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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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falsch.
    Tikki geht vor. Der Elf schreit Adama an und läuft zur anderen Seite des Tisches, wo er nach einem weiteren Messer, zweien, dreien, einer ganzen Handvoll Messer greift. Tikki ist das egal. Sie drückt den Kopf gegen die Uschkante. Mit einer raschen Drehung des Kopfes, wirft sie den Tisch um. Die glänzenden Instrumente klirren zu Boden. Der Elf springt zurück. Tikki verpaßt dem Tisch einen Prankenhieb, der ihn über den Boden rutschen und gegen die Wand krachen läßt. Der Elf schreit auf, riecht nach Panik und wirft hektisch seine Messer. Tikki wartet, bis er fertig ist, und rückt dann vor. Die geringfügigen Wunden, die die Messer verursachen, sind im Nu verheilt und völlig verschwunden, bevor das letzte Messer zu Boden fällt.
    Sie drängt den Elf in eine Ecke.
    »NEIN!« kreischt der Elf. »DU WICHSER!«
    Adama kichert. »Nehmen Sie's nicht persönlich«, sagt er. »Das ist rein geschäftlich. Ich kann einfach nicht das Risiko eingehen, Ihnen zu gestatten, meine Sicherheit zu gefährden. Der Tigerin kann ich vertrauen. Wir haben eine Vereinbarung, könnte man sagen. Aber Ihnen?« Adama kichert. »Ich bin davon überzeugt, daß Sie meinen Standpunkt verstehen.«
    Neuerliches Entsetzen durchzieht die Luft.
    Tikki stellt sich auf die Hinterbeine, nur kurz, und stemmt die Vorderpfoten gegen die Brust des Elfs. Es ist so, als würde sie Fliegen oder Affen zerquetschen. Sie braucht sich gar nicht anzustrengen, da ihr bloßes Gewicht ausreicht, den Elf von den Beinen zu holen. Er prallt gegen die Wand und geht zu Boden. Sie ist ihm an Masse und Kraft um ein Vielfaches überlegen, und in puncto Schnelligkeit und Beweglichkeit ist sie jedem Menschen oder Elf mehr als gewachsen. Sie läßt ihn taumelnd auf die Beine kommen. Sie hat Zeit, Zeit genug, um dies richtig zu erledigen. Beute ist am besten, wenn sie auf der Flucht erlegt wird, während sie von Entsetzen vor dem Jäger besessen ist, ihr Herz hämmert und ihr das Blut heiß und üppig durch die Adern schießt. Dann schmeckt das Fleisch am leckersten.
    Adama fängt leise an zu lachen.
    Der Jäger in ihm versteht.

28
     
    Die Kreatur schält sich aus der Dunkelheit mit
    Augen wie Feuer, gewaltigen mahlenden Fängen und reißenden Krallen, und sie brüllt, als seien alle Dä- monen der Hölle zu einer einzigen, unsagbar boshaften Gestalt vereinigt worden. Es gibt kein Entkommen. Das Ungeheuer ist von einer Wut, einem Haß und einer primitiven Unbarmherzigkeit erfüllt, die jedes menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt. Es kommt brüllend durch die Dunkelheit, immer näher, immer größer, gewaltiger, besessen von dem Willen zu zermalmen, zu töten, zu vernichten.
    Ohara schreit auf und wird sich plötzlich des gedämpften roten Leuchtens seines Schlafzimmers und der Tatsache bewußt, daß er in seinem Bett liegt und schweißgebadet und mit zitternden Händen und klopfendem Herzen sein Laken umklammert hält. Er hat wieder geträumt. Er weiß dieses Ungeheuer nur allzu gut zu interpretieren, diese Verkörperung des Schreckens, der ihn immer noch heimsucht, nicht nur im Schlaf. Seit Seattle lebt er damit, seit drei Jahren. Wird es nie ein Ende haben?
    Während er um Atem ringt, bemerkt er die beiden Schnallen, Christie und Crystal, die neben ihm im Bett liegen. Christie stöhnt und bewegt sich, liegt dann wieder still. Die andere rührt sich nicht. Sie sind auf Endorphine abgefahren. Ohara hat es einmal damit probiert, und laut Auskunft der Ärzte haben sie ihn direkt in eine schizoparanoide Phase befördert, die fast drei Tage lang anhielt.
     
    Ohara greift über sich in das Regal und tastet nach seiner Flasche Dalium. Schluckt trocken zwei Kapseln des Beruhigungsmittels, die Dosis, die ihm sein Arzt verschrieben hat.
    Die Pillen helfen, seinen Herzschlag zu beruhigen, ändern aber nichts daran, daß er hellwach und unruhig ist. Er nimmt eine Dusche, hüllt sich dann in einen Bademantel aus Kaschmir und Satin und geht in sein Arbeitszimmer. Rötliche Leuchtkörper in der Decke werfen ein gedämpftes Licht. Schwere schwarze Vorhänge bedecken die Fenster. Er setzt sich hinter seinen halbkreisförmigen Schreibtisch und schiebt Herr der Macht in die Datenbuchse hinter seinem rechten Ohr. Ein kleiner BTL-Chip hilft ihm dabei, sich wieder zu fassen. Sorgt für einen winzigen emotionalen Kick. Als seine Hände zu zittern aufgehört haben, schaltet er seinen Computer ein, ruft seine Planungsübersicht auf und geht die Dateien zum x-tenmal durch.
    Exotech

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