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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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am Arsch hat.« Sie sah Desrae und Mickey an. »Ich hätte mir so was nicht träumen lassen, ganz bestimmt nicht von Casper.«
    »Da steckt mehr dahinter, als es den Anschein hat«, sagte Desrae. »Ich frage Gates, ob er sich einen Reim drauf machen kann.«
    Cathy lebte auf. »Gute Idee. Danach sollten wir am besten mit Susan P. reden. Die weiß garantiert, was mit Campbell läuft.«
    Desrae drückte Mickey die Hand. »Danke, dass du uns so schnell informiert hast.«
    Mickey zuckte die Achseln. »Jemand musste sich ja drum kümmern. Warum dann nicht ich.« Aber er konnte Desrae nicht in die Augen sehen.
     
    Cathy war ebenso nervös wie bedrückt, als sie die Läden auf den Kopf stellte, um nach Büchern, Zeitschriften oder Videos zu suchen, die dort nicht hätten sein dürfen. Wenn Casper verbotene Ware verkauft hatte, musste sie damit rechnen, ihre Läden zu verlieren und obendrein auch den Respekt, den sie sich in der Soho-Gemeinde erworben hatte, sowie das Wohlwollen der Polizei.
    Richard betrat den Laden in der Wardour Street, und Cathy sah ihm besorgt entgegen. Er grinste. »Bleib ruhig, Cathy, ich will niemanden einlochen.«
    »Das ist doch alles nicht zu glauben, oder?«, erwiderte sie bekümmert.
    »Hier ist ganz sicher was faul. Casper war ein Schatz«, sagte der Polizist. »Und wenn er tatsächlich Sachen für Campbell vertickt haben sollte, hat der ihn garantiert erpresst. Wir müssen also unbedingt herausfinden, worum es dabei ging.«
    Cathy deutete auf die Regale. »Soweit ich sehen kann, ist hier nichts.«
    »Bei ihm zu Hause war auch nichts - da hab ich schon alles auf den Kopf stellen lassen. Wir müssen diesen Campbell auftreiben
und ein Wörtchen mit ihm reden. Vielleicht sehen wir dann klarer.«
    Cathy zündete sich eine Zigarette an, inhalierte tief, seufzte und blies den Rauch aus.
    »Hast du schon die Dielenbretter inspiziert?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gut, ich denke, dann fange ich damit an. Er wird doch wohl kaum so fragwürdiges Zeug unter dem Ladentisch aufbewahrt haben, oder?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ganz sicher nicht. Wir müssen seine Kontaktleute finden, irgendjemanden, der eine Ahnung hat, was hier abgelaufen ist. Campbell ist ein Kinderschänder und bedient andere Kinderschänder, aber in den letzten Jahren hat er sich außerdem auf Puffs verlegt. Einen betreibt er in Paddington, aber mit dem wechselt er so oft die Adresse wie du deine Unterwäsche. Er benutzt für seine Partys leerstehende Häuser. Hinterher räumen sie alles weg und verpissen sich. Der Dreckskerl ist schwer zu packen. Aber irgendwo gibt es ganz sicher jemanden, der über seine Aktionen im Bild ist. Wenn wir also Campbell selbst nicht finden können, nehmen wir uns einen von seinen Kumpels vor und schlagen dann zu.«
    »Aber wo passt denn Casper ins Bild? Er hat diese Perversen gehasst, das weißt du so gut wie ich.«
    Richard zuckte die Achseln. »Ich schau mir jetzt mal die Bodenbretter an, und du machst uns einen Tee. Was hältst du davon? Über alles andere machen wir uns Gedanken, wenn’s so weit ist.«
    Cathy tat, worum er gebeten hatte. Ihre Gedanken kreisten um Casper, der ein Freund gewesen war, ein guter Freund. Wenn jemand ihr gesagt hätte, er habe ein doppeltes Spiel getrieben, hätte sie es weit von sich gewiesen.
    Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie war entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.

    Nach dem Besuch in Cathys Wohnung ging Mickey in den Club, um für den abendlichen Auftritt seine Perücken zu bürsten und seine Kleider zu bügeln. Sein enger Freund Leyla, eine stämmige Transe aus Manchester mit tiefer Stimme und unmöglich großen Brüsten, machte seufzend Anstalten, ihn zu trösten.
    »Der arme alte Casper, hä? Was meinst du, was dahintersteckt? Glaubst du, er hatte was am Laufen?«
    Mickey zuckte die Achseln.
    Leyla, der immer eine große Klappe hatte, fragte laut: »Du hast doch immer mit ihm zusammengegluckt. Hast du da nichts spitzgekriegt? Ich mein, ihr wart doch Busenfreunde …«
    Mickey fasste ihn am Kinn, drückte seine Lippen zusammen und schnauzte ihn an: »Warum hältst du nicht einfach deine Klappe, Leyla, und gönnst deinem Hirn mal ‘ne Auszeit?«
    In Leylas übertrieben geschminkten Augen stand das reine Entsetzen, was Desrae sofort bemerkte, als er eintrat.
    »Was geht hier vor?«
    »Nur ein kleiner Zwist unter Mädels, das ist alles«, beschwichtigte Leyla.
    Mickey wandte sich an Leyla und hauchte: »Tut mir schrecklich leid, Leyla.

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