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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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mit diesem Eamonn würde all das ändern. Er hatte ihr einen Job versprochen - einen guten Job, bei dem sie ihr Geld auf angenehme Weise verdienen würde und der ihr ermöglichte, eine akzeptable Wohnung zu mieten. Sie war noch immer unverbraucht und tatkräftig genug, um sich ein Leben in New York aufzubauen. Sie würde Geld sparen, sich weiterbilden, versuchen, etwas aus sich zu machen.
    Nach Hause zurückkehren konnte sie ganz sicher nicht.
    Im Gespräch mit dem Mann neben ihr öffnete sie sich vertrauensvoll. Brachte ihn zum Lachen. Es kam ihr eher wie ein Date mit ihm vor, und das gefiel ihr. Er sprach respektvoll mit ihr und hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Das Beste war jedoch, dass er sie nicht einziges Mal berührte. Die meisten Männer mussten sie betatschen, und wenn es nur ihr Gesicht war, ihr Arm oder ihr Bein.
    Dieser Mann war anders. Trotz seines zerknautschten Anzugs, des Bartschattens um sein markantes Kinn und der rotgeränderten Augen erkannte sie in ihm jemanden, der Klasse hatte. Seine goldene Uhr, sein sorgfältig geschnittenes Haar und seine handgemachten Schuhe sagten ihr alles, was sie wissen musste.
    Ihr war durchaus klar, dass er ihr einen Job als Hure bot, aber zumindest würde sie dann mit Stil anschaffen. Hübsche Kleider, eine hübsche Wohnung, ein hübsches Leben. Es klang paradiesisch.
    Als sie das Restaurant verließen und in ein Taxi stiegen, regte sich bei ihr zum ersten Mal seit Monaten die Hoffnung, das Leben habe ihr vielleicht doch noch etwas zu bieten. Sie schob die Hand in seine und merkte, wie er sich ganz kurz verkrampfte. Als sie ihn ansah, bemerkte sie etwas Gequältes, Mattes und Angespanntes in seinem Gesicht, das ihr Mitleid erweckte.

    »Sind Sie okay?« Ihr breiter Akzent ließ die Frage unaufdringlich klingen.
    Er lächelte sie bekümmert an. »Du bist ein sehr liebes Mädchen.« Und dann wurde ihm blitzartig klar: Mit ihrer zierlichen Gestalt und dem blonden Haar erinnerte sie ihn an Cathy. Sie besaß zudem denselben misstrauisch wachen Blick, vermittelte dieselbe kämpferische Haltung. Er schloss die Augen und strich ihr übers Haar. Sie fühlte sich sogar genauso an wie Cathy. Seine Cathy.
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter, und er bemerkte den Geruch der Straße: Fastfood, billiges Parfüm und Zigarettenrauch. Sie roch wie eine Nutte. Dieser Gedanke machte ihn unruhig.
    Wie mochte es Cathy gehen? War sie drüben auf der anderen Seite des Atlantiks in derselben Lage? Bedienten sich fremde Männer ihres Körpers und taten damit, was ihnen gefiel, nur um einer kurzen Befriedigung willen? Es schauderte ihn.
    Als sie an seinem Apartmenthaus an der Third Avenue vorfuhren, tat es Eamonn bereits leid, das Mädchen zu sich nach Hause eingeladen zu haben. Sie erinnerte ihn daran, was er verloren hatte, was er benutzt hatte und missbraucht. Sie erinnerte ihn an sein vorheriges Leben in London, und allmählich war sie ihm deswegen zuwider.
    Er zahlte das Taxi und sah auf der anderen Straßenseite ein Schimmern von Metall im Sonnenlicht, als eine Waffe durch das geöffnete Seitenfester des Buick Cabrio geschoben wurde, der am Feuerhydranten parkte.
    Als das Mündungsfeuer aufblitzte, zog Eamonn das Mädchen an sich.
    Es war in Sekundenbruchteilen vorüber. Der Wagen raste mit kreischenden Reifen vom Bordstein davon, das Taxi verschwand hinter der Straßenecke, und Cara Bowman lag mit weggeschossenem Hinterkopf in Eamonns Armen.

    Maria beobachtete ihren Mann, der eine Tasse Kaffee trank und sich abermals eine Zigarette anzündete.
    »Was ist los mit dir?«, fragte sie gehässig. »Du bleibst die ganze Nacht weg, kommst heute Morgen wieder wie ein waidwunder Bär, und ich krieg kein vernünftiges Wort aus dir raus. Du verdirbst mir echt die Laune.«
    Ihre raue Stimme klang schriller als gewöhnlich. Ohne Make-up war ihr Gesicht ganz und gar nicht makellos. Das grelle Licht machte die geplatzten Äderchen auf ihren Wangen und die gelbliche Blässe ihres sizilianischen Teints deutlich sichtbar. John sah seine Frau, wie sie wirklich war. Ihr Schandmaul, ihre Launenhaftigkeit, ihre Selbstsucht, all das wurde ihm zum ersten Mal bewusst, als er sie jetzt ansah.
    »Halt dein dreckiges Maul, Maria.«
    Bei diesen Worten erstarrte ihr Gesicht vor Entsetzen. »Was hast du gerade gesagt?«, zischte sie.
    Ihr Mann schloss die Augen und antwortete unwirsch und bemüht, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Ich sagte, halt dein dreckiges Maul. Ständig muss ich mir dein

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