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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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eine Rinne im Schnee, dort wo der Körper entlanggezogen worden war –, und der Kadaver des Tieres, der ganz in der Nähe auf dem Boden lag.
    »Es ist ausgesprochen zäh. Der Pferd wäre mir viel lieber gewesen .«
    Schiannath sprang auf die Füße und zog sein Schwert – aber die Stimme war aus seinem Kopf gekommen und nicht von außen!
    » Selbst du hättest besser geschmeckt als ein mageres, altes Maultier – aber ich habe dich aus gutem Grund verschont. Paß gut auf den Fremden auf, Mensch, denn dein Leben hängt davon ab .«
     
    Shia spuckte den Erdenstab mit einer Grimasse aus und riß noch einen Bissen aus dem blutwarmen Heisch des Maultiers, um den Geschmack des Stabs zu vertreiben. Die Entdeckung, daß sie das Artefakt benutzen konnte, um mit diesem dummen Menschen zu reden, war ein überaus glücklicher Umstand, der gerade noch zur rechten Zeit gekommen war – aber oh, die Magie dieses unglückseligen Dings verursachte ihr Zahnschmerzen. Der Gedanke, den Stab viele Tage hintereinander im Maul tragen zu müssen, ließ sie erzittern.
    Die Katze spähte aus ihrem Versteck hervor – eine schmale Einbuchtung in dem Felsen, dort wo der Frost einen großen Brocken herausgerissen hatte. Der Stein war zu Boden gestürzt und zerschmettert; der Haufen Bruchsteine, der dabei entstanden war, war nur wenige Meter von der Grabenböschung entfernt und bildete auf diese Weise eine notdürftige Höhle. Was tat dieser Mensch jetzt? Na wunderbar, er sprach mit seinem Pferd! Shia streckte die Krallen aus und fauchte zornig. Hör endlich auf, deine Zeit mit diesem hirnlosen Tier zu verschwenden, und hilf Yazour, dachte sie. Sie machte sich bereit, den Stab wieder aufzunehmen und ihm ihre Meinung zu sagen, als er das Pferd endlich stehenließ und sich neben den auf dem Boden liegenden Krieger kniete. Ah, gut. Sobald sie gesehen hatte, daß er sich um Yazours Wunden kümmerte und ihn in eine Decke hüllte, wandte Shia ihre Aufmerksamkeit wieder dem Maultier zu, das nicht annähernd so zäh war, wie sie behauptet hatte. Sie würde die Kraft, die das Fleisch ihr gab, noch dringend brauchen. Da sie jetzt wußte, daß Yazour versorgt wurde, konnte sie sich auf ihre eigene Aufgabe konzentrieren.
     
    Wild vor Zorn, hastete Harihn die Turmstufen hinauf. Er ignorierte die Wachen vor der oberen Kammer und riß die Tür so heftig auf, daß sie in ihren Angeln bebte. »Verfluchte Zauberin!« schrie er. »Was hast du mit meinen Pferden gemacht?«
    Aurians in Decken gehüllte Gestalt erhob sich mit überraschender Anmut von der Feuerstelle. Hochgewachsen und mit königlicher Würde sah sie den Prinzen an. »Guten Tag, Harihn«, sagte sie freundlich. »Ich sehe, du bist wieder zurück.«
    Er zuckte zusammen, als ihm die Bedeutung ihrer spitzen Worte bewußt wurde, ein Umstand, den sie mit einem Lächeln quittierte. »Können wir dir vielleicht etwas Liafa anbieten?«
    »Biete mir lieber ein paar Antworten an!« rief Harihn und schlug den höhnisch grinsenden Wachen die Tür vor der Nase zu. »Warum hast du meine Pferde verhext?« Als er sah, daß sie sich bemühen mußte, ein Lächeln zu unterdrücken, wurde er plötzlich von Wut und Ärger überwältigt. Miathans Befehle vergessend, lief er zu Aurian hinüber und wollte ihr die Selbstgefälligkeit aus dem Gesicht schlagen. Zu spät erkannte er seinen Fehler. Im letzten Augenblick schoß ihre Hand hervor, ergriff sein Handgelenk und drehte es mit einem scharfen Ruck herum. Harihn spürte einen heißen Schmerz in seinem Arm und stürzte zu Boden, wobei er sich den Kopf an der Wand aufschlug.
    »Ihr solltet vorsichtiger sein, Prinz. Miathan wird es überhaupt nicht gefallen, wenn Ihr seinen neuen Körper beschädigt.« Aurians kalte Stimme wirkte wie ein Schlag ins Gesicht. Der Prinz raffte sich mühsam auf und rieb sich mit zornverzerrtem Gesicht sein Handgelenk.
    »Dafür wirst du leiden!« rief er.
    »Das wird dein neuer Mitbewohner kaum zulassen«, gab Aurian zurück. »Ich kenne den Erzmagusch, ich weiß, wozu er fähig ist. Und ich warne dich, stell dich ihm nicht in den Weg, sonst wird er dafür sorgen, daß es dir leid tut – so leid, wie es mir tut.« Ihr Gesicht verzerrte sich mit bitterem Schmerz, und sie sah ihn fast mitleidig an. »Was hat er dir angeboten? Den Thron deines Vaters? Und du hast ihm geglaubt. Du hat ihn eingeladen, du armer Tor, und jetzt beherrscht er dich. Jetzt, da er in deinem Körper Fuß gefaßt hat, kann er mit ihm machen, was er will, und dich zwingen,

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