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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Zunder, und ich bin nicht darauf gefaßt, mich mit einem wütenden Mob herumzuschlagen. Rioch war gestern abend bei mir, und diesmal ist er wirklich entschlossen, in den Ruhestand zu treten. Er sagt, er sei zu alt, um mit der Unruhe fertig zu werden. Und Vannor! Ich habe den Verdacht, daß er insgeheim zu den Hauptanstiftern gehört. Er war früher schon schlimm genug, aber seit seine Frau vergangenes Jahr gestorben ist, widerspricht er mir im Rat bei jeder Gelegenheit. Weil Meiriel es nicht geschafft hat, sie zu retten, gibt er dem Maguschvolk die Schuld an ihrem Tod.« Miathan seufzte. »Es wäre eine große Hilfe, wenn wir einen Nachfolger für Rioch finden könnten, aber gerade jetzt gibt es in der Garnison niemanden, der unserem Volk freundlich gesinnt ist. Eliseth, wenn du nicht bald ein wenig Regen zustande bringst, werden die Konsequenzen unausdenkbar sein!«
    »Ich tue mein Bestes!« fuhr Eliseth ihn an. »Wenn du mich nicht auch noch mit deinen Problemen quälen würdest, hätte ich mehr Zeit …«
    Stirnrunzelnd ging Aurian weiter. Der arme Miathan! Vielleicht würde sie ihm helfen können, wenn sie mit ihren Studium der Wettermagie nur endlich Fortschritte machte. Mit plötzlicher Entschlossenheit nahm sie den schweren Bücherstapel auf ihren anderen Arm und machte sich auf den Weg zu ihren Räumen. Es war schrecklich stickig im Turm, und während sie sich die endlose Spirale von Treppenstufen hinaufquälte, wünschte Aurian sich ausnahmsweise, ein wenig weiter unten zu wohnen. Ein Diener kam ihr auf seinem Weg von Miathans Gemächern herab entgegen, und mit dem Gedanken an Finbarrs Warnung hielt Aurian ihn auf. Sie hatte den ganzen Tag über nichts gegessen, aber als sie ihn gerade bitten wollte, ihr etwas auf ihr Zimmer zu bringen, zögerte sie. Es war zu heiß zum Essen. Ich kann mir später etwas holen, dachte sie. »Bring mir etwas Kühles zu trinken«, wies sie den Mann an und ging in ihr Zimmer, wo sie die Bücher mit einem dankbaren Seufzer auf den Tisch fallen ließ.
    Das Arbeitszimmer war wie ein Ofen. Die grünen und goldenen Vorhänge hingen schlaff vor dem offenen Fenster, und Staubteilchen schwebten im grellen Sonnenlicht, das auf den moosgrünen Teppich fiel. Aurian griff nach dem Wasserkrug auf ihrem Tisch, zog jedoch eine Grimasse, als sie den abgestandenen, lauwarmen Inhalt gekostet hatte, und beschloß, auf die Rückkehr des Dieners zu warten. Wenn Miathan mir doch nur endlich meinen eigenen Diener geben würde, dachte sie, dann würde ich auch nicht mehr so vernachlässigt! Sie zog sich einen Stuhl heran, setzte sich an den Tisch und beschloß, daß sie ebensogut gleich mit der Arbeit anfangen konnte.
    Wer auch immer dieses altertümliche Schriftstück verfaßt hatte: Seine Handschrift war fürchterlich. Aurian rieb sich die Augen, die von dem Versuch, das unleserliche Gekritzel zu entziffern, schmerzten. Die Zeilen schienen sich wellenförmig über die Seite zu bewegen, während das messingfarbene Sonnenlicht durch das Fenster strömte, das Pergament mit einem flirrenden Funkeln berührte und ihren Hinterkopf versengte. Aurian fragte sich gereizt, wann der Diener ihr endlich etwas zu trinken bringen würde, richtete dann jedoch ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Arbeit. Den Göttern sei Dank, daß Finbarr ihr den Zauber beigebracht hatte, wie man diese archaischen Schnörkel in den Griff bekam! Mit vor Konzentration gerunzelter Stirn richtete sie ihren Blick fest auf die Seite und spürte tief in sich hinein, um ihre Kräfte zu aktivieren.
    Zuerst fiel es Aurian gar nicht auf, daß etwas nicht stimmte. Dann bemerkte sie, daß die Worte statt klarer immer kleiner zu werden schienen. Voller Entsetzen stellte sie schließlich fest, daß der äußere Rand ihres Sehfelds sich bewölkt hatte, so daß die Schrift weit entfernt zu sein schien, am Ende eines langen dunklen Tunnels. Als sie versuchte, ihren Blick davon zu lösen, wollte ihr Körper ihr nicht gehorchen. Alles schien sich mit rasender Geschwindigkeit von ihr wegzubewegen, und sie stürzte – stürzte in die Dunkelheit …
     
    »Es tut mir leid, Erzmagusch. Mehr kann ich nicht tun. Ich habe sie gewarnt, daß das passieren würde, wenn sie sich zuviel abverlangt.« Die Heilerin klang aufgeregt, und Miathan konnte seinen Ärger nur mit Mühe unterdrücken. Das ist meine Schuld, dachte er. Ich habe zugelassen, daß Aurian sich überanstrengt.
    »Bist du sicher?« fragte er. »Es dauert jetzt schon drei Tage, Meiriel!«
    Meiriel

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