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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Harfe nicht allein benutzen, ohne sie vorher seiner Herrschaft zu entreißen, und das ist nicht nur an sich sehr gefährlich, sondern auch aus anderen Gründen das letzte, was wir uns wünschen könnten …«
    Mittlerweile hatten ihre Belagerer neuen Mut gefaßt. Sowohl die Magusch als auch das Windauge sprangen erschrocken zurück und stolperten hastig die Treppe hinauf, als ein Pfeilhagel gegen die Tür donnerte. »Verdammt noch mal!« schrie Aurian, als sie das verräterische Knistern von Flammen hörte. Schon drang der Geruch von verbrennendem Holz zu ihnen herauf ins Treppenhaus. Dunkle Brandflecken formten sich an den Stellen, an denen sich die brennenden Pfeile ins Holz gebohrt hatten, und dünne Rauchschwaden drifteten durch die Risse in der Tür. Aurian gefror das Blut in den Adern, als sie daran dachte, daß Anvar irgendwo in der Festung gefangen saß und sie weder in der Lage war, diese letzte Zuflucht bis zu seiner Rückkehr zu verteidigen, noch an den Angreifern vorbeikommen konnte, um ihm zu Hilfe zu eilen.
    Plötzlich packte Parric ihren Arm. »Vorwärts!« brüllte er. »Jetzt, da die Bastarde da draußen Feuer benutzen, können wir nicht mehr länger die Stellung halten. Wir müssen hier raus!«

 
13
Durch Erde …
     
     
    »Das wird nicht einfach«, mahnte sich Zanna, während sie durch den niedrigen Eingang des Dienstbotenquartiers kroch und über die rissigen Bodenfliesen auf die Küche zueilte. Obwohl ihr Gespräch mit der Lady Aurian sie in ihrem Beschluß bestärkt und ihr neue Hoffnung gegeben hatte, konnte die Magusch ihr weder Schlaf noch Nahrung geben, beides Dinge, die sie jetzt dringend gebraucht hätte. Zannas Gedanken irrten umher, und ihre Glieder waren schwer vor Müdigkeit – aber in nächster Zukunft würde es keine Ruhe für sie geben. Die Lady war nicht da, um ihr zu helfen, falls sie einen Fehler begehen oder sich in Gefahr bringen sollte. Sie konnte sich nur auf sich selbst verlassen. Die Stunden vor Einbruch der Morgendämmerung würden kaum reichen für all das, was sie noch zu tun hatte – und es gab keine Garantie, daß sie es überhaupt schaffen würde.
    Es kostete sie mehr Mut, als sie sich je zugetraut hätte, wieder zurück in die Küche zu gehen, in der die anderen Bediensteten schliefen und die obendrein überall Erinnerungen an Janok wecken würde. Obwohl sie den Rat der Magusch beherzigt und ihre zerfetzten, blutbefleckten Lumpen durch wärmere Kleider aus den Schränken im vereinsamten Schlafsaal der weiblichen Dienstboten ersetzt hatte, zitterte sie vor Angst und Kälte, als sie den Riegel hochhob und die schwere Tür gerade weit genug öffnete, um hindurchschlüpfen zu können.
    Der höhlenartige Raum war nun deutlich dunkler, da die Feuer heruntergebrannt waren, aber als Zanna eintrat und die Tür hinter sich zuzog, hörte sie ein schläfriges Murmeln von den dunklen Gestalten in der Nähe des Herdes. Einer der Dienstboten regte sich und rollte, gestört von der plötzlichen Zugluft, zur Seite. Ohne nachzudenken tauchte Zanna in dem dunklen feuchten Raum neben der Spüle unter. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie preßte sich die Knöchel auf die Lippen, um das Geräusch ihres Atems zu dämpfen. Schließlich entnahm sie der wieder eingekehrten Stille, daß der Schläfer zu seinen Träumen zurückgekehrt war, aber sie wartete trotzdem noch ein Weilchen, denn sie hatte Angst, daß sie ihn wieder stören würde, sobald sie versuchte, ihren Schlupfwinkel zu verlassen.
    Plötzlich erinnerte sie sich wieder daran, daß sie kurz zuvor unter den Spülen das Messer gefunden hatte, und tastete daher in der Dunkelheit den Boden unter sich ab, aber solches Glück konnte man in einer Nacht wohl kaum zweimal erwarten. Alles, was sie unter ihren Fingern entdeckte, waren Fett und Schmutz und die Überreste des alten Teppichbodens. Als sie schließlich auf ein Gewirr klebriger Spinnweben traf, deren Besitzerin über ihren Handrücken huschte, bevor sie sich auf den Fußboden fallen ließ, war die Sache endgültig für sie erledigt. Mit einem Schaudern riß sie ihre Hand zurück und biß sich auf die Lippen, um einen Schrei zu unterdrücken. Dann beschloß sie, daß es nun wirklich an der Zeit sei, sich wieder in Bewegung zu setzen.
    Und während sie jetzt aus ihrem Versteck herausschlich und wie ein Geist durch die stille Küche huschte, ging Zanna in Gedanken noch einmal Aurians Anweisungen durch. Es war ein Glück, daß sie mit dem Inhalt und der Einteilung des Raums

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