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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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legten und zu fressen begannen, stand Skua immer noch reglos hoch oben auf seinem Turm.
     
    Aurian und ihre Gefährten mußten zwei Nächte lang fliegen, um den Wald am Rand der Juwelenwüste zu erreichen. Sie waren so sehr in Eile, daß sie unterwegs kaum Zeit erübrigen konnten, um auch nur auf die Jagd zu gehen. Obwohl der anstrengende Flug Aurian genauso erschöpft hatte wie Linnet und die Xandim, mußte die Magusch doch immer wieder daran denken, wie lange sie seinerzeit gebraucht hatte, um eben diese Berge zu überqueren. Damals war sie zu Fuß unterwegs gewesen, zusammen mit Eliizar, Nereni und den anderen. Als sie eine Weile später über den Wald flog und nach den Resten der Siedlung suchte, verdrängte der Zorn über das Schicksal ihrer armen Freunde alle anderen Gedanken. Chiamh hatte ihr erzählt, was er von Eliseths Angriff auf die Waldgemeinschaft erfahren hatte. Wenn Nereni und Eliizar noch lebten, fristeten sie jetzt ihr Dasein als Sklaven in Aerillia – und was war aus dem letzten geheimen Geschenk der Magusch an ihre beiden Gefährten von einst geworden? Aurian hatte ihre Heilkräfte benutzt, um ihnen endlich doch noch zu dem lang ersehnten Kind zu verhelfen – aber was war aus ihm geworden? War es sicher zur Welt gekommen? Hatte es Eliseths verräterischen Überfall überlebt? Wenn ihnen etwas zugestoßen war … Aurian knirschte mit den Zähnen und krampfte ihre Finger so fest um Chiamhs lange schwarze Mähne, daß er protestierend wieherte.
    Wenn Eliseth die Überreste der Kolonie als Stützpunkt benutzte, würde er gewiß bewacht sein. Die Gefährten der Magusch versteckten sich schließlich am Nordostrand des Waldes, ein gutes Stück entfernt von der Menschenkolonie Zithra und auch von der Siedlung der Geflügelten, Eyrie, hoch oben in den Hügeln im Nordwesten. Aurian und das Windauge verließen ihre Körper und flogen in der dunkelsten Stunde der Nacht auf den Winden hinüber, um herauszufinden, was dort vorging. Als die Sonne am Himmel aufstieg, entdeckten sie endlich die großen gerodeten Bereiche im Wald und sahen Häuser und bestellte Felder unter sich. Aurian stieß einen leisen Huch aus. Da unten wimmelte es nur so von Geflügelten!
    »Gut«, sagte Chiamh mit Entschlossenheit. Auch wenn sie außerhalb ihrer Körper waren und sich mit Hilfe der Gedankenrede verständigten, sprach er trotzdem mit leiser Stimme. »Das wird uns Gelegenheit geben, unsere Schilde auf die Probe zu stellen, bevor wir nach Dhiammara kommen.«
    »Du versuchst, die Sache von der positiven Seite zu sehen, wie?« bemerkte Aurian trocken. »Hm, wahrscheinlich hast du recht. Mir gefällt der Gedanke nicht, einen Feind in meinem Rücken zu wissen, aber was können wir sonst tun?«
    »Wenn du den Kopf abschlägst, wird auch der Rest der Schlange sterben«, beruhigte Chiamh die Magusch. »Eliseth hat die rechtmäßige Königin der Geflügelten gefangengenommen, erinnerst du dich? Sobald wir Rabe befreit und von ihren Feinden weggeholt haben, werden diese Himmelsleute hier ziemlich schnell die Seiten wechseln – hoffe ich jedenfalls. In der Zwischenzeit sollten wir ruhig die Gelegenheit nutzen, uns hier einmal gründlich umzusehen«, fügte er hinzu. »Nur für den Fall, daß diese Krieger später doch beschließen sollten, sich nicht auf unsere Seite zu stellen. Dann wird es gut sein, genau zu wissen, womit wir es zu tun haben.«
    Eine Zeitlang beobachteten sie die Geflügelten, die eifrig bei der Arbeit waren; sie ordneten, stapelten und verpackten alles, was sich in den Lagerräumen der Kolonie befand, in Säcke und Netze. Eliizars Gemeinschaft hatte in diesem Jahr eine gute Ernte gehabt, und Aurian und Chiamh warfen sehnsüchtige Blicke auf die saftigen Früchte, das Gemüse, das Korn und das getrocknete Fleisch, das man ihnen da vor die Nase hielt. Aurian seufzte. »Ich wünschte, wir könnten in dieser körperlosen Gestalt lange Finger machen.«
    »Wart’s ab«, sagte Chiamh. »Es dauert nicht mehr lange, dann werden wir in Aerillia ein Festmahl abhalten.«
    »Ich weiß, daß du in deiner Pferdegestalt unglaublich schnell fliegen kannst, aber so schnell wie auf den Winden werden wir wohl nicht hinkommen«, wandte Aurian ein. »Und es wird ganz sicher länger als eine Nacht dauern, um durch die Wüste zu kommen. Wir können schon von Glück sagen, wenn wir es in dreien schaffen.«
    »Keine Sorge, wir werden das schon schaffen«, tröstete Chiamh sie.
    »Der Flug dorthin würde uns sicher sehr viel leichter

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