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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Überraschungsangriff überwältigen zu können, war nun dahin.
    »Was ist denn bloß los?« Shia tauchte zwischen den Bäumen auf, und ihre Stimme klang besorgt. »Chiamh wollte mir nichts verraten – er hat mich einfach zu dir geschickt, damit ich dich bewache. Du schirmst deine Gedanken ab, meine Freundin, aber ich konnte deine Bestürzung den ganzen Weg hierher spüren. Was ist passiert?«
    »Wir stecken in ernsten Schwierigkeiten, Shia.« Schnell erzählte Aurian der Katze, was sich ereignet hatte.
    Shia dachte eine Weile nach und leckte sich dabei geistesabwesend ihre großen schwarzen Pfoten. »Weißt du, da ist eine Sache, die du bisher nicht bedacht hast«, sagte sie schließlich. »Wenn dieser Spion schon die ganze Zeit bei uns gewesen ist, hätte Eliseth dich schon lange ermorden lassen können, ohne daß du ihr überhaupt zu nahe kommen konntest. Sie hätte gewiß eine Gelegenheit gefunden, dich zu töten, bevor du überhaupt mit einem Verrat rechnetest. Es wäre das Einfachste auf der Welt gewesen, dir im Schlaf ein Schwert oder ein Messer in den Leib zu stoßen – und von Eliseths Gesichtspunkt aus gewiß erheblich ungefährlicher. Also, warum hat sie nicht schon viel früher deinen Tod befohlen? Mir scheint, daß es darauf nur eine Antwort geben kann – sie will, daß du zu ihr kommst. Aber warum?«
    Aurian blickte ihre Freundin an, als hätte sie sie noch nie zuvor gesehen. »Barmherzige Götter«, sagte sie langsam. »Du hast absolut recht – und dafür kann es nur einen einzigen Grund geben. Shia, ich war eine Närrin, daß ich nicht schon eher daran gedacht habe. Eliseth will die restlichen Artefakte! Sie will mich nach Dhiammara locken! Keine Stadt im ganzen Süden läßt sich so gut verteidigen wie die Drachenstadt – auf diese Weise erreicht sie, daß ich ihr die Harfe und das Schwert direkt vor die Füße lege, bevor sie mich erledigt.«
    »Da täuscht sie sich aber«, fauchte Shia. »Wenn sie dich erledigen will, wird sie erst einmal mich aus dem Weg schaffen müssen.«
    Aurian streckte die Hand aus und strich über den breiten, glatten Kopf der Katze. »Nein, Shia. Seit diese Sache begonnen hat, habe ich genug Freunde verloren. Ich werde jetzt nicht auch noch den Rest von euch opfern. Es muß eine andere Möglichkeit geben …«
    »Soweit ich sehe«, sagte Shia, »hat es keinen Sinn, Eliseth wissen zu lassen, daß du von ihrem Spion Kenntnis hast. Auf diese Weise würde sie bloß herausfinden, daß du sie ebenfalls ausspionieren kannst. Wir können nur eins tun. Wir müssen sofort nach Aerillia aufbrechen und hoffen, daß wir deine Feindin unvorbereitet treffen.«
    »Das ist unmöglich«, wandte Aurian ein. »Soweit ich sehe, ist sie bereits bestens vorbereitet. Wir müssen auf irgendeine Weise an sie herankommen, ohne daß sie davon erfährt …«
    »Du könntest einen Schild errichten«, sagte Chiamh.
    »Was?« Aurian wurde bleich. Sie schaute sich hektisch um, konnte aber nichts sehen – und doch war die Stimme irgendwo dicht an ihrem linken Ohr gewesen.
    Shia stieß ein drohendes Knurren aus, stürzte an Aurian vorbei – und setzte zum Sprung an. Als nächstes hörte Aurian einen gedämpften Aufschrei – und plötzlich lag Chiamh der Länge nach unter der großen Katze auf dem Boden. Sie hatte die Zähne gebleckt, und ihre wilden, goldenen Augen blickten zornig in die seinen. Aurians Bussard schoß mit schrillen, wütenden Schreien vom Himmel herab und kreiste gefährlich dicht über Chiamhs Augen. Mit einiger Mühe konnte Aurian das zornige Geschöpf beruhigen, obwohl sie absolut nichts dagegen hatte, daß Shia für den Augenblick blieb, wo sie war. Sobald die Magusch ihren Bussard beruhigt hatte, trat sie mit funkelnden Augen und die Hände in die Hüften gestemmt vor Chiamh hin. »So«, sagte sie kalt. »Vielleicht würdest du mir jetzt erklären, warum du mich ausspioniert hast.«
    »Aurian, sei doch vernünftig«, stieß das Windauge hervor. »Wenn ich dich ausspionieren wollte, hätte ich dich dann darauf aufmerksam gemacht? Wenn ich hätte lauschen wollen, hätte ich meinen armen, geschundenen Körper an einem sicheren Ort zurücklassen und dich von den Winden aus beobachten können …«
    Shia blickte zu der Magusch auf. »Wenn man genauer darüber nachdenkt, ergibt das durchaus einen Sinn«, meinte sie zweifelnd.
    Aurian nickte. »Ja, wahrscheinlich …«
    »Bitte – sag dieser verdammten Katze, sie soll von mir runter gehen, und laß mich erklären. Sie bricht mir noch

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