Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
Zauberer sagten nur, wir sollten uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern. Dann … « Ein Beben durchlief die Steine der Festung. » Dann kam der schwärzeste Tag in unserer Geschichte. Die Zauberer experimentierten mit dem Stab, und Ghabal, der mächtigste von uns, fand einen Weg, sich dessen Macht zunutze zu machen. Er benutzte sie dann, um die Schranken seines steinernen Leibes hinter sich zu lassen. Als Riese trat er in die Welt – in menschlicher Gestalt, aber von der Größe eines Berges !«
    Basileus seufzte. » Aber die Macht des Erdenstabs war zuviel für ihn. Er wurde wahnsinnig und gewalttätig. Er wollte, so sagte er, eine Schranke zwischen die Moldan und die Zauberer legen. In diesen Tagen waren der Norden und der Süden noch eine einzige Landmasse, ohne ein Meer dazwischen – bis Ghabal die Knochen der Erde brach und eine Meerestiefe zwischen den beiden Ländern schuf, dort wo einst ein schönes und fruchtbares Königtum lag .« Die Stimme des Moldan war von Bedauern gedämpft. »Das Leben Tausender war verloren, als das Meer einströmte, und ich glaube, daß Ghabal den Tod eines jeden von ihnen selbst spürte. Sie haben ihn natürlich bestraft. Nachdem sie all ihre Kräfte zusammengetan hatten, brachten die Zauberer den Stab der Erde wieder unter ihre Kontrolle und benutzten ihn, um Ghabal zu unterwerfen. Und sie besaßen das perfekte Gefängnis. Sie hatten in ihrer Stadt einen großen, künstlichen Steinhügel geschaffen, auf dessen Spitze sie ihre Zitadelle erbaut hatten, und dort schlossen sie Ghabals gequälten Geist ein, versiegelten ihn in leblosem Stein. Und dann kamen sie hierher, um seinen Körper so zu zerstören, daß er keine Hoffnung mehr haben konnte, jemals zurückzukehren .«
    »Stahlklaue!« stieß Chiamh hervor und dachte an den Gejagten Berg, der hinter dem Windschleier lag. Kein Xandim setzte jemals einen Fuß auf diesen Berg – die Legende besagte, daß jeder, der eine Nacht auf Stahlklaue verbrachte, dem Wahnsinn anheimgefallen war, falls er überhaupt jemals zurückkehrte. Der Berg reichte aus, um selbst die kühnste oder verwegenste Seele in Angst und Schrecken zu versetzen – Chiamh hatte immer gewußt, daß ihn irgendwann einmal ein unvorstellbares Unheil befallen haben mußte. Der Felsen war zerrissen und verzerrt, gequält und geschmolzen, beinahe bis zu seinen Wurzeln hinab. Nur drei gezackte Stumpen waren übriggeblieben, die wie Klauen in den Himmel ragten. Der bloße Anblick dieses Berges ließ das Windauge an Schmerz denken.
    » Ja, in der Tat, Stahlklaue «, antwortete Basileus. » Die Überreste von Ghabal, der einst der größte und schönste von uns allen war. Hätten die Zauberer die Angelegenheit darauf beruhen lassen … Aber in ihrem Zorn haben sie uns alle bestraft. Sie nahmen uns die Dwelven – unsere Augen und Ohren und die einzigen, die uns außer den Zauberern hören konnten. Sie brachten sie auf die andere Seite des Meeres, von wo sie nicht zurückkehren konnten. Die Zauberer schickten sie unter die Erde und belegten sie dann mit einem Zauber: Wenn sie jemals ans Licht zurückkehrten, sollten sie sterben. Ohne die Dwelven lebten wir in Einsamkeit, gefangen in einem Wachtraum. Aber jetzt können wir es wagen, neue Hoffnung zu schöpfen, denn die Welt verändert sich. Vor nicht allzu langer Zeit begann mein Verstand zu erwachen und wieder umherzustreifen – um dich zu finden, obwohl du nicht der Grund dafür warst. Der Stab der Erde ist wieder da. Ich spüre, daß er immer näher kommt .« Der Ton des Moldan verriet seine Erregung. » Diese Zauberer haben irgend etwas vor, oder ich will ein Kieselstein sein ! Kleines Windauge, weißt du irgend etwas von diesen Dingen ?«
    Chiamh runzelte die Stirn. »Vielleicht«, sagte er. »Letzte Nacht hatte ich eine Vision, und jetzt sind Fremdländer in unserem Land aufgetaucht …« Hastig erzählte er Basileus, was geschehen war.
    » In der Tat «, stimmte der Moldan ihm zu, nachdem er seine Erzählung beendet hatte. » Diese Dinge müssen miteinander zusammenhängen. Und du glaubst, deine Anführer werden diese Fremden hinrichten ?«
    »Bestimmt. So will es unser Gesetz.«
    » In diesem Fall müssen wir schnell handeln, um sie zu retten .«
    »Kannst du mir helfen, sie herauszubringen?« fragte Chiamh eifrig. »Könntest du vielleicht einen Weg schaffen, der aus den Kerkern herausführt?«
    » Leider nicht «, seufzte Basileus. »Es würde viel zu lange dauern, einen solchen Gang zu schaffen – und es

Weitere Kostenlose Bücher