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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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auf, aber keine dunkle, wie Sie mir gesagt hatten. Eher so eine, wie Yuppies sie tragen.«
    »Rechteckig mit schwarzem Rahmen?«, fragte ich mit trockenem Mund.
    »Ja, genau so eine.«
    »Und dunkles Haar? Richtig, richtig gut aussehend?«
    Brent blies die Wangen auf und zog den Kopf so weit ein, dass er zu einem Teil von seinem Hals wurde. »Er hatte dunkles Haar, ja.«
    Ich holte tief Luft. Es war Jeremy gewesen. Er musste es gewesen sein.
    »Kennen Sie den Typen?«, erkundigte sich Brent.
    »Ich glaube schon. Aus der Schule.«
    Brents Augen wurden schmal. »Ist er in Sie verknallt?«
    Hitze schoss meinen Hals hinauf. »Nein«, sagte ich schnell.
    Milizionär Brents Mundwinkel gingen nach unten. »Sieht so aus, als hätten Sie einen Stalker.« Er griff in die Hosentasche, holte eine kleine Dose hervor und reichte sie mir.
    Ich las die Beschriftung. »Pfefferspray?«
    Er nickte. »Sie brauchen nur zu zielen und auf den Knopf zu drücken. Aber achten Sie darauf, dass Sie es nicht versehentlich auf sich selbst richten. Und passen Sie auf, dass Sie nichts davon einatmen, sonst werden Sie sich fühlen, als hätten Sie eine Dosis Napalm abbekommen.«
    »Okay … danke.«
    »Zögern Sie nicht, wenn Sie Ihren Stalker sehen. Sprühen Sie einfach.«
    Milizionär Brents Worte folgten mir auf dem Weg zur Tür und ins Haus hinein. Jeremy, ein Stalker? Niemals. Ein Typ wie Jeremy hatte es nicht nötig, jemandem nachzustellen.
    Als ich die Haustür öffnete, hörte ich einen erstickten Schrei und tastete sofort nach der Pfefferspraydose. So viel zu »nur zielen und abdrücken«.
    Ich rannte zu Moms Zimmer.
    Mom lag im Bett, hatte die Knie an die Brust gezogen und sie mit den Armen umschlugen. Sie zitterte am ganzen Körper und stieß immer wieder verängstigte Schreie aus, die sie schnell heiser machten, sodass sie nur noch ein gequältes Keuchen herausbrachte. Die Narben auf ihren Wangen und an ihrem Kinn hoben sich reliefartig und wächsern ab.
    Parker stand neben ihr und wusste nicht, was er tun sollte. Ob er Abstand halten oder sie berühren sollte, um sie aus ihrem Flashback zu holen. Zurück in die Realität, in der sie sich in ihrem Haus in Sicherheit befand und nicht lebendig begraben war und darauf wartete zu sterben.
    Ich wurde aktiv. Ich konnte zwar nicht behaupten, dass ich mich im Lauf des vergangenen Monats an Moms Schübe gewöhnt hatte, aber sie sorgten zumindest nicht mehr dafür, dass ich vor Schreck wie gelähmt war.
    »Hol das Chlorpromazin aus dem Arzneischrank«, trug ich Parker auf. Er eilte in Moms Badezimmer. Ich hörte ihn in den Tablettenfläschchen herumwühlen. Hörte Sachen klappern, als sie ins Waschbecken unter dem Schrank fielen.
    Ich beugte mich zu Moms Ohr hinunter und sagte leise zu ihr: »Mom, ich bin es, Mia. Hörst du mich? Ich bin bei dir, in deinem Schlafzimmer. Du bist in Sicherheit. Du kannst zurückkommen. Ich verspreche dir, dass du hier in Sicherheit bist. Hier wird dir nichts passieren.«
    Falls sie mich gehört hatte, so ließ sie es sich nicht anmerken. Ich flüsterte trotzdem weiterhin meine tröstenden Worte. Mein einziger Gedanke war jedoch: Das sollte nicht passieren. Das sollte nicht passieren. Ich war zwar keine Apothekerin, doch die Mengen von Chlorpromazin und Alprazolam, die ich Mom verabreichte, hätten diesen Schüben einen Riegel vorschieben sollen.
    Der Fernseher lief, und Prophets Gesicht füllte den Bildschirm. Sein trüber Blick schien sich in meine Augen zu bohren, während er sprach.
    »Ich finde keinen Gefallen daran, der Überbringer dieser schlechten Nachrichten zu sein«, sagte Prophet, und seine Schnulzensängerstimme klang trauriger als sonst. »Ich wünsche mir von ganzem Herzen, es wäre nicht so weit gekommen. Aber ihr sollt wissen, meine Jünger, dass ihr das Böse nicht zu fürchten braucht, denn wir werden gemeinsam durch das finstere Tal wandern und am anderen Ende im Licht wieder herauskommen. Wenn ihr Gott eure Seele überlassen und euch zu ihm bekannt habt, werdet ihr vor der nahenden Zerstörung geschützt werden. Während die Welt um euch herum untergeht, während der Sturm wütet, werdet ihr in dessen Auge in Sicherheit sein. Am 17. April, in drei Tagen, wird der Sturm eintreffen, aber ihr werdet gerettet werden.«
    Urplötzlich verstummten Moms keuchende Schreie, und ihr verkrampfter Körper entspannte sich. Sie setzte sich auf, blinzelte in Richtung Fernseher und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. Meine Anwesenheit

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