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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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Rast hatte er nicht nur sein eigenes, sondern auch das Bündel seiner Schwester getragen. Es war kleiner aber durch Smurkos Maren war es auch schwerer.
    „ Da hinten ist der Sol See!“, rief sie freudig. Es waren nur noch ein paar hundert Schritte bis zu dem spiegelgleichen Wasser und so raffte er sich auf um seiner Schwester zu folgen, die sich bereits in diese Richtung bewegte.
    Der See lag glatt und schwer wie poliertes Metall in seiner Vertiefung. Nur selten kräuselte sich das Wasser wenn der Wind sanft über die Oberfläche strich. Seine Ufer wurden von dichtem, hohem Wassergras gesäumt, das in einem breiten Streifen wie ein Rahmen um ihn lag. Er war nicht sehr groß und man konnte leicht um ihn herum gehen. Auf der anderen Seite des Sees lag eine Art Höhle. Nicht mehr als eine tiefe Nische in einem Stück Felsen aber für diese Nacht würde sie wohl ihren Dienst als Unterstand tun. Die hohen Gräser, die an den Rändern des Sees in Büscheln wuchsen, verdeckten die Sicht nach hinten und so konnten sie den Schatten, der gerade den Berg erklommen hatte und sich auf der selben Wiese niederstreckte, auf der sie selbst vor einigen Augenblicken noch gelegen hatten, nicht sehen.
    Aura war begeistert von der kleinen Höhle die trotz ihrer geringen Größe viel Platz bot und der großen Steinplatte die wie ein wuchtiger Tisch im Freien stand. Marc legte die Bündel in ihrem Unterschlupf nieder und setzte sich auf einen Stein neben der Platte.
    „ Wir sind auf dem Sulberg und du bist der Wahre.“, eröffnete sie ihm plötzlich.
    „ Aura. Bitte. Bist du nicht schon etwas zu alt für dieses Spiel?“
    „ Das ist kein Spiel. Ich muss dich in ein Geheimnis einweihen.“ Sie holte das Sokrum hervor und ihren Anhänger und legte beides auf den Tisch. Was hältst du davon?“, fragte sie ihn.
    Marc sah sich die beiden Gegenstände flüchtig an. Er wollte nach diesem Aufstieg erst einmal ausruhen. Wo nahm seine Schwester nur diese unerschöpfliche Energie her?
    „ Sie passen nicht zueinander.“, sagte er salopp.
    „ Sie passen schon. Sieh her.“ und Aura weihte ihren Bruder in das Geheimnis des Amuletts und das des Buches, welches sie alleine auf dem Zimmer bereits entdeckt hatte, ein.
    „ Du musst der Wahre sein.“, endete sie ihre Erzählung.
    So geschafft Marc noch vor ein paar Sekunden war, so wach und aufmerksam war er jetzt. Ein tief verschütteter Glaube in ihm an Maren und Legenden begann neues Leben zu bekommen.
    „ Aura. Weißt du was das heißt?“, er packte sie an den Schultern und sah sie ernst an.
    „ Ja natürlich. Du bist der zukünftige Herrscher. Ist das nicht klasse?“, sie strahlte ihn mit ihren hellen Augen an.
    „ Nein!“, sagte er. „Das heißt, dass die Zeit gekommen ist in der die Magie zurückkehrt.“, ruckartig ließ er sie wieder los.
    Aura nahm ihr Amulett wieder an sich und versteckte es unter ihrem Hemd.
    „ Und was machen wir jetzt damit?“, fragte sie ahnungslos.
    „ Was wir jetzt machen? Gar nichts machen wir. Wir brauchen die Karten. Und die haben wir nicht.“
    „ Soll das heißen, ich bin mit dir den ganzen blöden Berg hoch gelaufen um von dir zu hören dass wir nichts machen? Wegen Karten die wir nicht haben? Marc Gerson, du bist ein Ignorant.“, schimpfte ihn seine Schwester.
     
    Gordul lag im Gras auf dem Plateau des Hall Gebirges und rang nach Luft und Atem. Der Aufstieg hatte ihn geschafft und er war froh sich ausruhen zu können. Die zweite Sonne war dabei hinter dem Rand der Platte zu versinken und wenn der Mond sein blaues Licht auf die ausgebreiteten Karten senden würde wäre er am Ziel seiner Träume angekommen.
    Randag war nicht mehr weit von der oberen Kannte entfernt. Er war ihm gefolgt und es hatte ihn einige Mühen gekostet nicht von dem Mann entdeckt zu werden, der immer wieder auf seinen Weg zurück geblickt hatte als hätte er Angst verfolgt zu werden. Dass diese Angst ihre Berechtigung hatte sollte er allerdings nicht erfahren. Zumindest nicht sofort. Bevor er den Felsenrand überschritt suchte der Wächter ein Tuch und ein Fläschchen aus seinem Reisebeutel. Auf den letzten Stufen des Felsens hockend, lugte er vorsichtig über den Rand. Gordul lag immer noch im Gras. Er hatte die Augen geschlossen. Seine Brust hob und senkte sich in hastigen Zügen. Randag ließ eine gute Dosis der Flüssigkeit auf das Tuch laufen und hielt die Luft an. Blitzschnell überschritt er die letzte der Schicksalsstufen, stürmte auf den atemlosen Gordul zu und

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