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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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zwar davor bewahrt, von den Felsmassen zerschmettert zu werden, aber er war immer noch gefangen unter den Ruinen des Turms, gefangen unter gewaltigen Felsbrocken. Außerdem würde sein Luftvorrat auch bald verbraucht sein.
    Nur mit größter Mühe gelang es Anvar, ruhig zu bleiben. Es wäre lächerlich gewesen, in Panik zu geraten. Mit dem Erdenstab konnte er sich leicht aus dieser Zwangslage herausbringen. Nun, je eher, desto besser. Ohne weiteres Zögern atmete er tief die abgestandene, schale Luft ein und konzentrierte seinen Willen …
    » Zauberer – warte !«
    Anvar blinzelte und schüttelte den Kopf. Hörte er schon Stimmen? Vielleicht verbrauchte sich die Luft schneller, als er geahnt hatte. Ich sollte mich besser beeilen, dachte er. Also sammelte er seine unruhigen Gedanken, versuchte es noch einmal, und diesmal erstrahlte dann auch wirklich wie gewohnt das grüne Leuchten, mit dem die Macht durch den Stab zu pulsieren pflegte.
    » Warte ! Es gibt eine bessere Möglichkeit .«
    Der Magusch zuckte heftig zusammen. Gedankenrede war das letzte, was er erwartet hätte, aber ein Irrtum war ausgeschlossen. Der hohe Klang der Stimme, wenn auch eindeutig nicht menschlich, gehörte offensichtlich einem weiblichen Wesen. »Wer ist da?« fragte er scharf.
    »Es war kein Traum, Zauberer. Verstehst du – die Berge erwachen wirklich!«
    Die Stimme schien, obwohl sie nur in seinem Kopf zu hören war, irgendwie in den Felsen um ihn herum wiederzuhallen. Anvar spürte, wie sein Herz zu jagen begann. »Wer bist du?« fragte er. »Was bist du?«
    » Ich bin der Elementargeist dieses Berges .«
    Als die Moldan dem Zauberer ihre Natur erklärte, spürte sie sein wachsendes Erstaunen, und es fiel ihr schwer, ihren Zorn darüber zu unterdrücken, daß sein Volk die einst so stolze und mächtige Rasse so schnell vergessen konnte. Ihre Entschlossenheit, ihm den Stab abzujagen, erhärtete sich.
    »Verzeih mir«, unterbrach Anvar sie. »Ich würde ja gern den Rest deiner Geschichte hören, aber zuerst muß ich hier heraus. Menschen brauchen Luft …«
    » Natürlich .« Die Moldan grinste hämisch. Der Narr spielte ihr direkt in die Hände. » Vielleicht kann ich dir dabei helfen .« Mit Hilfe der Alten Magie konnte sie ihn aus der irdischen Welt herauslocken, in der sie keine andere Gestalt besaß als festen, einengenden Stein. Und ebenfalls mit Hilfe der Alten Magie würde sie ihn dann in eine andere Dimension führen, in die Anderwelt so elementarer Wesen, wie es die Moldan und die Phaerie waren. Dort war ihre Gestalt beweglich und ihre Kräfte von ihren Fesseln befreit.
    Anvars Augen weiteten sich vor Erstaunen, als ein trübes, fahles Licht die Umrisse seines Körpers nachzeichnete. Die Felsen um ihn herum verblaßten, traten langsam zurück in das kalte, graue Glitzern, bis sie schließlich ganz verschwunden waren und der Magusch nichts um sich herum sehen konnte als einen formlosen, silbrigen Nebel.
    »Du darfst jetzt aufstehen .«
    Aufstehen? Worauf denn? dachte Anvar und blickte mit einem Schaudern hinunter. Da war nichts unter ihm außer dieser grauen Leere. Mit Mühe gelang es ihm, sich zusammenzureißen. Auf irgend etwas mußte er ja liegen …
    » Jawohl, es wird dich tragen .« Die Moldan klang belustigt. Anvar erhob sich ungläubig auf die Füße, wobei ihn die Tatsache, daß sie trotz seines Schildes in der Lage gewesen war, seine Gedanken zu lesen, ziemlich beunruhigte. Einen qualvollen Augenblick lang war er damit beschäftigt, den Blutkreislauf in seinen steifen Gliedmaßen wieder in Gang zu bringen. Dann wandte er sich an die Moldan: »Wo sind wir? Was ist das für ein Ort?«
    » In der Anderwelt «, antwortete die Moldan leise und mit einer kalten, gepreßten Stimme, die Anvar eine Gänsehaut verursachte. »Wir sind nicht mehr in der Welt, die du kennst .«
    Anvar spannte jeden Muskel an, als ihm plötzlich die Drohung bewußt wurde, die hinter den Worten des Elementarwesens lag. »Warum hast du mich hierhergebracht?« Er versuchte, seine Gedankenstimme möglichst ruhig zu halten. Es wäre ein ernster Fehler gewesen, dieses Geschöpf wissen zu lassen, daß er sich fürchtete.
    » Kannst du das nicht erraten ?« Der eisige Ton der Moldan war plötzlich zu einem drohenden Zischen geworden. » In dieser Welt besitze ich eine andere Gestalt, frei von den Fesseln des Steins. Hier kann ich mich bewegen, und hier kann ich dich töten und dir den Stab der Erde wegnehmen !«
    Die graue Leere verschwand. Anvar fand sich

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