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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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erstreckt sich die Macht deines Fensters nicht bis über den Ozean?«
    »Das Salzmeer bildet eine Barriere für die Alte Magie, die wir Phaerie benutzen.« Hellorin fand seine Stimme nur mit einiger Mühe wieder. »Eine Tatsache, die deine Vorfahren, Lady, zu ihrem Nutzen und zu unserem Schaden eingesetzt haben.«
    »Wie das?« Nun runzelte die Magusch die Stirn, und Hellorin spürte einen Stich des Bedauerns darüber, daß die Bitterkeiten lange vergangener Zeiten ihre Übereinstimmung zerstörten. Er seufzte.
    »Lady, vergiß, daß ich überhaupt etwas gesagt habe. Welchen Nutzen könnte es für uns haben, bei den Streitigkeiten und Ungerechtigkeiten der Vergangenheit zu verweilen?«
    »Ich will es wissen!« brauste Eilin auf; dann wurde ihr Gesichtsausdruck plötzlich wieder weicher. »Wenn die Vorfahren der Magusch euch Unrecht getan haben, dann können nur ihre Nachkommen das wiedergutmachen. Und da ich im Augenblick die einzige Magusch bin, mit der du sprechen kannst …« Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, und Hellorin begriff, daß ihr Ärger sich nicht gegen ihn, sondern gegen ihre eigenen, schon lange zu Staub zerfallenen Vorfahren richtete, die sein Volk in ein Gefängnis außerhalb der Welt verbannt hatten. Und so begann er zu sprechen und ihr Dinge zu erzählen, die noch nie ein Phaerie einer Magusch anvertraut hatte. Er erzählte ihr, wie die Welt vor langer Zeit gewesen war, bevor die Artefakte der Hohen Magie geschmiedet worden waren und bevor die Magusch die Oberherrschaft über die älteren Rassen gewonnen hatten, die über die Macht der Alten Magie verfügten.
    Die Lady Eilin lauschte mit weit aufgerissenen Augen, während Hellorin von den gigantischen Moldan sprach, elementaren Geschöpfen aus lebendigem Stein, die in einer seltsamen, aber für beide Seiten einträglichen Verbindung mit den Dwelven, dem Zwergenvolk, gelebt hatten. Die Dwelven hatte sich in den Leibern der Berge ein Zuhause geschaffen und gingen hinaus in die Welt, um die Augen, Ohren und Glieder der Berge zu sein.
    »Als die Magusch die Moldan schwächen wollten, welchen besseren Weg hätte es da gegeben, als sie von den Dwelven zu trennen und letztere in die Nordländer zu verbannen, wo sie die Moldan, die im Süden lebten, nicht mehr erreichen konnten?« Hellorins Stimme war bitter. »Und welch passende Gerechtigkeit, zu diesem Zweck das Meer zu benutzen; denn es war ein Moldan, ein wahnsinniger, wild gewordener Riese, der die Macht des Erdenstabs an sich gerissen und sie benutzt hat, um die Landmasse, zu der einst sowohl Norden als auch Süden gehörten, zu zerbrechen. Er war schuld daran, daß das Meer sich zwischen Nord und Süd drängte und das Land in der Mitte unter seinen Fluten begrub, so daß viele Tote zu beklagen waren, sowohl bei den Magusch als auch bei den Sterblichen.«
    Eilin runzelte die Stirn. »Das wußte ich nicht«, sagte sie. »Diese Erzählungen über die Alten sind aus unserer Geschichte verschwunden.«
    Hellorin lachte verdrossen. »Was für Narren müßt ihr sein, solch lebenswichtiges Wissen zu verlieren. Lady, hast du denn keine Ahnung, daß der Wahnsinnige – der Moldan, der für diese Zerstörung die Verantwortung trägt – nun der letzte seiner Rasse ist, der im Norden lebt? Und wußtest du nicht, daß er immer noch lebt, in Ketten und von Zaubersprüchen gebannt? Wußtest du nicht, daß er in eben dem Felsen lebt, auf dem ihr Magusch eure Zitadelle erbaut habt?«
    »Was?« ächzte Eilin. »In Nexis ? O ihr Götter, wenn der Erzmagusch das herausfände …«
    »Wir müssen beten, daß er das nicht tut«, pflichtete Hellorin ihr grimmig bei. »Miathan hat die Welt schon mit seiner verwerflichen Beschwörung der Nihilim in furchtbare Gefahr gebracht. Ein Moldan, der ohnehin bereits wahnsinnig ist und einen Groll hegt, der Jahrhunderte überdauert hat, würde sich mit seiner Rache vielleicht nicht auf die Magusch beschränken, die ihn gefangengenommen haben.«
    Der Gedanke an den Moldan, der in all den Jahren unter der Akademie gelebt hatte, war für Eilin zu erschreckend, um ihn weiterzudenken. Um sich davon abzulenken, wandte sie sich wieder an den Waldfürst. »Du sagst, daß meine Vorfahren das Meer gegen die Moldan eingesetzt hätten«, fragte sie ihn, »aber was hat das mit den Phaerie zu tun?«
    Hellorin zuckte mit den Schultern. »Wenig, um die Wahrheit zu sagen«, gab er zu. »Aber als der Moldan das Meer schuf, das es vorher nicht gegeben hat, da fanden die Magusch heraus, daß

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