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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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waren, verdammt noch mal!«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß irgendeine andere Metakreatur für diese Serie kannibalistischer Verstümmelungsmorde verantwortlich ist?«
    »Das habe ich nicht gesagt!«
    »Was sagen Sie dann, Detective?«
    »Machen Sie, daß Sie von hier verschwinden! Und zwar zügigl«
    J.B. schaut in die Kamera.
     
    Nun nebel den verdammten Cop schon ein und mach voran.
    Dämliche verfluchte Schnalle.

9
     
    Um sechs Minuten nach sieben Uhr verläßt Enoshi Ken den Fahrstuhl und geht mit forschen Schrit-
    ten den - wie der Flur allgemein heißt - Teakweg zur Suite entlang, die für seinen unmittelbaren Vorgesetzten Bernard X. Ohara, Vorstandsmitglied des Kono-Furata-Ko-Konzerns und Verantwortlicher Leiter der KFK-Tochter Exotech Entertainment, reserviert ist.
    Der Tag hat kaum begonnen, und Enoshi befindet sich bereits in einer Lage, die ihm außerordentlich mißfällt: Er ist im Verzug. Er weiß nur allzugut, wie rasch sich kleine Verzögerungen und andere Geringfügigkeiten summieren können, bis daraus ernstliche Störungen resultieren. Sein Job als Verantwortlicher Leiter des Stabes für den VL von Exotech Entertainment besteht darin, dafür zu sorgen, daß, abgesehen von anderen Dingen, derartige Störungen ganz einfach nicht Vorkommen. Es ist ein Job, für den er sich sehr gut geeignet hält. Er hegt den festen Glauben, daß ein hochklassiger Exec Mittel und Wege finden muß, alle Schwierigkeiten ungeachtet der Umstände zu umgehen, und zwar noch bevor sie sich ereignen, und, wo erforderlich, auch mit den bescheidensten Mitteln und Voraussetzungen noch Resultate erzielen sollte. Enoshi ist nicht so naiv zu glauben, daß solche Wunder immer möglich sind, aber auch nicht so kritiklos gegenüber sich selbst, die Schuld für persönliches Versagen jemals auf Schicksal oder Pech abzuwälzen.
    Wahrscheinlich gibt es Leute, die Enoshis entschlossene Haltung nicht teilen und ihn deswegen als intolerant oder vielleicht sogar übereifrig betrachten. Es ist durchaus nicht immer leicht zu wissen, was andere denken. Trotzdem tut er sein Bestes, um gute Beziehungen mit seinen eigenen Untergebenen zu wahren, jenen Mitgliedern von Ohara- sans Stab, die seiner Leitung unterstehen.
    Enoshi biegt um eine Ecke und schreitet forsch in den Empfangsbereich von Ohara- sans Suite. Bemerkenswerterweise sitzt die Empfangsdame nicht hinter ihrem Schreibtisch. Schockiert wirft Enoshi einen raschen Blick auf seine Armbanduhr, um sich zu bestätigen, daß er nicht träumt, daß es tatsächlich schon nach sieben Uhr an einem Tag ist, an dem der gesamte Stab auf seinem Posten sein müßte. Dann geht er rasch durch die Tür rechts vom Empfang und in das Stabsbüro. Hier findet er die Erklärung. Die Schreibtische zu beiden Seiten des Raumes sind alle leer. Der gesamte, aus acht Personen bestehende Stab - darunter die Empfangsdame, eine Sekretärin, zwei Stenotypisten, drei Assistenten, einer für Daten, einer für Computer und der dritte für Statistiken, sowie ein stellvertretender Manager - hat sich im Mittelgang versammelt.
    Bei ihnen steht Nigao Yorito aus der Personalabteilung.
    Offenbar hat sich die ganze Gruppe zusammengetan, um Nigao zu beschäftigen und so Enoshis Abwesenheit zu überspielen.
    Enoshi geht rasch den Mittelgang entlang und entschuldigt sich für seine Verspätung. Die Tatsache, daß er nicht zur üblichen Zeit eingetroffen ist, hat das gesamte Büro in Aufruhr versetzt und die übliche Morgenroutine gestört. Er hätte vor fast dreißig Minuten hier sein sollen. Er muß sich beeilen, um die verlorene Zeit aufzuholen. »Ms. Harrington«, sagt er schneidig, »würden Sie Mister Nigao bitte ins innere Büro führen? Vielen Dank.«
    Danach wendet er sich an die anderen.
     
    »Einen Augenblick noch, dann bin ich wieder bei Ihnen.«
    An der Stirnseite des Raumes tritt er rasch hinter seinen Schreibtisch, stellt seinen Aktenkoffer ab und holt seinen in dunkelrotes Kunstleder eingebundenen Taschensekretär heraus. Damit geht er durch die Verbindungstür, die zu Ohara- sans Büro führt, dem ›inneren‹ Büro. Eine ausgedehnte, leicht gerundete Fensterwand rahmt den imposanten Onyx-Schreibtisch ein, der auf einem niedrigen Podest steht. Enoshi hält inne, um mit dem Mann aus der Personalabteilung eine kurze Verbeugung und dann ein Händeschütteln zu wechseln.
    Ms. Harrington geht hinaus, um den Rest des Bürostabes zu holen. Enoshi nimmt seinen Platz vor dem Onyx-Schreibtisch ein und fordert Nigao auf,

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