Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
in seinem Schlafzimmer auf dem ausgebauten Speicher in der kleinen Dreizimmer-Reihenhauswohnung eine riesige Modelleisenbahn stehen hat, die mehrere Tausend Pfund wert ist. Wenn er nicht gerade wandern geht, spielt er stundenlang damit. Hurra! Er wohnt noch immer bei seinen Eltern, ebenso wie seine beiden Brüder, sonst hätte ich längst vorgeschlagen, dass er mir dieses achte Weltwunder mal vorführen soll. Möglicherweise muss ich darauf zurückkommen, wenn mir nicht bald etwas Besseres einfällt. Wer weiß, vielleicht macht es ihn ja an, wenn ich auf seine Züge stehe. Wir treffen uns vor Silvester noch mal zum Wandern, und ich hoffe, dass es mir dabei irgendwie gelingt, ihm näher zu kommen. Ich bezweifle, dass er noch Jungfrau ist, da er mehrere Ex-Freundinnen erwähnt hat, daher muss ich ihn vermutlich nur mehr für meinen Körper als für seine blöde Modelleisenbahn und das Herumlaufen im Schlamm interessieren. Das wird nicht leicht, aber da muss ich durch. Ich habe weder Zeit noch Lust, mir einen anderen Steinbock-Mann zu suchen. Wenn er erst mal losgelegt hat, geht er bestimmt gut ab – wie die meisten Steinbock-Männer –, aber vorerst werde ich nicht mehr an ihn denken, sondern meinen Weihnachtsurlaub zusammen mit Ryan, Anna und Lester genießen.
Es war ein kalter, heller Tag, und der Boden war ein wenig fester geworden und somit ideal zum Wandern. Dieses Mal waren wir nur zu acht. Die anderen mussten noch ihren Weihnachtsspeck abtrainieren oder sich auf die Silvesterfeier am nächsten Tag vorbereiten. Aber Arthurs Enthusiasmus war ungebrochen. Er ging die Karte lesend voraus, und wir folgten seinem schlaksigen Körper.
Währenddessen dachte ich zurück an die schöne Zeit, die Ryan und ich in Shere verbracht hatten. Abgesehen von einem Zwischenfall, bei dem Lester versucht hatte, mich unter dem Esstisch zu begrabschen, hatte er sich benommen. Ryan war sowohl im als auch außerhalb des Bettes in Topform gewesen. Wir hatten versucht, beim Sex nicht zu viel Lärm zu machen, aber nach Annas trockenem Kommentar am dritten Tag zu urteilen, dass Ryan die Ausdauer eines Pferdes haben musste, wenn sie die Geräusche richtig interpretierte, die jede Nacht aus unserem Schlafzimmer kamen, waren wir dabei nicht sehr erfolgreich. Ich glaube, sie war ein wenig eifersüchtig, da Lester sie wie eine Porzellanpuppe behandelte, seitdem ihre Schwangerschaft bestätigt worden war.
Ich trottete hinter der Gruppe her und fühlte mich, als würde ich nicht dazugehören. Die ständigen Versuche, Arthur dazu zu bringen, mich als sexuell interessantes Wesen zu sehen, gingen mir langsam ziemlich auf die Nerven.
Hinterher verabschiedete sich Arthur sofort und ging zu seinem Wagen.
Ich lief ihm nach. »Warte kurz, Arthur. Hast du Zeit, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen?«
Er drehte sich überrascht um und hatte den Schlüssel schon in der Tür stecken. »Eigentlich nicht. Ich will nach Hause und noch ein bisschen an meiner Eisenbahn rumschrauben.«
»Oh, das ist aber schön. Die würde ich mir wirklich gerne mal ansehen.« Ich blickte ihn hoffnungsvoll an. Jetzt oder nie, war die Devise. Ich musste ihm eine Einladung aus den Rippen leiern, damit ich mir diese verdammte Modelleisenbahn ansehen durfte.
Er schien den Hinweis nicht zu bemerken. »Wir sehen uns dann Montag im Büro«, sagte er schnell und stieg in seinen Wagen.
Ich hätte vor Frustration beinahe laut aufgeschrien. Was in aller Welt sollte ich bloß machen? Ich stieg in mein Auto und fuhr nach Hause. Silvester wollten Ryan und ich mit Zoe und Tony auf eine Party gehen. Vielleicht fand ich ja da meinen Steinbock-Mann.
Die Party war in vollem Gang. Nachdem wir das neue Jahr mit den üblichen Umarmungen und Gesängen eingeläutet hatten, machten sich alle daran, große Mengen an Alkohol zu vernichten und zu feiern.
Ryan war nirgendwo zu sehen. Ich fand Zoe in einer Ecke der Küche um einen Typen gewickelt, der definitiv nicht Tony war.
Ich tippte ihr auf die Schulter. »Zoe, hast du Ryan gesehen?«
»Nein.« Sie schüttelte wild den Kopf und grinste den Mann an, den sie umklammerte. Wie üblich war sie ziemlich betrunken.
»Wo ist Tony?«, erkundigte ich mich mit spitzer Stimme.
»Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Das ist Ross. Es ist seine Party.« Sie drehte sich zur Seite und deutete auf den Mann neben sich. Er hielt ihren Arm fest, damit sie nicht umfiel. »Im Moment kannst du ihn nicht gebrauchen, Ellie. Er ist Wassermann. Aber nächsten Monat käme
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