Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
fragte Riu.
„ Wir machen das, wozu wir eigentlich hier sind.“, versuchte Lankor zu dirigieren. „Wir suchen nach dem Wunder.“
„ Und was ist mit Quid?“, sie sah ihn entsetzt an.
„ Der taucht bestimmt wieder auf.“, murrte er.
„ Es macht keinen Sinn noch länger nach ihm zu suchen. In soweit muss ich Lankor Recht geben. So schwer es mir auch fällt, wir müssen die Suche abbrechen. Es ist wirklich dringender den Schatz Corsas zu finden.“, stimmte Sam unwillig zu.
Sie drehten um und gingen zurück.
„ Warum konnten wir nicht einfach dich verlieren?“, raunte Randag Lankor zu als er mit Aura an der Hand an ihm vorbeizog.
Weil ich mich noch ein bisschen mit deinem Liebchen bekannt machen muss. Später. Alleine. Wenn du nicht da bist
, dachte er seine Antwort auf die Frage ohne auf die Herausforderung von Randag einzugehen. Ein dreckiges Lächeln umspielte seine Lippen. Die Frau reizte ihn ungemein. Je mehr sich dieser Möchtegernkavalier über ihn aufregte, umso mehr wollte er sie besitzen.
„ Dir läuft ein bisschen Sabber aus dem Mundwinkel.“, riss ihn Riu aus seinen Gedanken, die plötzlich neben ihm ging.
Hastig wischte er mit dem Handrücken über seinen Mund. Da war nichts. Sie hatte ihn angelogen. Er zog mit der Hand auf. „Kümmere dich gefälligst um deine Sachen.“ Der spielerische Schlag in ihre Richtung verfehlte sein Ziel. Sie war wendiger und flinker als er und hatte sich leicht laufend bereits ein paar Schritte von ihm entfernt. Lachend sah sie ihn an. „Ich glaube, du hast dir deine Ziele ein bisschen zu hoch gesteckt!“, rief sie ihm entgegen und lief um die Gruppe einzuholen, die ein Stück voraus war.
Diese kleine Kröte, die in Bäumen hockte sollte nur aufpassen.
Dich krieg ich auch noch wenn mir der Sinn danach steht
, dachte er.
Es war bereits später Nachmittag, als sie die Stelle am Fluss wieder erreichten, die sie überquert hatten. Quid blieb verschwunden. Er tauchte auch nicht auf, als sie ein Feuer mit den Ästen eines verdorrten Dornstrauches machten um Ralpatt zu kochen. Die fleischigen Früchte wuchsen in der Erde und waren in rohem Zustand nicht genießbar. Gekocht allerdings hatten sie einen samtigen, leicht süßen Geschmack. Der unverkennbare Duft zog durch die Luft und Quid war immer der Erste gewesen, wenn es darum ging sie zu essen.
„ Wir haben wieder einen Tag verloren.“, stellte Ersip fest.
„ Ja, das haben wir. Wegen einem dummen Jungen, der einfach nicht aufzufinden ist.“, pflichtete Seireo bei.
„ Wenn er aus Plätten bestünde, dann hättest du ihn wohl schon längst gefunden.“, stachelte Lankor. Sein Stolz erlaubte es ihm nicht dem Händler beizupflichten aber er hatte Recht. Sie waren wegen Quid beinahe einen ganzen Tag umhergelaufen um ihn zu suchen. Jetzt galt es die Zelte aufzubauen um ein Lager für die Nacht zu haben. Zeit, um weiter nach dem Schatz zu suchen, blieb zumindest an diesem Tag nicht.
Aura wälzte sich von einer Seite auf die Andere. Sie konnte einfach nicht schlafen. Marc, der neben ihr lag, begann leise zu schnarchen. Er lag auf dem Rücken. Sie hielt ihm die Nase zu um ihn dazu zu bewegen sich auf eine Seite zu drehen aber es half nichts. Zwar drehte sich ihr Bruder, das Schnarchen wurde jedoch lauter. Der gewünschte Effekt schlug ins Gegenteil. Sam, der auf der anderen Seite im Zelt lag grunzte zufrieden im Schlaf. Entnervt drehte sich Aura auf den Rücken. Es durfte einfach nicht wahr sein. Da lagen die beiden und schnarchten und grunzten. Als sich beide Männer fast gleichzeitig in ihre Richtung drehten um ihr die Schlafgeräusche direkt in die Ohren zu dröhnen, reichte es ihr endgültig. Sie stand auf und schlich sich aus dem Zelt. Auf einem Stein sitzend blickte sie auf die Felswand, die im Mondlicht beinahe golden glänzte. Der Stein reflektierte das Licht so stark, dass er durch die kahlen Büsche hindurch noch zu sehen war. Der Anblick war überwältigend, trotzdem störte Aura etwas an dem gesamten Bild. Es dauerte eine Weile, bis sie erkannte was es war. Ein schwarzes, längliches, schwarzes Loch hinter einem der Büsche. Irgendwie war der Fels an dieser Stelle nicht so wie sonst. Es waren nur ein paar Schritte vom Lager weg zu der Stelle, die so seltsam nicht leuchtete. Sie stand auf und ging dort hin. Der Busch war dichter als die anderen, die direkt am Felsen wuchsen und hatte mehr Blätter. Wieso war ihr das nicht aufgefallen als sie daran vorbeigingen um Quid zu suchen? Sie ging um
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