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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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versuchte zu scherzen, aber erschreckt war sie doch ein wenig, weil seine Worte so entschlossen klangen.

    »Gott sei Dank! Ich hab schon gedacht, dass du mich umbringen lassen würdest.«
    Eamonn lachte immer noch nicht, als er antwortete: »Das würde ich auch nicht völlig ausschließen.«
    Cathy war fassungslos. Er meinte ernst, was er sagte.
    Bevor sie reagieren konnte, läutete das Telefon. Eamonn nahm ab und knurrte unwillig. Er hörte ein paar Minuten lang zu und legte auf.
    »Was ist denn los, Eamonn? Was ist passiert?« Was sie gerade erst gedacht hatte, war vergessen, denn sie sah nur noch sein bleiches Gesicht.
    »Ich muss morgen nach Hause fliegen, aber ich bin bald wieder zurück. Das versprech ich dir.«
    Sie studierte seine angespannte Miene und sagte energisch: »Um Himmels willen, was ist denn geschehen?«
    Er legte sich zurück aufs Kissen. Seine Augen schienen erloschen, die Mundwinkel hatte er nach unten gezogen wie ein Kind.
    »Nur die Arbeit, das ist alles. Nur die Arbeit.«
     
    Während Eamonn in London von Cathy aufgemuntert wurde, betrauerte Jack Mahoney in New York seinen Bruder.
    Am Spätnachmittag lagen Petey und seine derzeitige Freundin nach ausgiebigem Liebesspiel noch im Bett, als zwei maskierte Männer hereingestürmt waren. Sie hatten auf der Stelle aus zwei Berettas mit Schalldämpfern das Feuer eröffnet.
    Ingesamt hatten zweihundert Kugeln das Liebespaar durchlöchert, wobei das hübsche Gesicht der jungen Frau als Erstes zerschossen worden war. Eng umschlungen waren sie der gnadenlosen Wut ihrer Mörder hilflos ausgeliefert. Nach Sekunden schon war alles vorüber, und was blieb, war das makabre Zerrbild eines Liebespaars.
    In der Stille nach dem Angriff war schließlich zu hören, wie Blut langsam auf den teuren Teppich tropfte.

    Als Cathy am nächsten Nachmittag um halb drei ihre Wohnung betrat, wartete Desrae wie ein betrogener Ehemann auf sie. Zornesröte stand in seinem Gesicht, und seine Augen funkelten erbost.
    »Na, du hast dir ja verdammt viel Zeit gelassen!«
    Cathy schloss die Augen und zischte nur: »Nicht jetzt, Desrae, okay? Ich hab genug Probleme, ohne dass du mir auch noch auf die Nerven fällst.«
    In ihrem Schlafzimmer spitzte Kitty die Ohren.
    »Wie geht’s denn Eamonn so? Blendend, vermute ich. Bei ihm warst du doch, oder? Du hast vielleicht Nerven! Tommy ist kaum unter der Erde, und du hurst schon mit dem Mann rum, für den er gearbeitet hat! Was ist denn mit deinen großspurigen Sprüchen von früher, hm? Wenn ich mich recht erinnere, hast du ihn Abschaum genannt und noch einiges mehr. Was ist denn passiert, dass du deine Meinung geändert hast? Da hat wohl einer mit seinem Irenschwengel gewinkt, oder?«
    Jetzt schrie Cathy ihn an, und sie war so wütend, dass sie ihren Freund verletzen wollte. »Ja, genauso ist es. Ich konnte es nicht abwarten, mit ihm in die Kiste zu springen. Ich wünschte nur, ich hätte auf mein Herz gehört und es schon vor Jahren getan. Jetzt weißt du Bescheid! Und bist du nun zufrieden, Desrae? Zufrieden, dass ich endlich zugegeben hab, was für eine nichtsnutzige Schlampe ich bin? Ich hab mir von deinem Sankt Tommy mehr als genug bieten lassen müssen, das kannst du mir glauben. Ich habe ihn nie geliebt, nicht einmal, als wir geheiratet haben. Er war ein schwacher und bedauernswerter Mann, Alkoholiker und drogensüchtig, das weißt du nur zu gut. Er hat mit Eamonn zusammengearbeitet und sehr wohl gewusst, auf was er sich einließ. Deswegen hat er mich belogen, und zwar jahrelang. Ich wusste aber, was er in Wirklichkeit trieb. Ich hab Eamonn aus demselben Grund abgewiesen, aber er war wenigstens ehrlich … Was meinst du denn, woher Tommys Geld
stammte, all die Jahre? Was denkst du denn, was er immer wieder in New York gemacht hat? Meinst du, er war nur zum Shopping dort? Er war nicht besser als Eamonn, und du hast kein Recht, uns zu verurteilen.«
    Desrae war kreidebleich vor Entsetzen und Ärger. »Du und Docherty … Mein Gott, du hast ihm immer die Stange gehalten. Im wahrsten Sinne des Wortes!«
    »Ich liebe ihn, Desrae, und wenn du damit nicht umgehen kannst, haben wir beide einander nichts mehr zu sagen, verstanden?«
    Desrae griff seinen Mantel und stürmte aus der Wohnung. Die Tür knallte er hinter sich zu.
    Einsam und verlassen stand Cathy im Wohnzimmer.
    Kitty kam in den Flur geschlichen und fragte zaghaft: »Mami, warum habt ihr euch so angeschrien?«
    Cathy ging zu ihrer Tochter und nahm sie fest in die Arme. »Weil

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