Die Attentaeter von Luna City
ein Attentat auf ihn verüben.«
Pri Sipiera schluckte. »Ein Attentat?«
»Ja. Er ist wild entschlossen, es durchzuziehen. Aber er hat keine Erfahrung in solchen Dingen. Da habe ich ihm gesagt, dass ich möglicherweise Leute kennen würde, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen könnten.«
»Das kommt gar nicht infrage!«, sagte Pri Sipiera brüsk. »Wie ich schon oft gesagt habe: Wir leisten Widerstand – wir sind keine Attentäter!«
Moana öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.
»Pri«, sagte Angh Pegola leise. »Moana und dieser Wu haben nicht unrecht. Gestern hat der Resident endgültig die Maske fallen lassen. Es steht außer Zweifel, dass er mit den Onryonen kollaboriert – und dies nicht zum Nutzen der Lunarer! Im Gegenteil: Er verdreht die Wirklichkeit, lügt uns alle an. Willst du wirklich warten, bis wir am eigenen Leib erfahren, was das Geschwafel von diesen atopischen Richtern tatsächlich zu bedeuten hat?«
»Ein Attentat kommt nicht infrage«, sagte Pri Sipiera schärfer, als sie beabsichtigt hatte. »Und erst recht nicht, wenn eine fremde Person involviert ist, die wir gar nicht kennen!«
»Ich kenne ihn!«, protestierte Moana Tapu. »Man kann ihm vertrauen!«
Die Anführerin des Widerstandes stellte die Verbindung zu Moana auf stumm. Dann richtete sie den Blick auf Pegola.
»Ganz offensichtlich hast du deinen kleinen Schützling nicht gut genug ausgebildet. Ich habe ihr befohlen, Laurence Wu zum Kontaktbüro beim Lunafanten zu bringen, falls er mit dem Widerstand sympathisiert. Das hat sie nicht gemacht – dafür ist sie der Meinung, dass sie von sich aus Attentate planen und Fremden einen Blankoscheck ausstellen kann!«
Angh Pegola schürzte nachdenklich die Lippen. Dann beugte er sich ein wenig vor und sagte: »Ich verstehe, wie viel es verlangt ist, ein Attentat auf deinen eigenen Vater abzusegnen. Aber vielleicht solltest du deine Gefühle für deinen Vater hintanstellen und erkennen, wie gefährlich er für alle Lunarer sein kann.«
Pri Sipiera schnappte wütend nach Luft. »Das ist eine unglaubliche Frechheit von dir!«, fuhr sie ihn an. »Wenn ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen würde, wäre meinem feinen Vater wahrscheinlich schon früher etwas zugestoßen!«
Pegola ließ sich zurücksinken. Auf einen Schlag sah sein Gesicht kalkweiß aus. »Es tut mir leid, Pri. Ich glaube, ich habe eben eine Linie überschritten, die ich nicht hätte übertreten dürfen. Bitte vergiss, was ich eben gesagt habe.«
»In Ordnung, Angh.« Sie schaltete die Audioübertragung wieder ein.
»Moana – mein Wort gilt: Es wird kein Attentat auf den Lunaren Residenten geben. Sag diesem Wu, dass er alle Vorbereitungen sofort abbrechen soll!«
»Aber ...«
»Nichts aber! Sag mir, dass du mein Verbot verstanden hast und dafür sorgst, dass Laurence Wu seine Pläne sofort aufgeben wird!«
Moana Tapu presste die Lippen aufeinander. Sie atmete zweimal durch, dann nickte sie. »Ich habe verstanden.«
»Gut. Dann erwarte ich dich in einer Stunde bei mir – geduscht und vollständig angezogen. Sipiera Ende.«
Sie schaltete den Holoprojektor aus.
Angh Pegola blickte sie abwartend an.
»Ist noch etwas?«, fragte sie scharf.
Zögernd schüttelte er den Kopf.
»Dann bitte ich dich, mich nicht länger aufzuhalten. Ich muss arbeiten!«
Pegola nickte hastig, nahm den Projektor und verschwand aus ihrem Arbeitszimmer.
Pri Sipiera breitete wieder die Karte der Nectarischen Struktur aus, beugte sich darüber. Eine einzelne zornige Träne rann ihr über die Wange.
Luna City, Whistler-Komplex,
98. Stockwerk
Laurence Wu trat aus der Nasszelle. Ein Badetuch hatte er sich um die Hüfte gebunden, mit dem anderen rubbelte er sich die Haare trocken.
Lächelnd kam er auf Moana zu und küsste sie leidenschaftlich. Als er merkte, dass sie die Liebkosung nur halbherzig erwiderte, ergriff er sie an den Schultern und blickte ihr prüfend ins Gesicht.
»Was ist denn mit dir geschehen in den zehn Minuten, in denen ich in der Dusche gestanden habe? Du hast doch hoffentlich keine Bedenken wegen unserer gemeinsamen Nacht?«
Sie schüttelte stumm den Kopf.
»Was ist es dann?«
Moana seufzte tief. »Ich habe eben mit meiner Kontaktfrau gesprochen«, erzählte sie mit leiser Stimme. »Sie hat mir verboten, das Attentat auszuführen. Und dir soll ich sagen, dass du deine Pläne ebenfalls aufgeben sollst.«
Wu sah sie ungläubig an. »Sie hat was?«
Er ließ ihre Schultern
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