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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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langsam schwindenden Xandimküste nachschaute; und dann fiel ihr Blick auf Shia und Khanu, die sich zum Schlafen auf einer Plane zusammengerollt hatten, direkt neben Wolf und seinen Zieheltern. Die Magusch stellte mit einiger Belustigung fest, daß die Nachtfahrer trotz aller Beteuerungen um diesen speziellen Bereich des Schiffes einen großen Bogen schlugen. »Ich hoffe, wir bekommen eines Tages die Chance, zurückzukehren«, fuhr sie fort, »vor allem, um Hreeza wiederzusehen – aber im Augenblick wünsche ich mir nichts sehnlicher, als wieder nach Hause zu fahren.«
    »Es ist noch nicht vorbei«, erinnerte Anvar sie stirnrunzelnd.
    »Nein«, pflichtete Aurian ihm bei. »Aber zumindest habe ich jetzt das Gefühl, als erzielten wir langsam Fortschritte. Und sobald wir das Schwert gefunden haben, wer weiß, was dann geschehen wird?«
    Ihre Worte, wenn auch in aller Unschuld gesprochen, sandten Anvar einen Schauder angsterfüllter Vorahnungen über den Rücken.
     
    Eliseth spie wilde Flüche und schleuderte den Kristall durchs Zimmer. »Sie ist wieder da! Ich glaube es nicht!« Aber es konnte keinen Zweifel geben. Sie hatte es in dem Kristall gesehen – und mit zunehmender Übung waren ihre hellseherischen Kräfte recht zuverlässig geworden. Die Wettermagusch begann, in ihrem Zimmer auf und ab zu laufen, während sie hektisch nachdachte. Es war schon eine schlimme Demütigung gewesen, daß ihr Vannor und seine Tochter entkommen waren. Ihr Gesicht trug die Verwüstungen weiterer zehn Jahre – das Zeichen von Miathans Zorn. Sie hatte die Absicht, ihm das alles eines Tages heimzuzahlen; aber jetzt, da Aurian zurückgekehrt war, blieb ihr nicht mehr viel Zeit dafür.
    Eliseth hatte jedes Zutrauen in Miathans Fähigkeiten als Erzmagusch verloren. Mehr als einmal hatte er eine hervorragende Chance gehabt, Aurians Leben ein Ende zu bereiten, aber jedesmal hatte er sich geweigert, das zu tun. Und was war das Ergebnis? Diese verfluchte Abtrünnige und ihr abscheuliches Halbblut von einem Geliebten klopften praktisch schon wieder an die Tür des Maguschturmes!
    Wenn ich nur den Kessel in meinen Besitz bringen könnte, dachte Eliseth verzweifelt. Nach Miathans schrecklichem Irrtum, der die Todesgeister entfesselt hatte, schien sich der Erzmagusch davor zu fürchten, das Artefakt zu benutzen. Wenn er doch nur gelernt hätte, es zu beherrschen! Sie hätte es mit Sicherheit getan, hätte der Kessel ihr gehört … Wenn er sich doch nur die Mühe gemacht hätte, ebenso viele Stunden in den staubigen, eiskalten Archiven zuzubringen, wie Eliseth es getan hatte, um die uralten, halb unleserlichen Schriftrollen zu entziffern und herauszufinden, welche Kräfte der Kessel besaß … Urplötzlich hörte die Wettermagusch auf, durchs Zimmer zu laufen. Nun, warum eigentlich nicht? dachte sie. Warum sollte er nicht mir gehören? Habe ich ihn mir nicht verdient? Würde ich ihn nicht viel besser nutzen können? An diesen sabbernden, alten Narren ist er doch verschwendet.
    Aber an dieser Stelle beendete ihr gesunder Menschenverstand ihren Gedankengang. Dieser Narr war noch keineswegs zu alt und zu schwach, als daß er ihr Lebenslicht nicht wie eine Kerze auslöschen könnte, wenn sie sich ihm in den Weg stellte. Eliseth nahm ihren wilden Marsch durch das Zimmer wieder auf. Nach einer Weile fiel ihr Blick auf den Stapel mit Schriftrollen, den sie aus der Bibliothek mitgenommen hatte, um ihre Studien mit einem gewissen Maß an Bequemlichkeit fortsetzen zu können. Der erste Ansatz eines Planes begann sich in ihren Gedanken zu formen …
    Miathan schaute mit einer Mischung aus Überraschung und Ärger auf, als die Wettermagusch ohne anzuklopfen in sein Gemach trat. Was dachte sie sich bloß dabei? Es war noch immer geradezu abscheulich früh am Morgen – um genau zu sein, hatte er noch gar nicht geschlafen, da er es sich in diesen Tagen angewöhnt hatte, die Nacht in der geruhsamen Einsamkeit seines Gartens zu verbringen und nachzudenken. Er hatte gerade vorgehabt, zu Bett zu gehen, als Eliseth aufgetaucht war, um ihn zu stören.
    »Ja?« fragte er gereizt. »Was willst du zu dieser frühen Stunde, Eliseth?«
    »Es tut mir leid, wenn ich dich störe …« Unter der Maske ihrer Höflichkeit konnte er einen Sturm unterdrückter Erregung spüren. »Es geht um dieses alte Dokument«, fuhr sie fort und hielt ihm eine Schriftrolle unter die Nase. »Ich habe es gestern abend in der Bibliothek gefunden und die ganze Nacht damit zugebracht, es zu

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