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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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geht, lässt Pri alle Objektivität vermissen, die sie benötigen würde, um ihrer Funktion gerecht zu werden.«
    »Was werden wir tun?«
    »Einen Plan aushecken.«
    »Laurence Wu hat bereits eine Idee, wo wir den Hebel ansetzen könnten.«
    Pegola hob die Schultern. »Dann möchte ich diesen Laurence Wu so bald wie möglich kennenlernen.«

7.
    Beer & Mädler-Universität,
    Pri Sipieras Arbeitszimmer
     
    Pri Sipiera deutete auf die Holosphäre.
    »Alle Tast- und Ortungsergebnisse deuten darauf hin, dass in das Technogeflecht erneut Bewegung gekommen ist. Wir kennen weder die Ursache noch die möglichen Folgen.«
    »Wenn ich die Bilder richtig interpretiere, konzentrieren sich die Veränderungen in erster Linie auf die Bereiche, die ihr Strukturen nennt«, sagte Shanda Sarmotte. »Wie die Nectarische Struktur, an der wir vorbeigekommen sind.«
    Toufec strich sich nachdenklich durch den blauschwarzen Bart. »Könnten die Veränderungen durch euren Ausflug zum Petavius-Krater ausgelöst worden sein?«
    Pri Sipiera schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Die Veränderungen begannen bereits Wochen zuvor. Zudem sind sie beispielsweise im Mare Nubium – bei der Nubischen Struktur – am ausgeprägtesten. Leider sind unsere Mittel beschränkt. Wir besitzen keine eigenen Hochleistungstaster, die wir direkt auf die betroffenen Gebiete ausrichten können. Unsere Daten beziehen wir in erster Linie von wissenschaftlichen Teams, die für die Regierung arbeiten. Die Informationen sind lückenhaft, wenn ich es freundlich ausdrücken soll.«
    »Weiß vielleicht YLA mehr über diese Aktivitäten?«, wollte Toufec wissen. »Was sagt Fionn Kemeny dazu?«
    »Er hat sich kurz nach der Ansprache wieder auf den Weg zu NATHANS Kern gemacht.« Pri Sipiera strich sich über das Gesicht. »Ich habe bereits in Betracht gezogen, zu YLA zurückzukehren, um direkt mit ihr zu sprechen. Nichts gegen Kemeny, er ist ein fähiger Wissenschaftler und unterstützt meine Leute, wo er kann. Aber manchmal kommt es mir vor, als konzentriere er sich bei seinen Besuchen in NATHANS Innerstem so stark auf YLA, dass er vergisst, was alles auf dem Spiel steht.«
    Sarmotte machte eine abwägende Handbewegung. »Er ist von YLA fasziniert. Aber ich gehe davon aus, dass er genau weiß, was er tut. Falls er etwas herausfinden sollte, würde er uns sofort informieren.«
    Pri Sipiera starrte wie hypnotisiert auf die Falschfarbendarstellung des Mondes. Wie ein Pilzgeflecht überzogen die grünen Linien des Technogeflechts ihre Welt. Die Imbrische Struktur im Norden, die Nubische Struktur im Süden und die Nectarische Struktur im Südosten von Luna City leuchteten in einem intensiven Giftgrün.
    »Ich werde YLA aufsuchen«, sagte sie nach einer Weile. »Dann werde ich entscheiden, welchen Bereich wir als Erstes unter die Lupe nehmen.«
    »Eine gute Entscheidung«, urteilte Toufec. »Möchtest du, dass wir dich begleiten?«
    »Das wäre sinnvoll. Es ist nur ...« Ein Schatten strich über ihr Gesicht.
    Shanda Sarmotte beugte sich vor, gab sich dabei alle Mühe, die Gedanken der kleinen rothaarigen Frau auszublenden. »Es ist nur ... was?«
    Pri Sipiera biss sich auf die Unterlippe. »Mir scheint, dass nicht nur da draußen etwas vor sich geht. Auch hier in Luna City spitzen sich die Dinge zu. Innerhalb des Widerstandes ...«
    »Uneinigkeiten über das weitere Vorgehen?«, fragte Toufec.
    »So könnte man es ausdrücken. Gestern bat Moana Tapu um Unterstützung für ein Attentat auf den Residenten.«
    »Wie hast du reagiert?«
    »Ich habe das Vorhaben abgeschmettert«, antwortete Sipiera. Sie gab sich sichtlich Mühe, nicht emotional zu klingen. »Aber mittlerweile frage ich mich, ob es nicht das Beste wäre, meinen Vater auszuschalten. Einer meiner Mitarbeiter hat mir vorgeworfen, dass mir der Resident wichtiger sei als das Wohl der Lunarer.«
    Toufec atmete geräuschvoll ein.
    »Er ist schließlich dein Vater«, sagte Sarmotte mitfühlend. »Dieser Vorwurf ist höchst unfair. Es ist nur logisch, dass dir sein Schicksal nicht gleichgültig sein kann – egal, ob er mit den Onryonen kollaboriert oder nicht.«
    »Möchtest du, dass Shanda und ich den Residenten überprüfen?«, fragte Toufec. »Vielleicht kann Shanda seine Gedanken doch lesen. Und mein Flaschengeist wäre womöglich in der Lage, ihm weitere Informationen abzuringen.«
    Pri Sipiera sah Toufec sinnierend an. Schließlich schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Wir wissen seit Jahren, dass

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