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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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erwiderte nichts – er wartete einfach, bis sich der anfängliche Schock gelegt hatte.
    Aurian biß sich auf die Lippen. »Tut mir leid«, sagte sie. »Bist du dir da absolut sicher?«
    »Ich bin mir sicher. Sie hat es nämlich der Königin der Khazalim erzählt.«
    »Sara? Bei allen Dämonen! Was hat dieses hinterhältige Weibsstück da zu suchen?«
    Chiamh schnitt eine Grimasse. »Sie versorgt Eliseth mit Kriegern. Ich entnehme deiner Reaktion, daß ihr beide euch nicht besonders grün seid«, fügte er trocken hinzu. »Aber wie kommt es, daß du sie kennst?«
    »Wieso ich sie kenne? Ich kenne das kleine Miststück seit Jahren. Sie hat ihr Leben in Nexis als Gassenkind begonnen – sie und Anvar waren in ihrer Jugend ein Paar, wenn du dir das vorstellen kannst. Dann hat die habgierige kleine Schlampe Vannor geheiratet. Wegen seines Geldes.«
    »Was?« Diese Eröffnung traf Chiamh vollkommen unerwartet. »Und das ist wirklich die Königin der Khazalim, von der wir da sprechen?«
    »Glaub mir. Als die Todesgeister über die Stadt herfielen, bat Vannor Anvar und mich, sie mitzunehmen und in Sicherheit zu bringen. Dann erlitten wir Schiffbruch und endeten in Taibeth, wo sie als Konkubine an Xiang verkauft wurde. Sie fand schnell heraus, daß er ihr weit mehr zu bieten hatte als ein schlichter Kaufmann.«
    Das Windauge schüttelte den Kopf. »Die Göttin möge uns beistehen«, murmelte er. »Da haben wir ja interessante Dinge vor uns, wenn wir nach Dhiammara kommen und sie und Vannor einander begegnen.«
    Aurian schlug die Hände vors Gesicht. »Ich wage nicht, daran auch nur zu denken.« Dann bückte sie plötzlich auf. »Aber vergessen wir das für den Augenblick. Sara ist harmlos im Vergleich zu Eliseth. Du sagtest, einer von uns sei ein Spion? Chiamh, das kann doch nicht wahr sein, oder? Was für eine entsetzliche Neuigkeit. Wer könnte das sein? Und wie lange geht das schon so?« Sie sprang auf, als wolle sie sich körperlich von der unwillkommenen Nachricht entfernen. »Chiamh, hättest du etwas dagegen, mich für eine Weile allein zu lassen? Ich muß über diese Sache nachdenken. Sag den anderen – ach, ich weiß nicht. Sag ihnen, ich dächte nach. Das entspricht sogar der Wahrheit.«
    »Na gut.« Als er sich zum Gehen wandte, zögerte Chiamh jedoch noch einmal. »Aber ich werde Shia herschicken, damit sie über dich wacht«, setzte er entschlossen hinzu. »Zumindest den Katzen kannst du trauen, das weiß ich. Wenn einer unserer Gefährten wirklich Eliseths Spion ist, dann ist er auch ihr Werkzeug, und wir übrigen sind in ernster Gefahr – vor allem du, Aurian. Sobald deine Feindin bemerkt, daß du ihren Aufenthaltsort kennst und bereits auf dem Weg dorthin bist, müssen wir mit einem Anschlag auf dein Leben rechnen.«
    Sobald das Windauge gegangen war, setzte Aurian sich wieder. Sie nahm eine Handvoll Kieselsteine vom Flußufer auf und schleuderte sie nacheinander ins Wasser. »Zumindest den Katzen kannst du trauen, das weiß ich«, hatte Chiamh gesagt. Meinte er damit, daß sie nicht einmal ihm trauen konnte? Oder daß sie ihm nicht trauen sollte? Nein, das war gewiß Unsinn, dachte die Magusch. Wie könnte Chiamh zu Eliseths Spion geworden sein? Dann hätte er mir doch gewiß nichts davon erzählt …
    »Es sei denn, er wollte Argwohn und Zwist zwischen dir u nd deinen anderen Gefährten säen«, sagte ihre innere Stimme.
    »Das ist doch ausgemachter Blödsinn«, rief Aurian sich zur Ordnung. »Chiamh ist damals im Tal mit mir durch die Zeit gegangen, genauso wie Iscalda und Schiannath. Eliseth hatte nie auch nur die geringste Chance, an einen von ihnen heranzukommen. Viel wahrscheinlicher ist, daß es sich um einen der anderen handelt, einen von denen, die in Nexis waren, während Eliseth sich auch dort aufgehalten hat. Aerillia wäre natürlich ebenfalls eine Möglichkeit. Es könnte sogar Linnet sein – oder Grince. Er war jedenfalls sehr entschlossen, mich auf der Reise zu begleiten …«
    In ihrem Herzen wußte Aurian jedoch, daß es höchstwahrscheinlich jemand war, der auf irgendeine Weise mit dem Gral in Berührung gekommen war. Konnte der Verräter Vannor sein? Oder Forral? »Barmherzige Götter«, flüsterte Aurian bei sich. »Nicht Forral – das kann doch nicht sein? Und was soll ich denn jetzt tun?« Eines stand jedoch fest. Sie würde auf keinen Fall nach Dhiammara gehen und Eliseth stellen können, ohne daß ihre Feindin davon erfuhr. Jede Hoffnung, die Wettermagusch mit einem

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