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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Eindruck, alles im Griff zu haben, Herr seines Geschicks zu sein, ohne sich je zu bemühen, diesen Eindruck zu erwecken.
    Enoshi wartet auf seine nächste Frage oder Bemerkung.
    »Haben Sie noch mehr Informationen hinsichtlich der Angelegenheit, die wir besprochen haben?«
    Bei der Angelegenheit, die sie besprochen haben, handelt es sich um Bernard Oharas Anwerben jener Personen, die nötig sind, um die Ausschaltung der als Striper bekannten Unterwelt-Attentäterin zu gewährleisten. Wie Torakido- sama persönlich erklärt hat, ist diese Aktion sowohl gut als auch schlecht. Gut ist Torakido- samas Ansicht nach, daß ein Exec des Konzerns alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um eine Gefahr für seine eigene Person - und damit letzten Endes auch für den Konzern - zu eliminieren. Andererseits ist es schlecht für einen Exec - und damit für den Konzern -, sich mit Shadowrunnern und anderen Kriminellen einzulassen. Jede Handlung, die das Wohlergehen des Konzerns beeinträchtigen könnte, muß als äußerst gefährlich betrachtet werden. Die fragliche Handlung ist besonders gefährlich, da ihr die im höchsten Maße illegale und moralisch verwerfliche Operation Großreinemachen vorangegangen ist.
    Jedes neue Unternehmen erhöht die Gefahr der Entdeckung, der Bloßstellung. Torakido- sama ist tief besorgt.
    Unglücklicherweise kann Enoshi nicht mit neuen Informationen dienen.
    »Sie müssen diese Angelegenheit aufmerksam verfolgen, Enoshi- kun «, fährt Torakido- sama unter Benutzung der vertraulichen, fast väterlichen Anredeform fort. »Das Ansehen unseres Konzerns könnte großen Schaden erleiden, sollte das Schlimmste eintreten.«
    Daß Torakido- sama sich bemüßigt fühlt, das Offensichtliche auszusprechen, führt Enoshi noch einmal die Tiefe von Torakido- sama s Besorgnis vor Augen. Enoshi verbeugt sich. »Ich verstehe, Torakido-Sflma. Seien Sie versichert, daß ich dieser Angelegenheit den allerhöchsten Stellenwert einräume und nicht eine Sekunde lang aus den Augen verlieren werde.«
    »So und nicht anders sollte es sein. Und so muß es auch sein. Wir sind Daikazoku, neh? Eine große Familie? Die Schande eines einzigen ist die Schande aller.«
    Enoshi erwidert augenblicklich und beinahe feierlich: »Ja, ganz ohne Frage, Torakido- sama . Daikazoku.«
     
    In Enoshis Augen ist Torakido- sama kein Iota weniger ehrgeizig als Bernard Ohara, doch mit einem entscheidenden Unterschied: Torakido- sama s Loyalität hinsichtlich des Konzerns Kono-Furata-Ko und all seiner Tochtergesellschaften und Angestellten steht außer Frage. Sein Karriereverlauf ist den Bedürfnissen des Konzerns angepaßt. Wenn Torakido- sama bei seinem Aufstieg in der Konzernhierarchie anderen auf die Hände getreten ist, gehörten diese Hände unmittelbaren Konkurrenten, Männern, denen es an der notwendigen Loyalität oder Weitsicht fehlte, um dem Konzern richtig zu dienen.
    Enoshi glaubt, daß Torakido- sama s Karma groß und er selbst ausersehen ist, eines Tages die uneingeschränkte Kontrolle über KFK zu übernehmen. Enoshi hegt die Hoffnung, daß sich Torakido- sama an die treuen Dienste und die Ergebenheit jener erinnern wird, die unter ihm stehen, wenn dieser Tag gekommen ist.
    Selbst jetzt, zu dieser späten Stunde, in dieser ungewissen Situation, ist Torakido- sama großmütig. Er lächelt. Er redet Enoshi in warmem Tonfall an, als unterhalte er sich mit einem engen Freund. »Natürlich werden Sie Ihr Bestes geben. Das haben Sie bis jetzt immer getan, und ich weiß, daß sie dies auch weiterhin tun werden. Ich habe großes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, Ken.«
    Enoshi lächelt voller Stolz und Freude und verbeugt sich leicht. »Vielen Dank, Torakido- sama .«
    »Ihr ältester Sohn? Er bereitet sich aufs College vor, neh ?«
    Enoshi verbeugt sich noch einmal. »Ja, Torakido- sama . In ein paar Monaten ist es soweit.«
    Torakido- sama s Miene wird ernst. »Das College ist ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Mannes. Die Aufnahmeprüfungen sind manchmal sehr schwierig. Ich bin sicher, Sie und Ihre Frau sind sich der Tat sache bewußt, daß die richtigen Hauslehrer ein entscheidender Vorteil sind.«
    »Ja, Torakido- sama . Das ist gewiß richtig.«
    Torakido- sama mustert Enoshi einen Moment lang, dann lächelt er dünn. »Natürlich sind die besten Hauslehrer schwer zu bekommen. Die Nachfrage ist sehr groß, neh ? Ich werde Ihnen ein paar Namen nennen. Gewisse äußerst empfehlenswerte Hauslehrer haben noch Termine frei. Sie sollten

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