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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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Kinderwagen vor- und zurückschob.
    Ein großer LKW passierte die Unfallstelle und hupte laut, weil mehrere Fahrzeuge der Einsatzkräfte die Straße versperrten. Der dröhnende Krach zwang die junge Frau zu einer kurzen Pause.
    „Im Gebüsch habe ich dann den ausgebrannten Fiat gesehen. War scheinbar frontal gegen den Baum geknallt. Der Fahrer lag verbrannt halb in der Windschutzscheibe. Grausam und abscheulich!“, die junge Mutter schüttelte sie angewidert.
    „ Und dann haben Sie sofort die Polizei angerufen?“, ergänzte Réno.
    „ Ja, genau. Kann ich jetzt endlich weiter? Ich habe noch Einiges zu erledigen!“
    „ Ja. Vielen Dank für ihr Hilfe. Wir haben Ihre Kontaktdaten. Wenn wir noch Fragen haben, melden wir uns bei Ihnen“, sagte Réno routiniert. „Noch einen schönen Tag.“
    Mit einem kurzen Nicken verließ die junge Frau die Unfallstelle.
    „Verstärkung ist unterwegs Pierré“, sagte LePero. „Auch ein Krankenwagen, obwohl wir den wohl eigentlich nicht mehr brauchen. Der Typ ist ohne Sicherheitsgurt direkt durch die Windschutzscheibe geflogen, als der Wagen gegen den Baum geprallt ist. Dabei muss der Tank Feuer gefangen haben und...naja...das war´s dann! Keine Chance auf Rettung.“
    Réno begutachtete die Bremsspuren auf der Straße und die durchbrochene Leitplanke.
    „Soll mich gar nicht wundern, wenn der Typ drei Promille im Blut hat. Der hat hier in der Kurve einfach die Kontrolle über seinen Wagen verloren und ist quer über die Straße in den Graben und dann direkt vor den Baum gerast.“ Réno wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß aus dem Nacken.
    „ Typischer Verkehrsunfall. Mach noch ein paar Fotos für den Abschlussbericht Pierre. Hast du Ausweispapiere gefunden?“ 
    „ Nein, weder Führerschein noch Ausweis; sind bestimmt verbrannt.“
    Réno nickte und ging zurück zu seinem klimatisiertem Streifenwagen.
     

7.      
    D er Thalys war ausgesprochen bequem und komfortabel eingerichtet. Die Sitze boten ausreichend Beinfreiheit; allemal mehr, als in einem Flugzeug und mit einem Kissen im Rücken, das sie von einer freundlichen Zugbegleiterin erhielt, ließ sich auch mit Baby-Bauch die mehrstündige Fahrt angenehm ertragen. Ein Monitor an der Decke zeigte an, dass der nächste Halt erst in Aachen sein würde.
    Nachdem der Thalys den Bahnhof verlassen hatte, starrte Hannah gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtete die vorbeirauschende Landschaft. Der Schnellzug hatte seine Höchstgeschwindigkeit hier im Stadtgebiet noch nicht erreicht.
    Eine Bordhostess in blauer Uniform kam mit einem Servicewagen ins Abteil. Da die Sitzreihen um sie herum leer waren, kam sie direkt auf Hannah zu und sprach sie überraschenderweise auf Deutsch an. Wie sich später herausstellte, sollte sich dies nach Grenzübertritt abrupt ändern. 
    „ Darf ich Ihnen ein warmes Getränk und ein Croissant anbieten?“, fragte die ältere etwas korpulente Dame höflich. „Das ist selbstverständlich ein kostenloser Service“, kam sie Hannahs Frage zuvor.
    „ Ja gerne. Einen Kaffee mit Milch und ein Schokocroissant bitte.“
    „ Gerne.“ Die Hostess stellte beides auf einen kleinen Tisch, den man ähnlich wie in einem Flugzeug am Vordersitz herunterklappen konnte.
    Hannah genoss den ersten Schluck ihres geliebten Heißgetränks und auch das Croissant schmeckte erstaunlich gut. Langsam erwachten ihre Lebensgeister. Mit einer Papierserviette wischte sie sich Schokoladenreste vom Mundwinkel ab.
    Die helle Morgensonne schien ins Abteil und blendete so stark, dass sie blinzeln musste. Je mehr sie über diesen unvorhergesehenen Trip nachdachte, desto mehr freute sie sich auf Paris; unabhängig davon, wie sich die Geschichte mit ihrem Verflossenen entwickeln würde.
    Hannah überlegte kurz, ob sie an ihrem Manuskript arbeiten sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Sie würde sich ohnehin nicht richtig konzentrieren können. Stattdessen entschied sie sich, noch einmal zu versuchen, die Datei aus Peters E-Mail zu öffnen.
    Sie nahm den Laptop aus der Tasche und drückte den Startknopf. Wenigen Sekunden später war der Computer hochgefahren und arbeitsbereit. Sie trank noch einen Schluck Kaffee während sie Peters E-Mail öffnete und die Zeilen erneut überflog.
    „ Eigentlich komisch“, dachte Hannah. Wenn Peter seinen Job tatsächlich gekündigt hatte, wieso war er dann nicht einfach zu ihr zurück nach Köln gekommen. Offensichtlich hielt ihn doch nichts mehr in Paris. Wenn er es ernst

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