Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
war. „Geh und mach deine Arbeit. Je schneller du den Wahren findest, umso schneller wirst du es miterleben.“ Gordul lehnte sich zurück und warf ihm einen überheblichen Blick zu. Anken verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und setzte sich in Bewegung. Als er auf den dunklen Flur schritt überfiel ihn erneut dieses Gefühl, welches dort auf ihn gewartet hatte. Er würde es nicht als Angst bezeichnen, allerdings war es nahe daran, diese Bezeichnung zu verdienen.
Er würde sich wieder auf den Weg machen. Erneut in den Gassen der Häfen herumschleichen und Ausschau halten. Macht interessierte ihn nicht sonderlich. Er war in gewisser Weise genau so schlecht wie die Gestalten in der Taverne, die ihm misstrauisch hinterher blickten, als er sie verließ und in die kühle Abendluft hinaus trat. Für Geld tat er beinahe alles.
Gilbert und Tieben fluchten Wasser spuckend im Flussbett liegend während der Rest der Wächter, trocken auf der anderen Seite angekommen, sich vor Lachen bog. Sie waren die letzten gewesen, die den schmalen Fluss überquert hatten. Tieben rutschte auf einem der glitschigen Grundsteine aus und hielt sich reflexartig an Gilbert fest. Dieser konnte auf dem schmierigen Untergrund den Sturz seines Freundes nicht auffangen und glitt mit ihm erschrocken aufschreiend ins kalte Wasser.
„ Ihr hättet ein bisschen mehr als nur die Schuhe ausziehen sollen.“, spottete Lankor. „Eigentlich war es nicht geplant dass ihr euch eine Badepause genehmigt.“
Schallendes Gelächter hallte von den Felswänden wieder als sie patschnass aus dem Wasser stiegen.
„ Du kannst dir deine Kommentare sparen.“, fuhr ihn Tieben an, dem das Wasser aus allen Falten seines Gewandes zu laufen schien. Gilbert gab keinen besseren Anblick ab. Auch ihm lief das Wasser herunter.
„ Ihr wolltet wohl den Fluss trockenlegen?“, setzte Lankor nach, der es nicht lassen konnte die beiden anzustacheln.
„ Du bist mir im Denkwerk zu schwach, alter Mann, um mich mit dir zu streiten.“, konterte Gilbert, der etwas gelassener war als sein Freund. Jetzt lachten die Wächter nicht mehr über die beiden nassen Jungen sondern über Lankor, der sprachlos dastand und nichts mehr zu erwidern wusste. Er war sehr überrascht gewesen über die Antwort von Gilbert. Der Junge der nicht viel sprach hatte ihm ein Kontra gegeben, das er nicht erwartet hatte.
„ Sieh dir sein Gesicht an.“, flüsterte Randag Aura ins Ohr. „Es würde mich nicht wundern, wenn es ihn mit einem Knall auf tausend kleine Fetzen zerreißen würde.“ Aura nickte. Der Gesichtsausdruck von Lankor würde ihr gut in Erinnerung bleiben. Man konnte sehen wie er nach den richtigen Worten suchte, sie aber nicht zu finden vermochte. Der Mann mit der spitzen Zunge hatte gerade seinen Schneid verkaufen müssen.
„ Lass es gut sein.“ Sam klopfte ihm schmunzelnd auf die Schulter.
Die beiden unfreiwillig gebadeten wrangen ihre Kleidung aus so gut es ging.
„ Du! Dich werde ich im Auge behalten!“, er deutete mit dem Finger Auf Gilbert, der sich aber nicht weiter damit zu beschäftigen schien. Er hatte ein anderes Problem. Er war nass bis auf die Knochen.
„ Wo ist Quid?“, fragte Aura plötzlich.
„ Ich weiß nicht“, antwortete Marc und drehte sich um. „gerade war er noch hier.“ Er deutete auf einen Platz schräg hinter ihm.
„ Der kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen.“ Auch Sam und die Anderen blickten sich jetzt um. Nichts als freies Feld, kein hohes Wassergras, kein Baum hinter dem er sich hätte verstecken können.
„ Der muss sich doch in Luft aufgelöst haben.“, vermutete Soy.
„ Wir müssen ihn suchen.“, stellte Sam fest.
„ Wo sollen wir denn suchen? Es ist nichts hier wo er sich verstecken könnte?“ Seireo machte eine ausladende Bewegung mit dem Arm über die Umgebung.
„ An den Felswänden könnten Nischen sein. Bestimmt hat er sich in einer Verkrochen.“ Vermutete Randag. „Wir bleiben zusammen und suchen die Wände ab.“
Sie gingen los. Vorbei an vereinzelten Büschen, die dicht am Fels wuchsen. Dem Kessel folgend, den die Steilwände formten, um nach Quid zu suchen. Sie riefen nach ihm, erhielten aber keine Antwort.
„ Bestimmt schläft er irgendwo und hört uns nicht.“, brummte Lankor vor sich hin. Die Mauern, die sie umgaben, wurden immer glatter. Außer ein paar tieferen Furchen im Stein konnten sie nichts entdecken, wohin sich der Verlorengegangene hätte verbergen können.
„ Was machen wir denn jetzt?“,
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