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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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drückte ihm das Tuch auf Mund und Nase. Er wehrte sich nur kurz bevor er kraftlos zusammen sackte. Die tiefen Atemzüge des Opfers hatten die Dämpfe rasch in seine Lungen gesogen. Randag befestigte das Tuch flink auf Gorduls Gesicht, so dass es nicht versehentlich, von einem Windstoß getrieben, davon fliegen konnte. Er setzte sich mit Gorduls Tasche ein paar Schritte entfernt nieder, kramte in seinem Beutel nach Kreidenstaub und rieb sich die Reste der Essenz von den Händen bevor er wieder wagte zu Atmen. Tief sog er die frische Luft ein die das begonnene Brennen in seinen Lungen wieder beruhigten. Dieses Schlafkrautwasser war ein teuflisches Zeug. Es wirkte blitzschnell und wenn man aufwachte hätte man das Gefühl von schlagenden Hämmern im Kopf. Als sich sein Herzschlag von der Anspannung wieder beruhigt hatte wühlte er in der Tasche des Sternendeuters. Neben dem Hauptstück, dem Atla Wheed, fand er noch diverses anderes Zeug, das der jetzt schlafende Mann mit sich herumschleppte. Ein Beutel mit Plätten, Schreiber und Papier, eine Frucht des Gelbfruchtbaumes, eine Flasche mit Wasser und ein auffällig gearbeiteter Dolch kamen zum Vorschein. Wozu brauchte ein Sternendeuter einen Dolch fragte sich Randag. Dolche waren nichts was normale Leute mit sich herumtrugen. Diebe und Mörder besaßen derlei Werkzeuge. Männer die sich in dunklen Gassen und finsteren Tavernen herumtrieben, aber Männer der Höchsten hatten in der Regel keine bei sich. Der Wächter biss in die runde, gelbe Frucht und die saftige Süße verteilte sich in seinem Mund während er den Atla Wheed betrachtete. Karten von allen sechs bestehenden Platten lagen sorgfältig gefaltet aufeinander. Dazwischen ein Blatt helles Papier, welches eindeutig nicht dazu gehörte. Es war zu schön, zu weiß, zu neu um zum Rest der Schriftstücke passen zu können. Eine Art Beschwörungsformel schien darauf zu stehen. Kauend besah er sich den Atlanten genauer. Randags Gedanken, die sich mit dem Kartenwerk und den vielen verworrenen Schriftzeichen darauf beschäftigten, wurden jäh unterbrochen. Ein Lachen, das der leichte Wind, der über das Plateau strich, ihm zutrug, ließ ihn aufhorchen. Er und der bewusstlose Sternendeuter waren nicht die Einzigen die sich jetzt und hier befanden. Er stand auf und blickte über den See. Die hohen Gräser versperrten die Sicht. Schnell packte er die verstreuten Dinge wieder in die Tasche des Schlafenden. Er zögerte, den Dolch in der Hand. Es war sicher besser ihn an sich zu nehmen. Wer wusste schon was sonst noch damit geschehen konnte und so wanderte die Waffe in seinen Gürtel und das losen Blatt Papier in seinen Beutel. Den Atla Wheed unter dem Arm ging er in die Richtung, aus der das Lachen gekommen war.

Blaumondnacht

     
    Marc und Aura lachten. Die Vorstellung, Marc als der Wahre, der Herrscher über ganz Wheed und mit magischen Kräften wie er Gordul in ein Rankeltierchen verwandelte und mit Brotkrümeln fütterte war einfach zu komisch.
    „ Ich könnte ihm beibringen zu tanzen wenn ich auf der Flöte spiele.“, juxte Marc.
    „ Oh ja, bitte.“, lachte seine Schwester. „Das würde ich zu gerne sehen.“
    „ Ich weiß nicht ob ich es bin.“, sagte Marc plötzlich wieder ernst. Schweigen trat zwischen die Geschwister.
    Nach einer Weile fing das Mädchen wieder an zu sprechen.
    „ Alle Anzeichen sprechen dafür. Ich habe dir alles gezeigt. Alles steht hier in diesem Werk.“ Aura legte dabei die Hände auf den Deckel des Sokrums das auf dem Tisch lag.
    Die zweite Sonne war fast nicht mehr zu sehen, der Blaumond noch nicht richtig aufgegangen und das Zwielicht, das so entstand, besaß einen violetten Schein der alles um sie herum in ein gespenstisches Licht tauchte.
    „ Aber du hast den Schlüssel Schwesterchen.“, wandte er ein.
    „ Es ist nur ein Schlüssel und vorher hatte ihn Antga. Ich bin mir sicher, er war seit Generationen in unserer Sippe weil du der Wahre bist. Ich glaube dass alles passiert ist, weil es einfach so passieren musste. Du als geborener Handwerker hast zwei linke Hände wenn es darum geht die Tradition der Sippe weiterzuführen. Dann lernst du einen Beruf der komplett aus der Art schlägt um das Sokrum zu finden. Der Stern auf deiner Brust, das Zeichen des Wahren. Denkst du das alles ist einfach nur Zufall?“
    „ Nein. Es ist kein Zufall. Deine Schwester hat Recht.“, ertönte eine tiefe Männerstimme aus dem hohen Grasbüschel am Ufer des Sees. Erschrocken blickten die beiden in

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