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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Schiannath Rudelfürst geworden war, hatte sie die beiden geflügelten Kuriere zurück zu Rabe geschickt, mit ihrem Segen und ihrem Dank. Es wäre zuviel verlangt gewesen, sie auch noch zu bitten, den Ozean zu überqueren, um in ein fremdes Land zu gelangen. Sie hatte den Widerwillen der beiden gespürt und sie traurig ziehen lassen. Die Geflügelten hatten schon genug für sie getan, obwohl Aurian ihre Hilfe dort, wo sie jetzt hinging, gut gebrauchen könnte.
    Aber nun landete Cygnus mit heftigem Flügelschlagen und zu Aurians Erstaunen neben ihr. »Sei mir gegrüßt, Magusch. Ich komme von der Königin«, sagte er, »und biete dir an, euch nach Norden zu begleiten, wenn ihr mich dabeihaben wollt.«
    »Aber natürlich! Ich würde mich sehr freuen, wenn du mit uns kämst«, erwiderte Aurian, die das plötzliche Auftauchen des geflügelten Mannes mit neuem Mut erfüllte. Vielleicht geht ja zur Abwechslung einmal alles gut, dachte sie.
    Sie dachte noch immer so, als zwei Tage später drei geschmeidige Nachtfahrerboote am Horizont auftauchten, deren Segel in dem schwindenden Licht des Sonnenuntergangs aufblitzten. Aurian sah ihnen mit fiebriger Erwartung entgegen, ganz von dem Gedanken erfüllt, daß diese Schiffe in Kürze sie, ihre Gefährten und die Xandim nach Norden bringen würden. Um ihre Freude vollkommen zu machen, erkannte sie nun auch die Gedanken von Chiamh, die sich ihr quer über den Ozean hinweg grüßend entgegenstreckten.
    Als die drei Schiffe endlich im Zwielicht des Abends vor Anker gingen, lief Aurian zusammen mit Anvar dem Windauge entgegen und lernte bei dieser Gelegenheit auch gleich Yanis, den Anführer der Nachtfahrer, kennen.
    »Wir haben dich vermißt«, sagte Aurian zu Chiamh, nachdem sie ihn aus ihrer Umarmung entlassen hatte. »Aber du hättest diese weite Reise wirklich nicht noch einmal auf dich nehmen müssen, um uns abzuholen.«
    »Aber ich habe es getan«, erwiderte Chiamh lächelnd. »Ich habe euch Magusch nämlich auch vermißt, und außerdem brauchten wir jemanden, der die Schiffe hierherführte. Parric und Sangra meinten, sie hätten für den Rest ihres Lebens genug vom Meer – du hast sicher Verständnis dafür, wenn ich darauf verzichte, an dieser Stelle all ihre Flüche wiederzugeben«, fügte er mit einem Grinsen hinzu. »Aber hier ist noch jemand, der mitkommen wollte, um dich zu sehen.«
    Er machte eine knappe Geste mit der Hand, und Aurian fand sich plötzlich Vannors Tochter gegenüber, die zusammen mit einem blonden, jungen Nachtfahrer von einem der anderen Schiffe herbeigerudert war.
    »Ho, Zanna!« Die Magusch lief den Strand hinunter auf das Boot zu und staunte darüber, wieviel reifer und unabhängiger das junge Mädchen seit ihrer letzten Begegnung auf dem Markt in Nexis geworden war. »Was ist aus deinem Kristall geworden?« fragte Aurian, während sie Zanna half, das Boot auf den Kiesstrand zu ziehen. »Seit du in jener Nacht mit mir gesprochen hast, habe ich mich gefragt, ob du Miathan und Eliseth wohl entkommen bist.«
    »Ich habe den Kristall in den Katakomben verloren«, entschuldigte sich Zanna, während sie mit der Leichtigkeit langer Übung aus dem Boot kletterte. Sie hatte sich darauf gefreut, die Magusch wiederzusehen. Als sie nun sah, daß sich Aurian das Haar ebenfalls abgeschnitten hatte, öffnete sich der Mund des Mädchens weit vor entzücktem Erstaunen. Wenn sie sich in solcher Gesellschaft befand, brauchte sie sich wegen ihrer eigenen, kurzgeschorenen Haare keine Gedanken mehr zu machen!
    Die Schiffe sollten mit der Morgenflut lossegeln, aber in dieser Nacht bekam keiner von ihnen viel Schlaf. Der Gemeinschaftsraum der Fischer war von ungezählten Gesprächen erfüllt, während sich Yanis’ Mannschaft mit den einheimischen Xandim unterhielt. (Aurian hatte das Gefühl, daß die Nachtfahrer ihre Wirtschaftsbeziehungen ausdehnen und bald zurückkehren würden – und die Magusch erzählten ihre eigene Geschichte und wurden ihrerseits auf den neuesten Stand gebracht, was die Ereignisse im Norden betraf.)
    Als die Schiffe schließlich in dem weichen, blauen Licht der Morgendämmerung ablegten, stand Aurian neben Anvar am Bug. »Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir so zusammen gereist sind?« fragte Anvar leise. »Als wir damals aus Nexis flohen, hätten wir uns wirklich nicht vorstellen können, was für unglaubliche Dinge vor uns lagen.«
    »Oder daß wir so wunderbare Freunde finden würden.« Aurian sah das Windauge an, das kurzsichtig der

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