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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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aus ganzem Herzen dankbar sind. Wir werden jedem, der uns zu dem Mädchen führen kann, eine große Belohnung versprechen, eine Belohnung, die aus Gold und Brot besteht. Entweder wird Vannor bei ihr sein oder …« Abgrundtiefe Grausamkeit lag in seinem Lächeln. »Oder wir erhalten von ihr die Information darüber, wo er sich aufhält. Ich bin entschlossen, mir Vannor zurückzuholen, ganz egal, was es kostet. Und dann werde ich dafür sorgen, daß es sowohl ihm als auch diesem verflixten Mädchen leid tut, daß sie je geboren wurden.«
     
    Benziorn lief durch die Straßen von Nexis und verlor sich unter den anderen frühen Passanten; im stillen gratulierte er sich dazu, daß er seinen Wächtern wieder einmal ein Schnippchen geschlagen hatte. Obwohl sich Yanis, der junge Anführer der Nachtfahrer, unter seiner Obhut langsam wieder erholte, wurde es immer schwieriger, Tarnal und Hebba zu überlisten, die eine völlig unvernünftige Einstellung zu dem Gedanken hatten, daß ein Mann eben ab und zu einen kleinen Drink brauchte. Benziorn zuckte mit den Achseln. Na ja, das war nicht weiter schlimm. Obwohl er die Annehmlichkeiten von Hebbas Haus zu schätzen wußte. Nach den Entbehrungen, die sein Leben in der letzten Zeit gekennzeichnet hatten, war er schon für den Luxus eines richtigen Daches und eines Kamins dankbar, ganz zu schweigen von Hebbas Fähigkeiten als Köchin – wenn sie etwas hatte, das sie kochen konnte. Er hatte jedoch beileibe nicht die Absicht, sich von ihr Vorschriften anzuhören, was seine Trinkgewohnheiten betraf. Hatte man denn in Nexis heutzutage überhaupt keinen Respekt mehr vor einem Arzt?
    Glücklicherweise – denn Hebba duldete in ihrem Haus nicht mal den Anblick einer Flasche – hatte Benziorn immer noch sein Versteck in der alten Walkmühle, wo er ein paar Flaschen mit scharfem Schnaps aufbewahrte: Ein Mann, der als Wächter im Lagerhaus eines Weinhändlers angestellt war, hatte ihn in Naturalien dafür bezahlt, daß er ihn von den unvermeidlichen Ergebnissen seiner langen Nächte mit den Hafenhuren kurierte. Sosehr sie sich auch bemühten, Hebba und Tarnal waren bisher nicht in der Lage gewesen, die Quelle seines geheimen Schnapsvorrates zu entdecken.
    Dummerweise hatte Tarnal die Gewohnheit entwickelt, ihm heimlich zu folgen, in der Hoffnung, sein Versteck zu finden. Benziorn kicherte leise vor sich hin. Der Junge mußte noch eine Menge lernen. Hebba war an diesem Morgen zur Akademie gegangen, um sich in einer endlosen Schlange von Menschen anzustellen, die auf ihren Anteil der Vorräte warteten, die der Erzmagusch aus nur ihm selbst bekannten Gründen freigegeben hatte. Der junge Schmuggler hatte sie wohl oder übel begleiten müssen, um sie auf dem Heimweg zu beschützen, damit niemand ihr die kostbaren Nahrungsmittel stehlen konnte. Yanis hatte geschlafen, und Benziorn hatte diese wunderbare Gelegenheit zur Flucht sofort ergriffen.
    Als die Sonne in ihrem Zenit stand, war Benziorn schon reichlich angeheitert, und dabei lag der Rest des Tages noch vor ihm. Angesichts der vielen hungrigen Leute in Nexis würde die Verteilung der Nahrungsmittel wahrscheinlich eine ganze Weile dauern. Die Frühjahrssonne sickerte durch die hohen, schmutzigen Fenster der alten Mühle, erwärmte die Luft und machte mit ihrem grellen Schein die Flammen des kleinen Feuers, daß er zu seiner Bequemlichkeit entzündet hatte, fast unsichtbar. Wie er so dasaß auf seinem zusammengefalteten Umhang, den Rücken bequem gegen einen der großen Färbetröge gelehnt und eine Flasche in der Hand, war Benziorn irgendwie danach zumute zu singen – und warum eigentlich nicht? Es war eine ganze Weile her, seit er das letzte Mal der Bürde seiner Verantwortung entkommen war; heute war daher fast so etwas wie ein Feiertag für ihn …
    Plötzlich wachte er zitternd auf und sah, daß die Abenddämmerung bereits ihre Schattenfinger durch die Ruinen des alten Gebäudes streckte. Benziorn stöhnte und rieb sich die Augen. Sein Kopf hämmerte, und sein Mund fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit Schlamm aus dem Flußbett gefüllt. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war, daß er gesungen hatte – daran, daß er eingeschlafen war, hatte er keine Erinnerung mehr. Und nun fragte er sich benommen, was ihn so plötzlich aus dem Schlaf gerissen haben mochte. Dann hörte er es wieder – ein unangenehmes, knirschendes Klirren von Metall auf Stein, laut genug, um seinen hämmernden Schädel schier zum Platzen zu

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