ihn gekommen, in diesem todlangweiligen Loch am hintersten Ende von Nirgendwo das Kommando zu übernehmen? An der Südküste war es heutzutage ziemlich still, und die Truppen in den Bergfestungen hatten nichts zu tun, außer ab und zu einen gelegentlichen Aufstand der Bergstämme zu unterdrücken, jenes rauhen, von wilder Unabhängigkeit erfüllten Volkes, das auf diesen trostlosen, südlichen Gebirgen nach Mineralien und Metallen grub. Und da diese unzivilisierten Stämme, denen jede Organisation fehlte, einander ständig befehdeten, hatte Forral kaum etwas anderes zu tun, als sich um eine Flut kleinlicher Verwaltungsarbeiten zu kümmern, die ihn langsam zur Verzweiflung trieb.
    Der Schwertkämpfer bereute es jetzt bitter, daß er jemals an diesen Ort gekommen war. Es war ihm zuerst als ein sicherer Hafen erschienen, denn ohne Aurian hatte sein Leben nur noch wenig Sinn gehabt. Nachdem er das Tal verlassen hatte, war er etwa ein Jahr lang ziellos umhergewandert und hatte hier und da eine Arbeit angenommen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Meistens hatte er Karawanen bewacht oder Lagerhäuser für irgendwelche Kaufleute. Es war eine langweilige Arbeit gewesen und manchmal entwürdigend, aber das hatte ihm kaum etwas ausgemacht. Er hatte lediglich einen trockenen Platz zum Schlafen und etwas zu essen gewollt – und manchmal ein paar zusätzliche Münzen, die er für Wein und Frauen ausgeben konnte. Letzteres hatte die Sache schließlich besiegelt. Der Einsamkeit und des Schmutzes überdrüssig, wachte er eines Morgens mit dröhnenden Kopf auf, ein fremdes Gesicht neben sich auf dem Kissen. Da hatte er beschlossen, den Posten im Fort anzunehmen, um seinem Leben wieder ein Ziel zu geben. Damals hatte er das für eine gute Idee gehalten, dachte er reumütig.
    Forral nahm die Weinflasche zur Hand und stellte sie dann mit einer Grimasse wieder ab. Langeweile und Untätigkeit waren schuld daran, daß er immer mehr trank, aber damit würde er seine Probleme niemals lösen. Mit finsterem Blick betrachtete er die Mauern aus dickem, grauem Stein, die zu seinem Gefängnis geworden waren. Es war wirklich und

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