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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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den Katzen in den sicheren Schutz von Chiamhs Tal. Solange es ihnen nur möglich war, Bohan auszuweichen, würden sie keine Probleme haben. Aurian wußte, daß der Eunuch, der immer eifersüchtig mit ihnen um die Fürsorge für ihren Sohn stritt, den Wölfen folgen und sich auf diese Weise in Sicherheit bringen würde; obwohl er (wie sie zu allen Göttern betete) wahrscheinlich nicht schnell genug sein würde, um die beiden Tiere zu fangen.
    Dann nahm sie kurz Kontakt zu Shia auf, die – wie Aurian vermutet hatte – immer noch mit Khanu oben auf dem Felsweg kauerte.
    »Bist du wahnsinnig?« murmelte die große Katze, als die Magusch ihre Pläne erläuterte. »Ach, egal – ich komme runter, um ihnen zu helfen, bevor dieser schwerfällige große Ochse noch abstürzt und versehentlich irgend jemandem den Kopf weghaut. Khanu wird den Klippenweg bewachen – obwohl deine hühnerherzigen Grasfresser bisher keine Anstalten gemacht haben, uns anzugreifen.«
    Shia und der Eunuch waren immer schon durch ein ganz besonderes Band miteinander verbunden gewesen, und Aurian war erleichtert, daß die Katze bei der Hand sein würde, um ihm zu helfen. Nachdem sie für Wolf und Bohan getan hatte, was sie konnte, ging sie beherzt daran, Chiamh zu helfen, der eindeutig seine eigenen Schwierigkeiten hatte.
     
    Bohan stand steif vor Anspannung an der Tür von Aurians und Anvars Zimmer und spitzte die Ohren, damit ihm auch nicht das leiseste Geräusch aus dem Treppenhaus entging und er endlich erfuhr, was sich dort unten ereignete. Das Schwert, das er mit einer seiner riesigen Hände umfaßt hielt, sah vor seinem gewaltigen Leib wie ein Spielzeug aus, während er die Wölfe bewachte, die ihrerseits Aurians Sohn beschützten.
    Von ihrer Höhle unter dem Tisch beobachteten zwei Augenpaare, die im Widerschein des Feuers grün aufblitzten, als der Eunuch zu ihnen schaute. Das Weibchen war ein klein wenig hinter ihrem Gefährten in Deckung gegangen, um das Junge zu schützen, das ihrer Fürsorge anbefohlen war. Die Aufgabe hatte sich als schwieriger erwiesen, als sie erwartet hatten. In den vergangenen Tagen hatten sich Wolfs Augen vollends geöffnet, und er hatte sich zu einem kleinen grauen Bündel Neugier entwickelt, das auf stämmigen, unsicheren Beinen und mit dem ganzen unbezähmbaren Eifer, der allen neugeborenen Geschöpfen eigen ist, seine Umgebung erkundete. Und genau wie alle kleinen Geschöpfe, die von Geburt an verhätschelt und beschützt wurden, hatte auch er keine Ahnung von den Gefahren, die auf ihn lauerten. Er konnte die Gestalt und den Geruch seines vertrauten und geliebten Freundes Bohan erkennen, der direkt neben ihm stand, und er wollte spielen. Wieder und wieder versuchte er, seinen Beschützern zu entkommen und zu dem Eunuchen hinüberzugelangen, während das Wolfsweibchen ihn immer wieder mit einem sanften Pfotenhieb und einem leisen, aber warnenden Knurren aufhielt. Mittlerweile war das Junge so frustriert, daß es leise vor sich hin wimmerte.
    Bohan versteifte sich, als er diesen leisen Laut hörte, der Wolfs Unbehagen verriet. Es war ihm von Anfang an verhaßt gewesen, seine Verantwortung für das Junge an die Wölfe abzutreten. Da ihm Aurians Maguschfähigkeit, mit den Wölfen zu reden, fehlte, sah er in ihnen nur wilde, gefährliche Tiere und vertraute ihnen nicht. Den Hauptwiderspruch in seinen Gedanken – daß nämlich Wolf selbst ebenfalls ein solches Tier war – übersah er geflissentlich. Das Junge war Aurians Sohn und verzaubert, und eines Tages würde er wieder menschliche Gestalt annehmen. Wenn Bohans geliebte Herrin das sagte, so genügte ihm das.
    Wolf wimmerte abermals, und der Eunuch schnitt ein finsteres Gesicht. Nur mit Mühe gelang es ihm, den Drang zu bezwingen, das Junge zu ergreifen und es sicher in seinen tiefen Rocktaschen zu verbergen, wie er es sooft getan hatte. Er bückte sich ein wenig, um unter den Tisch zu spähen, als der männliche Wolf ein warnendes Fauchen ausstieß, das Bohan vor Überraschung einen Schritt zurücktreten ließ. Für gewöhnlich schienen die Wölfe immer genau zu wissen, mit wem sie sich die Fürsorge für das Junge teilten, und behandelten Aurians Gefährten wie Mitglieder ihres Rudels.
    Mit einem plötzlichen Aufblitzen knochenweißer Fangzähne stürzte sich der Wolf sich auf die Kehle des Eunuchen. Bohan, der ohnehin schon fast das Gleichgewicht verloren hatte, ließ sich zurückfallen, und sein Schwert wirbelte fruchtlos durch die leere Luft, während er zu

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