Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Hunter
Vom Netzwerk:
Besinnung und verliebte mich aufs Neue in ihn.

Kapitel 11
Steinbock: Der Unerschöpfliche
    22. Dezember
    Ich muss mich beeilen. Morgen fahren Ryan und ich nach Shere, um Weihnachten bei Anna und Lester zu feiern, und ich habe vor unserer Abreise noch sehr viel zu erledigen.
    Anna ist schwanger. Das Baby soll Anfang August zur Welt kommen. Sie hat letzte Woche einen Schwangerschaftstest gemacht und mich sofort angerufen, um mir die gute Nachricht mitzuteilen. Ich freue mich für sie, weil sie sehr glücklich darüber ist, aber ich bin noch immer ein wenig besorgt wegen Lester. Hoffentlich benimmt er sich über Weihnachten. Da Ryan mitkommt, wird er bei mir wohl keine Annäherungsversuche machen.
    Das einzige Problem am Wegfahren ist, dass mir eine Woche meiner kostbaren Zeit flöten geht und ich mir noch keinen Steinbock-Mann gesichert habe. Andererseits komme ich momentan so gut mit Ryan aus, dass ich gar keine Lust habe, einen anderen Mann zu umgarnen. Kurioserweise ist selbst Ryan der Ansicht, dass es dumm wäre, jetzt aufzugeben und auf das Geld meines Vaters zu verzichten. Zum Glück habe ich schon einen idealen Steinbock gefunden und den ersten Schritt gemacht, aber das wird nicht einfach. Wie die Jungfrau kriegt man auch diesen Mann nur schwer zu fassen. Es geht um den Typen aus meinem Büro, den ich letzten Monat bereits erwähnt habe, den Wanderfreund. Er heißt Arthur. Ein furchtbarer Name, ich weiß: Er passt eher zu einem alten Mann. Aber er ist erst 24 und für einen Steinbock ziemlich gutaussehend. Er ist groß und schlank – eigentlich sogar ein bisschen zu dünn – und hat dünnes braunes Haar, ein schmales, gleichmäßiges Gesicht und ein nettes Lächeln, wenn er sich dazu herablässt, was leider nicht allzu oft vorkommt. Ich hatte das Glück, bei der Arbeit mit ihm plaudern zu können, wobei er ein wenig aus sich herausgekommen ist. Sobald ich von dem Wanderverein erfahren hatte, habe ich ihm erzählt, wie gerne ich spazieren gehe (mal wieder eine Notlüge) und dass ich ihn gern mal bei einer Tour begleiten würde. Das hat ihm sehr geschmeichelt, und er hat mich für ein Wochenende zum Wandern in der Nähe von Woking am Rand von London eingeladen. Das war vor zwei Wochen, nicht lange nach unserem Swingerwochenende in Sussex. Das Wetter ist zwar nicht umgeschlagen, aber die Wandertour war ein Albtraum. Ich habe mich stundenlang angestrengt, bin in Turnschuhen, Jeans und Lederjacke durch den Schlamm gestiefelt und habe versucht, mit einer Gruppe begeisterter Wanderer mitzuhalten, die sich insgeheim über meine unpassende Kleidung lustig gemacht haben. Sie trugen Wanderstiefel, warme, aber leichte Wanderhosen und Anorak-ähnliche Jacken. Als er mich sah, starrte mich Arthur entsetzt an, aber ich muss ihm zugutehalten, dass er den Mund hielt und erst nach dem Spaziergang sehr leise zu mir meinte, wenn ich noch einmal mit der Gruppe wandern wolle, dann müsse ich mir bessere Wanderstiefel und bequemere Kleidung besorgen. Ich stimmte ihm zu und gab prompt einen Teil meines schwer verdienten Geldes für ein Paar teure Damenwanderstiefel und wasserdichte Kleidung aus.
    Am letzten Wochenende war ich erneut mit Arthurs Gruppe unterwegs, diesmal komplett in meinem neuen Outfit eingekleidet. Ich wurde mit deutlich größerem Respekt behandelt – einige gingen sogar neben mir und unterhielten sich mit mir – und das Wandern schien mir viel einfacher zu sein. Dummerweise war es ziemlich schwer, Arthur zu bezirzen, während wir in halsbrecherischem Tempo durch das sumpfige Unterholz marschierten. Selbst die Mittagspause war nur kurz, und wir schlangen einige Brote und einen Schokoriegel herunter. Dabei saßen wir zwanzig Wanderer eingezwängt wie Sardinen eng aneinandergedrängt auf einigen Bänken und plauderten – worüber schon? – über die Freuden des Wanderns. Später legte Arthur einmal den Arm um mich, aber nur, weil ich beinahe hingefallen wäre. Also muss ich mir eingestehen, dass meine Verführungsversuche bisher gescheitert sind und ich bei meiner Aufgabe nicht weiter bin als vor einigen Wochen. Arthur scheint mich nicht als begehrenswerte Frau zu betrachten. Ich habe ihm mehrmals zu verstehen gegeben, dass ich einer Verabredung nicht abgeneigt wäre. Ich habe ihm gesagt, dass ich gern ins Kino, ins Theater, zum Bowling, in Nachtklubs und in Restaurants essen gehe, aber er scheint nicht interessiert zu sein. Die einzigen Dinge, die er mag, sind das Wandern und Züge. Er hat mir erzählt, dass er

Weitere Kostenlose Bücher