Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
Stelle der Grenze begeben, die der Falke ihnen gewiesen hatte. Sie hatten tatsächlich ein ähnliches Glück wie auf ihrem Hinweg. Denn in dieser Nacht wehte ein ziemlich starker Wind durch das Niemandsland, welcher die Laternen immer wieder ausblies, obwohl jene in regelmäßigen Abständen neu entzündet wurden.
"Auf meinen Rücken, Tarsin!", befahl Todeshand dem jungen Fürsten, nachdem sie sich der Mauer bis auf wenige Dutzend Schritte genähert hatten.
Als der Junge dieser Aufforderung nachgekommen war und sich an dem Assassinen festklammerte, erhob sich dieser mühelos und wandte sich an Todesklinge.
"Los jetzt!"
Die Assassine erhob sich ebenfalls blitzschnell vom Felsboden und sie rannten das letzte Stück zu der Mauer hinüber. Dort schickte Todesklinge den einzelnen Wachsoldaten, der in ihrem Weg stand und ihnen den Rücken zuwandte, mit einem gezielten Schlag in eine Bewusstlosigkeit und legte dessen Körper lautlos auf dem Felsgestein ab.
"Bitte nach dir!", sagte sie an ihren Gildenbruder gewandt, was dieser mit einem versteckten Lächeln quittierte.
Über ihre ineinandergelegten Hände stieß er sich anschließend ab und bekam das obere Ende der Mauer geradeso zu fassen. Mit purer Kraft zog er sich und Tarsin nach oben und senkte gleich im Anschluss eine Hand zu Todesklinge hinab, die diese mit einem kräftigen Sprung ergriff. Nachdem sie sich bis zum Mauerrand hatte hochziehen lassen, überwand sie das letzte Stück aus eigener Kraft und legte sich neben Tarsin und Todeshand auf dem Bauch ab.
"Jetzt wieder du zuerst!", flüsterte Todeshand leise, woraufhin sich Todesklinge nach einem absichernden Blick über die Mauer rollte. "Tarsin, jetzt du. Und keine Angst! Todesklinge wird dich auffangen."
Der Junge kletterte also vom Rücken des Assassinen und ließ sich zum Boden hinab fallen, wo er in den Armen seiner Retterin landete. Während Todesklinge bereits mit dem jungen Fürsten ins Niemandsland verschwand, sprang auch Todeshand von der Mauer und folgte den beiden, nachdem er sich auf dem felsigen Untergrund abgerollt hatte.
"Halt! Wer ist da?", wollte kurz darauf eine unbekannte Stimme von den drei Palderaniern wissen.
"Was ist los?", fragte eine andere gleich im Anschluss.
"Ich habe dort vorne irgendetwas gesehen", antwortete die erste Person. "Lasst uns nachschauen!"
"Verdammt!", fluchte Todeshand leise. "Mindestens drei Krieger. Was nun?"
"Halte du dich mit Tarsin im Hintergrund!", antwortete Todesklinge ebenso leise. "Ich werde erst einmal herausfinden, ob es unsere eigenen Leute oder Terilonier sind. Dann sehen wir weiter."
Im nächsten Augenblick erhob sie sich und ging der Patrouille langsam entgegen.
"Halt! Wer bist du und was machst du hier?", wollte der erste Unbekannte sofort wissen, als er ihre Silhouette erkannte.
Die Assassine blieb daraufhin zwar stehen, ignorierte die Fragen ihres Gegenübers allerdings vollkommen. Neben ihm konnte sie noch drei andere Gestalten ausmachen.
"Seid ihr Terilonier oder Palderanier?", fragte sie anstelle von einer Antwort laut.
"Wir sind Krieger aus Terilon und jetzt gib dich endlich zu erkennen, Weib!", forderte ein anderer Wächter sie auf.
Wenn es sich um gewöhnliche Krieger handelt, sollte ich keine Probleme bekommen.
Mit dieser Überlegung zog Todesklinge langsam und vorsichtig ihren Kampfstab aus dem Köcher auf ihrem Rücken.
"Entschuldigt bitte! Wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen. Ich bin euer schlimmster Alptraum", sprach sie ruhig, während sie ihre Waffe zu voller Länge ausfuhr und zeitgleich auf den vordersten der Krieger losstürmte.
Sie streckte den überraschten Mann mit einem gezielten Schlag nieder und wandte sich aus derselben Bewegung heraus dem zweiten Gegner zu, der nur noch Zeit hatte, sein Schwert zu ziehen. Einsetzen konnte er es nicht mehr, da die Assassine es ihm mit einer schnellen Drehung aus der Hand schlug und ihn im Anschluss mit einem Kinnhaken außer Gefecht setzte. Den letzten beiden Kriegern musste sie allerdings mit kampfbereiten Waffen begegnen. Der eine hielt ein breites Langschwert in Händen, der andere zwei Nahkampfäxte.
"Wer von euch beiden will zuerst drankommen? Oder soll ich euch vielleicht gleichzeitig fertigmachen?"
Mit diesen einfachen Fragen erreichte Todesklinge bereits ihr Ziel, ihre Gegenüber wütend zu machen. Diese stürmten schreiend auf sie los, ohne sich irgendwelche Gedanken über ihre Deckung zu machen. Den einen begrüßte sie daher mit einem schmerzhaften
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