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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Bürgerinitiative in seinem Viertel organisiert hatte.
    Burts ziellose Wanderung durch sein Haus führte ihn schließlich zurück in sein Büro. Als sein Blick auf das Foto von seiner Familie fiel, das auf seinem Schreibtisch stand, hielt er inne und glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Es hatte schon immer dort gestanden, aber er konnte sich nicht erinnern, wann er es zum letzten Mal richtig angesehen hatte. Jetzt konnte er nichts anderes mehr anschauen. Es würde ihn verfolgen, er wusste es.
    Das Bild wanderte mit der Vorderseite nach unten in die Schreibtischschublade, die er anschließend abschloss, um sie nicht aus Versehen zu öffnen.
    Gotcha.com flimmerte immer noch auf dem Computermonitor. Die Seite vermeldete die neusten Nachrichten im Burton-Carr-Skandal. Burton setzte sich, klickte auf den Link und sah die geschwärzten Bilder der Kinder, die auf seinem Computer in Washington gefunden worden waren. Giganten-Killer Jack schwor, sie seien echt, aber das war unmöglich. Es sei denn, bei der Polizei gab es eine undichte Stelle. Burtons Computer war als Beweisstück mitgenommen worden. Doch wie viele Besucher von Gotcha.com würden sich darüber schon Gedanken machen?
    Er fuhr den Computer herunter und schwor sich, nicht noch einmal auf diese Seite zu gehen. Er war zwar wie besessen davon zu erfahren, was über ihn geschrieben wurde, aber mit dieser Dreckschleuder war er fertig. Es gab nur eine einzige Sache, die ihm wichtiger war, als seinen Namen reinzuwaschen und seine Projekte zu retten: Er musste die Liebe und das Vertrauen seiner Frau und seiner Kinder zurückgewinnen.

13. KAPITEL
    D ienstag, 8. Oktober
    Ein Tag zuvor
    Das schrille Klingeln eines Weckers riss Lane aus dem Schlaf. Sie schlug die Augen auf, doch um sie herum war alles dunkel. Sie war durcheinander und wusste nur, dass sie vollständig angezogen war und im Sitzen geschlafen hatte.
Wo bin ich?
Ihr Herz pochte heftig. In panischer Angst streckte sie die Hände aus, um die Wände um sich herum zu ertasten. In ihrer Verwirrung glaubte sie sich in jene Zeit zurückversetzt, in der sie sitzend und vollständig bekleidet im finsteren Schlund des Kleiderschrankes geschlafen hatte.
    Aber sie war nicht mehr dreizehn Jahre alt, zum Glück. Sie schlief nicht mehr in Kleiderschränken, um sich zu schützen. Sie war in ihrem Wohnzimmer, und sie war auf dem Sofa eingeschlafen, als sie auf Darwins Anruf gewartet hatte.
    Das schrille Klingeln bohrte sich immer noch in ihr Bewusstsein. Das
war
Darwin. Auf der Suche nach ihrem Handy tastete sie auf ihrem Schoß herum, aber es war nicht da. Das Geräusch kam vom Fußboden.
    Sie ging auf die Knie, folgte dem Klingeln und fand das schwarze blinkende Gerät unter dem Couchtisch. Es musste heruntergefallen sein. “Dar?”, sagte sie und nestelte an dem Handy herum. Sie sank auf dem Boden auf die Seite, immer noch groggy. Sie brauchte immer eine Weile, ehe sie richtig wach wurde. Das war schon immer so gewesen.
    “Lane, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat”, sagte Darwin. Seine Stimme klang angespannt und leise.
    “Wie spät ist es?”
    “Es wird bald fünf. Morgens. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe nicht das Geringste über Rick Bayless herausgefunden. Der Kerl ist das reinste Gespenst. Nach dem Skandal, den deine Verhaftung ausgelöst hat, hat er die Polizei verlassen, und ich habe keine Ahnung, was er seitdem macht.”
    Als Darwin und sie damals zusammen auf der Straße gelebt hatten, hatten sie aufeinander achtgegeben, so gut es ging. Sie waren beide Außenseiter: Darwin mit seinen merkwürdigen Attacken, und Lane mit den betörenden türkisblauen Augen und der Plüschgiraffe, an die sie sich klammerte, als sei sie lebenswichtig. Dabei war es nur ein Geschenk von ihrem Dad gewesen.
    Darwin hatte unter Krampfanfällen gelitten, die später als Epilepsie diagnostiziert worden waren, und Lane war zu seiner Beschützerin geworden. Meistens schaffte sie es, die verschiedenen Straßengangs abzulenken und sie schließlich im Labyrinth der Gassen abzuhängen. Währenddessen kauerte Darwin sich in einer Ecke zusammen, wo sie ihn später wiederfand. Wenn sie gezwungen war zu kämpfen, schlug sie sich wacker und wurde immer besser. Sie benutzte ihr schmächtiges Äußeres und ihre blitzschnellen Reflexe, um ihre Gegner zu überlisten. Aber Darwins immer größer werdender Bedarf an Medikamenten zwang die beiden schließlich, ihre Schlupfwinkel zu verlassen. Und da draußen waren die Regeln

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