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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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entließ die Männer und wandte sich an seinen Freund und Vertrauten Ralph.
    »Was meinst du, eh? Ich hab ihr die beste Erziehung angedeihen lassen, die für Geld zu kaufen ist. Ich gebe ihr den Ehemann, den sie will. Ich gebe der Hure alles, was sie will. Und jetzt bumst sie einen Iren. Wenn sie nicht meine Tochter wäre, bei Gott, ich würde ihr das hübsche Gesicht grün und blau schlagen.«

    Ralph seufzte. Seinen mächtigen Schädel krönte eine lockige Mähne, und er besaß den olivfarbenen Teint und die römische Nase seiner Vorfahren. Er sah aus wie ein Schafhirte am Berghang, obwohl er einen 1000-Dollar-Anzug trug. Seine Pranken waren riesig, und er prahlte oft im Scherz, dass er mit einer Hand einen Mann erwürgen könnte. Niemand, der ihn kannte, widersprach.
    »Paul, darf ich ehrlich sein?«
    Der ältere Mann nickte fast unmerklich. Das hieß, Ralph durfte so ehrlich sein, wie er wollte, solange er seinem Boss exakt das sagte, was er hören wollte.
    Er holte tief Luft und legte los. »Ich denke, wir sollten jemanden unter vier Augen mit ihrem Mann sprechen lassen. Danach kann er seine Schlüsse ziehen. Es ist eine Frage der Ehre. Ich würde mein Leben darauf verwetten, dass dieser Docherty weiß, wer sie ist und mit wem er es zu tun hat. Auf der Straße spricht man gut über ihn. Wenn er einer von uns wäre, hätten wir ihm den Schwur abgenommen.«
    Paul nickte. »Ich weiß, was du meinst. Wenn sie sich doch nur einen entsprechenden Italiener gesucht hätte, wäre ich ein glücklicher Vater. Ich meine, wenn sie von diesem Mann ein Kind bekäme, dann wär das ein verdammter Irenbalg! Wenn ihre Mutter davon erführe, würde ihr das Herz brechen.«
    »Soll ich nun jemanden besorgen, der mit John redet, oder was?«, drängte Ralph.
    Santorini steckte sich eine Havanna an. Hustend sagte er: »Ja, sieh zu, dass die Sache ins Rollen kommt. Es ist echt zum Heulen. Soweit ich gehört habe, ist dieser Docherty ein brauchbarer Kerl.« Er paffte ein paarmal an seiner Zigarre, bevor er hinzufügte: »Für einen Irenlümmel jedenfalls.«
    Ralph stimmte zu und schenkte ihnen beiden einen doppelten Grappa ein. »Wir werden wegen dieser Sache Ärger mit den Mahoneys kriegen, ist dir das klar?«, merkte er an. »Schließlich heiratet er eine von Jacks Töchtern.«

    Paul zuckte die Achseln. »Kann man nicht ändern. Wenn es nicht anders geht, werde ich ihm die Umstände erklären. Ein Mann mit so vielen Töchtern wie Jack wird es verstehen, da bin ich sicher. Wenn nicht, lass ich ihm die Birne wegpusten.«
    »Wie du meinst, Paul.«
    Santorini trank seinen Grappa und sagte nachdenklich: »Weißt du, was verrückt ist? Ich hätte sie diesen Iren heiraten lassen, wenn sie ihm vorher begegnet wäre. So sehr liebe ich sie nämlich. Wenn das hier alles vorbei ist, werde ich einen Mann für sie auftreiben, der sie fertigmacht. Ich suche ihr den Mann mit den größten Eiern diesseits des Hudsons. Ich werde sie morgens, mittags und nachts bedienen lassen, bis sie schwanger ist und sich fügt. Sieh dich unter den Mannschaften um und finde mir einen blendend aussehenden Fußsoldaten. Einen, der bekannt ist als Frauenheld und außer Charme auch noch alles andere hat, worauf es ankommt. Ich werde dem geilen Miststück jemanden verschaffen, der mithalten kann, und mich gemütlich zurücklehnen und auf Enkelkinder warten.«
    Die beiden lachten darüber, wie leicht alles sein würde und wie clever sie waren, dass sie die Angelegenheit in trockene Tücher gebracht hatten.

Kapitel dreiundzwanzig
    Eamonns Augen waren blutunterlaufen und rotgerändert. Im Waschraum warf er einen Blick in den Spiegel und schnitt eine Grimasse. Er hatte einen üblen Geschmack im Mund und wusste, dass er mindestens genauso schlimm aus dem Hals roch. Er zog einen Kaugummi hervor und kaute einen Augenblick darauf herum. Der erfrischende Pfefferminzgeschmack regte den Speichelfluss an. Er bespritzte das Gesicht unter dem Kaltwasserhahn und versuchte wach zu werden. Gleichzeitig setzten dumpf pochende Kopfschmerzen ein.
    Nie wieder.
    Bei dem Gedanken musste er grinsen. Es war dasselbe gewesen wie immer. Er betrank sich, betrank sich sinnlos, immer wenn er mit Petey einen draufmachte, und die letzte Nacht war keine Ausnahme gewesen.
    Nach ein paar Drinks und dem Essen im Restaurant Stakis am Broadway waren sie weitergezogen in eine Topless-Bar ein paar Blocks östlich. Die Mädchen waren hässlich, die Drinks flossen reichlich, und wann geschlossen wurde, war

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