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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Verräter. Wie können wir dir vertrauen, wenn du geholfen hast das hier zu bauen – wenn du uns hierhergebracht hast? Wir kommen ja nicht mal gegen einen einzigen Griewer an, wie sollen wir es da mit einer ganzen Horde in ihrem Loch aufnehmen? Was führst du wirklich im Schilde?«
    Thomas wurde wütend. »Was ich im Schilde führe? Nichts! Warum sollte ich mir das alles ausdenken?«
    Alby ballte die Fäuste. »Du könntest ja genauso gut hergeschickt worden sein, um uns alle umzubringen. Warum sollten wir dir glauben?«
    Thomas starrte ihn ungläubig an. »Hast du Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Alby? Ich hab draußen im Labyrinth mein Leben riskiert, um dich zu retten – ohne mich wärst du tot!«
    »Vielleicht war das ein Trick, damit wir dir vertrauen. Wenn du mit den Dreckschweinen, die uns hierher verfrachtet haben, unter einer Decke steckst, hättest du dir um die Griewer keine Sorgen machen müssen – vielleicht war das ja nichts als Theater.«
    Als er das hörte, legte sich Thomas’ Wut ein wenig und er verspürte Mitleid. Irgendetwas an Albys Verhalten war seltsam.
    Zu Thomas’ Erleichterung schaltete sich Minho ein. »Alby, das ist die dämlichste Theorie, die ich je gehört hab. Er wurde vor drei Tagen fast in Stücke gerissen. Hältst du das auch für Theater?«
    Alby nickte knapp. »Möglich.«
    »Ich habe das getan, um meine Erinnerungen zurückzubekommen, damit wir von hier wegkommen, wir alle«, erwiderte Thomas, dessen Ärger jetzt nicht mehr zu überhören war. »Willst du meine ganzen Wunden und blauen Flecken sehen?«
    Alby sagte nichts, aber sein Gesicht zuckte noch immer vor Wut. Tränen stiegen ihm in die Augen und die Adern an seinem Hals traten hervor. »Wir können nicht zurück!«, brüllte er schließlich. »Ich hab gesehen, wie unser Leben früher war – wir können nicht zurück!«
    » Darum geht es also?«, fragte Newt. »Ist das dein Ernst?«
    Alby war drauf und dran, mit geballter Faust auf ihn loszugehen. Doch dann ließ er den Arm sinken, sackte auf seinem Stuhl zusammen und verbarg das Gesicht in den Händen. Damit hätte Thomas nie im Leben gerechnet. Ihr furchtloser Anführer weinte.
    »Alby, rede mit uns.« Newt wollte das nicht einfach auf sich beruhen lassen. »Was ist los?«
    »Ich war’s«, sagte Alby laut schluchzend. »Ich war’s.«
    »Was denn?«, fragte Newt. Er sah völlig verwirrt aus.
    Alby schaute mit tränenverquollenen Augen hoch. »Ich hab die Karten verbrannt. Ich war’s. Ich hab meinen Kopf gegen den Tisch geschlagen, damit ihr denkt, dass es jemand anders war. Ich hab gelogen, ich hab alles niedergefackelt. Ich war’s!«
    Die Hüter schauten sich mit hochgezogenen Augenbrauen an, der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Thomas wurde jetzt alles klar. Alby erinnerte sich, wie furchtbar sein Leben gewesen war, bevor er hierherkam, deshalb wollte er nicht zurück.
    »Gut, dass wir die Karten gerettet haben«, sagte Minho mit ungerührter Miene, fast höhnisch. »Danke, dass du uns nach deiner Verwandlung den Tipp gegeben hast – dass wir sie schützen sollen.«
    Thomas schaute Alby an, um zu sehen, wie er auf Minhos sarkastische, fast gemeine Bemerkung reagieren würde, aber er hatte sie nicht einmal gehört.
    Newt reagierte nicht wütend, sondern bat Alby, alles zu erklären. Thomas wusste, warum Newt nicht wütend war – die Karten waren sicher, der Code entschlüsselt. Es war egal.
    Albys Stimme klang jetzt flehend – beinahe hysterisch. »Ich sag doch, wir können nicht dahin zurück, wo wir herkommen. Ich hab sie gesehen, diese entsetzlichen, furchtbaren Erinnerungen. Verbrannte Landschaften, eine Krankheit – irgendwas, das sich ›Der Brand‹ nennt. Es war schrecklich – tausendmal schlimmer als hier.«
    »Wenn wir hierbleiben , sterben wir alle!«, brüllte Minho. »Was kann schlimmer sein als sterben?«
    Alby sah Minho sehr lange an, bevor er antwortete. Thomas konnte an nichts anderes denken als an das, was er gerade gehört hatte: Der Brand . Es kam ihm bekannt vor, allerdings außerhalb der Reichweite seines Bewusstseins. Aber er war sicher, dass er sich bei der Verwandlung nicht daran erinnert hatte.
    »Ja«, sagte Alby schließlich. »Es ist schlimmer. Lieber sterben, als nach Hause zu gehen.«
    Minho lachte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Du bist echt ’ne Arschladung voll Sonnenschein, ohne Scheiß, Mann. Ich finde, Thomas hat Recht. Er hat absolut Recht. Wenn wir schon sterben, dann wenigstens

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