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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Stimme war immer noch kalt. Parric unterdrückte eine ärgerliche Erwiderung. Statt dessen umklammerte er den Griff seines Schwertes, bis seine Knöchel weiß wurden, und schaute dem Windauge über die Schulter, um zu sehen, welche Fortschritte Aurian machte.
    Die Magusch hatte von dem erhitzten Gespräch hinter sich nichts mitbekommen. Sie mußte mit ihren eigenen Problemen fertig werden. Es war eine einfache Sache, die Flammen und Feuerbälle unter Kontrolle zu halten, die sie selbst mit ihrer Magie geschaffen hatte, aber hier handelte es sich um ein wildes Feuer – eine undisziplinierte und unbezähmbare Naturgewalt. Aurian näherte sich dem glimmenden Holz, so weit sie es wagte, obwohl die Hitze und der beißende Rauch in ihren Augen brannten und bis in ihre Lungen drangen, so daß sie husten mußte. Sie hatte versucht, ihre Kräfte zu benutzen, um die Wärmeenergie der Flammen aufzusaugen, sie zu kühlen und in sich zusammenfallen zu lassen, aber schon bald begriff sie mit einem flauen Gefühl der Angst, daß das Feuer dafür bereits zu stark geworden war. Es mußte eine andere Möglichkeit geben. Wenn die Flammen das Holz durchdrangen, hatte sie nichts mehr, womit sie die angreifenden Xandim in Schach halten konnte – und wenn Anvar jetzt mit Schiannath und Yazour zurückkäme, würden auch sie vor einer Wand aus Feuer stehen.
    »Wo sind sie jetzt«, fragte sie Basileus, der sie über die Schritte ihrer verschwundenen Kameraden auf dem laufenden gehalten hatte.
    »Sie kommen näher. Sie werden gleich hier sein.« Der Moldan zögerte. »Was wirst du tun, wenn sie kommen?«
    »Ich weiß nicht.« Verzweiflung klang aus der Gedankenstimme der Magusch. »Kannst du uns denn nicht irgendwie helfen?«
    »Nein, leider nicht. Ich habe schon versucht, Zugluft zu erzeugen, um die Flammen zu löschen, aber damit habe ich sie nur weiter angefacht und die Dinge noch verschlimmert.«
    »Ja, natürlich. Aber warte mal – einen Augenblick!« Die Worte des Moldan hatten Aurian auf eine Idee gebracht. »Chiamh!« schrie sie. »Schnell – komm hier rüber!«
    »Ich bin doch schon da.« Die Stimme des Windauges erklang ganz in ihrer Nähe, und sie zuckte zusammen. Wenn seine Miene auch ein wenig angespannt wirkte, so war Aurian doch zu sehr mit ihrem Plan beschäftigt, um darauf zu achten.
    »Chiamh, du bist doch ein Experte in Sachen Luft – meinst du, du könntest dir irgend etwas ausdenken, wie du die Luft von den Flammen auf der anderen Seite der Tür fernhalten kannst?«
    Chiamhs Augen weiteten sich vor Überraschung, dann breitete sich langsam ein verstehendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Ah«, sagte er. »Eine kluge Idee. Ich will sehen, was ich tun kann.«
    Aurian trat zur Seite, um ihm Platz zu verschaffen, und das Windauge ging in der Nähe der Tür in die Knie. Trotz der Hitze zitterte er ein wenig, als seine Augen glasig wurden und diese unheimliche, reflektierende Quecksilbertönung annahmen. Sein Blick verschwamm und wich der durchscheinenden, scharfen, kristallenen Klarheit seiner Andersicht. Ganz schwach würde ihm noch bewußt, daß die Magusch eine Hand ausstreckte, um seinen in sich zusammenfallenden Körper zu stützen, während er seinen Geist auf die andere Seite der brennenden Tür schickte. Die silbernen Luftfäden dort flirrten unruhig in der Hitze, wirbelten um das Feuer herum und bildeten eben jene Ströme, die die gierigen Flammen nährten. Die Flammen selbst waren für Chiamhs Andersicht kaum erkennbar, da sie nur noch schwache, glimmende Schatten ihres eigentlichen Selbsts waren. Die ungeduldigen Angreifer, die sich in sicherer Entfernung von dem Feuer im Korridor scharten, waren als glühende Phantome zu sehen. Die Aura der Lebensenergie, die sie umhüllte, zeigte den wütenden, dunkelroten Schimmer von Mordlust und Gier. Das Windauge schauderte in dem Bewußtsein, daß sie sich früher oder später um diese Männer würden kümmern müssen; aber zuerst mußte das Feuer gelöscht werden.
    Mit aller Macht versuchte Chiamh, sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Er versuchte, die sich windenden Luftranken an sich zu reißen und sie von den verzehrenden Flammen fernzuhalten. Aber weil sein Geist außerhalb seines Körpers weilte und er viel Energie brauchte, um diesen unnatürlichen Zustand aufrechtzuerhalten, verfügte er nicht über seine gewohnten Kräfte und besaß bloß die Gewalt seines Geistes, um die silbrigen Fäden festzuhalten und nach seinem Willen zu formen. Die

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