Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
dabei nicht und mache dich bitte auch nicht lustig über mich!"
Todesklinge nickte ihrem Gegenüber akzeptierend zu.
"Ich möchte dir sagen, dass ich es als sehr große Ehre empfinde, der erste und einzige Mensch zu sein, dem die berühmte Todesklinge freiwillig offenbart, wer sich hinter ihrer Maske verbirgt. Wie ich dir bereits in Dangverun sagte, warte ich auf diesen Zeitpunkt, seitdem ich der Gilde beigetreten bin. Und wenn ich ganz ehrlich bin, überwältigt meine Nervosität mich in diesen Augenblicken. Mein Herz schlägt so laut, dass ich mir schon die ganze Zeit vorstelle, du müssest es hören können."
Diese Worte zauberten ein neuerliches Lächeln auf die Lippen der Assassine. Immerhin hatte ihr Gegenüber gerade genau das ausgesprochen, was sie in ihrem Inneren fühlte.
"Wie dem auch sei! Im Gegenzug dafür, dass du mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllst, möchte ich dir etwas versprechen. Ich schwöre beim Vater unseres Handwerks, dass ich das Wissen um deine wahre Identität zu keinem Zeitpunkt und aus keinem Grund jemals gegen dich verwenden werde! Alles, was ich will, ist wissen, wer du wirklich bist."
Als Todesklinge bemerkte, dass ihr Gildenbruder fertig war, fing sie an, ihr Kopftuch langsam abzuwickeln, bis man schließlich ihr vollständiges Gesicht im Schein der aufgestellten Fackeln erkennen konnte. Die Augen ihres Gegenübers weiteten sich bei diesem Anblick erschrocken. Und hätte sie sein Gesicht sehen können, wäre ihr aufgefallen, dass jegliche Farbe daraus gewichen war.
"Du wolltest wissen, wer sich hinter der berühmten Assassine Todesklinge verbirgt. Hier stehe ich nun vor dir: Ich bin Fürstin Altyra von Falkenau!"
"Das glaube ich einfach nicht!", war alles, was Todeshand in dem Augenblick herausbrachte.
Vor seinem inneren Auge erlebte er gerade Hunderte von Szenen aus seiner Erinnerung, in denen er mit Altyra oder Todesklinge zusammen gewesen war, noch einmal. Er hatte zu keiner Zeit irgendeinen Verdacht über diese Art von Verbindung zwischen den beiden Frauen geschöpft. Während er sich so zurückerinnerte, lösten sich allerdings auch einige Ungereimtheiten auf, die ihm diese Wahrheit eigentlich mehr als deutlich angedeutet hatten. Er hatte sie damals nur nicht bemerkt oder ihnen keine Beachtung geschenkt.
"Weshalb bin ich darauf nicht von selbst gekommen?", fragte er sich schließlich laut. "Ich meine, die Zeichen waren da – so deutlich vor meinen Augen. Und ich habe kein einziges davon gesehen."
"Würdest du mir verraten, wovon du da sprichst?", fragte Altyra neugierig.
"Ich spreche davon, dass die Lösung zu dem Rätsel deiner wahren Identität die ganze Zeit über vor meiner Nase war. Ich war nur offensichtlich zu blind, um sie zu sehen."
"Ich verstehe kein einziges Wort."
"Vielleicht wirst du mich gleich verstehen", entgegnete Todeshand und begann damit, ebenfalls sein Kopftuch zu lösen.
"Was tust du da?", fragte Altyra entsetzt. "Du … Dynoran … bist du es wirklich?"
"Ja, Altyra. So wie du tatsächlich die Assassine Todesklinge bist, bin ich wahrhaftig der Assassine Todeshand."
Auch vor dem inneren Auge der jungen Fürstin liefen nun unzählige Erinnerungen an ihre gemeinsamen Erlebnisse mit Dynoran oder Todeshand ab. Auch sie sah jetzt die vielen Ungereimtheiten, die auf eine enge Verbindung zwischen beiden Personen hingedeutet hatten. Und auch sie hatte jene Zeichen zu keinem Zeitpunkt bemerkt.
Altyra ließ ihr Kopftuch zu Boden fallen, stürmte auf den Prinzen von Palderan zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, ohne auch nur im Geringsten nachzudenken.
"Ich … entschuldige bitte … das …", stammelte sie verwirrt über ihr eigenes Handeln.
Dynoran blickte sie einen Herzschlag lang überrascht an und hielt sich seine schmerzende Wange. Im nächsten Moment bewegte er sich blitzschnell nach vorne, umschloss Altyras Kopf sanft mit beiden Händen und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss.
"Wenn du mir diesen Kuss verzeihst, verzeihe ich dir die Ohrfeige", sagte Dynoran grinsend, als er seine Lippen wieder von ihren entfernt hatte.
"Höre gefälligst auf, so dumm zu grinsen!", forderte die junge Fürstin verärgert, lächelte unmittelbar darauf allerdings strahlend. "Ich will dir diesen Kuss nicht vergeben. Aber wenn du mich so küsst, kann ich dir alles andere verzeihen."
Diesmal war sie es, die den Kopf des Prinzen zu sich herabzog und dessen Lippen zärtlich mit ihren eigenen berührte.
"Und wenn du mich so küsst, werde ich
Weitere Kostenlose Bücher