Die Aufsteigerin
benutzt und ausgenutzt, das wusste er. Aber Cathy besaß ein großes Herz und hatte ihm vergeben.
Schon als Kinder hatten sie mehr durchmachen müssen, als den meisten Menschen während ihres ganzen Lebens abverlangt wurde. Aber sie hatten in der Gemeinsamkeit etwas gefunden, das sie widerstandsfähig machte, aneinanderkettete und dazu verurteilte, einander zu lieben, denn ihre Lebensumstände waren so ähnlich und so hoffnungslos, dass sie wahres Glück höchstes gemeinsam finden konnten.
Als Cathy ihn erblickte, bemerkte Eamonn, wie ein Lächeln ihr wunderhübsches Gesicht leuchten ließ, und sein Herz schlug ihr entgegen. Sie lief auf ihn zu, mit strahlenden Augen und einem Lächeln voller Vertrauen. Wie hatte er ihr nur wehtun können? Nun, er war inzwischen ein ganz anderer Mensch und brauchte niemandem mehr etwas zu beweisen. Diesmal würde er sie gut behandeln, das schwor er sich.
»Warst du auf dem Weg zu mir?«, fragte sie aufgeregt und hoffnungsvoll.
»Wohin sollte ich denn sonst wollen? Cathy, komm mit in mein Hotel. Da können wir ungestört reden. Ich glaube, Desrae hält nicht besonders viel von mir.«
Trotz des scherzhaften Tonfalls verstand Cathy sofort und nickte. Sie wusste, dass sie eigentlich nach Hause gehen musste, um Desrae von den Problemen im Club und den Sorgen wegen Tommys Verschwinden zu berichten. Sie wusste haargenau, was sie tun müsste, aber wieder einmal brauchte Eamonn nur zu pfeifen, damit sich Cathy in seine Arme stürzte.
Diesmal würde er alles von ihr bekommen, was er wollte.
Absolut alles.
Cathy war äußerst beeindruckt von der Suite, die Eamonn im Ritz bewohnte. Feixend öffnete er eine Flasche Champagner und meinte: »Das hier ist Dom Perignon und nicht die gepanschte Plörre, die ihr bei euch im Club serviert.«
»An unserem Kribbelwasser gibt es nicht das Geringste auszusetzen, Freundchen, außer dass noch niemand seinen Markennamen gehört hat.«
Sie lachten beide.
Cathy trank ihren Champagner in einem langen Zug aus und fühlte sich schon leicht benommen, denn im Club hatte sie ja bereits zur Beruhigung einen großen Brandy getrunken. Als Eamonn sich zu ihr auf die schmale Brokatcouch setzte und sie an sich zog, stellte sie ihm erst einmal eine Frage.
»Was machst du überhaupt in England, Eamonn? Neulich Abend hast du geredet und geredet, aber richtig erzählt hast du nichts.«
Sie war scharfsinnig, das wusste er nur zu gut. Jetzt überlegte er, wie viel er ihr erzählen sollte.
Als er ihr in die Augen sah, legte sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn sanft auf die Lippen. »Du hast mir so gefehlt,
Eamonn«, flüsterte sie. »Du bist der einzige Mann, der mir etwas bedeutet, als Freund wie als Geliebter.«
Er führte sie ins Schlafzimmer mit dem riesigen Doppelbett, schloss die schweren Vorhänge und schaute zu, wie sie sich auszog. Sie war so schüchtern, so sichtlich unerfahren, dass sie ihn rührte. Eamonn war inzwischen aggressive Frauen gewohnt. Seine Ehefrau, Klosterschülerin und hingebungsvolle Mutter, war eine nimmersatte Liebhaberin. Aber Cathy, die in Soho wohnte und im täglichen Leben von Sex umgeben war, erwies sich als angstvoll scheu.
Sie schlüpfte nackt ins Bett und wartete auf ihn. Nachdem er sich ausgezogen hatte, riss er ihr die Decke weg und verschlang sie im Halbdunkel mit seinen Blicken. »Du bist wunderschön, Cathy.«
Er berührte sanft eine ihrer Brüste und kniete sich auf dem Bett neben sie. Cathy sah zu, wie sich sein Mund um die Brustwarze schloss. Sie stöhnte. Von seinen zärtlichen Bissen konnte sie nicht genug bekommen.
Er drückte ihre Beine auseinander, wanderte mit den Lippen an ihrem Körper hinunter und liebkoste sie mit der Zunge.
Eamonn wusste, dass er sich meisterhaft auf dieses Liebesspiel verstand. Er verwöhnte Cathy mit seiner ganzen Kunst, bis sie es kaum mehr ertragen konnte, und drang schließlich in sie ein. Er ritt sie und schaute auf ihre vollen Brüste, die bei jedem seiner Stöße tanzten. Ihre schmale Taille ließ Cathy umso größer erscheinen, und er genoss den Anblick, den sie in der Ekstase bot. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen geöffnet. Lange blonde Haarsträhnen umschmeichelten ihr Gesicht. Er spürte, wie sich ihr Orgasmus aufbaute und ihn umfing, bis er nach einem Crescendo rhythmischer Stöße gemeinsam mit ihr zum markerschütternden Höhepunkt gelangte.
Als Eamonn erschöpft über ihr lag, schloss sie ihn in die Arme und drückte ihn liebevoll an sich. Er küsste
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