Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
Chuck, in der Hand einen großen Holzspeer mit einem an der Spitze befestigten Messer. Das plötzliche Gefühl der Verantwortung für seine Freunde überwältigte ihn fast – und machte das Rennen schwerer. Aber er lief weiter, entschlossen zu gewinnen.
    Du schaffst das , dachte er. Halt bloß durch bis zum Griewerloch.

 
     
    Thomas hielt ein gleichmäßiges Tempo, während er mit den anderen durch die steinernen Gänge auf die Klippe zurannte. Er hatte sich daran gewöhnt, durch das Labyrinth zu joggen, aber das hier war etwas anderes. Der Klang ihrer Schritte hallte von den Wänden und die roten Lichter der Käferklingen blitzten noch hinterhältiger als sonst zwischen den Ranken hervor – die Schöpfer schauten und hörten zu. Ein Kampf würde unvermeidlich sein.
    Angst? , fragte ihn Teresa im Laufen.
    Nein, ich bin verrückt nach Dingern aus Glibber und Metall. Ich kann’s kaum erwarten, sie zu treffen. Doch er verspürte keinen Funken Fröhlichkeit und fragte sich, ob sich das je wieder ändern würde.
    Sehr witzig , antwortete sie.
    Sie lief direkt neben ihm, aber er richtete seine Augen nach vorn. Wir schaffen das schon. Bleib einfach bei Minho und mir.
    Mein tapferer Ritter. Glaubst du nicht, dass ich mich selbst verteidigen kann?  
    Eigentlich dachte er eher das Gegenteil. Teresa wirkte genauso stark wie alle anderen. Doch, natürlich. Ich wollte bloß nett sein.
    Die Gruppe hatte sich auf die gesamte Breite des Gangs verteilt und rannte mit hoher, gleichmäßiger Geschwindigkeit vorwärts. Thomas fragte sich, wie lange die anderen das durchhalten würden, die nicht zu den Läufern gehörten. Und schon kurze Zeit später fiel Newt zurück und tippte Minho auf die Schulter. »Übernimm du ab jetzt die Führung«, hörte Thomas ihn sagen.
    Minho nickte und rannte an die Spitze, wo er die Lichter durch alle Abzweigungen führte. Für Thomas war jeder Schritt eine Qual. Das bisschen Mut, das er sich gemacht hatte, schlug in Furcht um und er fragte sich ständig, wann die Griewer auf sie losgehen würden. Wann der Kampf beginnen würde.
    Darüber grübelte er beim Weiterlaufen nach. Die ungeübten Läufer schnappten nach Luft. Aber keiner gab auf. Sie rannten weiter und weiter, nirgends die geringste Spur von einem Griewer. Die Zeit verging und Thomas gab sich einem winzigen Hoffnungsschimmer hin – vielleicht würden sie es schaffen, bevor sie angegriffen wurden. Vielleicht.
    Endlich, am Ende der längsten Stunde in Thomas’ Leben, erreichten sie den langen Gang, der zur letzten Abzweigung vor der Klippe führte, von der ein kurzer Seitengang nach rechts abbog.
    Thomas war schweißüberströmt und hatte mit hämmerndem Herzschlag zu Minho aufgeschlossen, Teresa an seiner Seite. An der Ecke drosselte Minho sein Tempo, blieb schließlich stehen und hob eine Hand, um Thomas und den anderen zu signalisieren ebenfalls anzuhalten. Dann drehte er sich um und schaute sie entsetzt an.
    »Hört ihr das?«, flüsterte er.
    Thomas schüttelte den Kopf und versuchte den Schrecken niederzuringen, den ihm Minhos Blick versetzt hatte.
    Minho schlich sich weiter vor und warf einen Blick um die Ecke hinaus zur Klippe. Dabei hatte Thomas ihn schon einmal beobachtet, als sie einem Griewer bis zu dieser Stelle gefolgt waren. Genau wie damals zuckte Minho zurück und drehte sich zu ihm um.
    »Oh nein«, stöhnte der Hüter. »Oh nein.«
    Jetzt hörte Thomas es auch. Griewergeräusche. Als hätten sie sich versteckt und wären gerade zum Leben erwacht. Er brauchte nicht selbst nachzusehen – er wusste schon, was Minho gleich sagen würde.
    »Das sind mindestens ein Dutzend. Vielleicht sogar fünfzehn.« Er rieb sich die Augen. »Die haben bloß auf uns gewartet!«
    Eiskalte Furcht betäubte Thomas. Er wollte etwas zu Teresa sagen, verstummte aber, als er sie ansah – so überdeutlich stand ihr der Schrecken in das blasse Gesicht geschrieben.
    Newt und Alby hatten sich durch die wartenden Lichter zu Thomas und Minho nach vorn geschoben. Minhos Beobachtung hatte sich anscheinend schon bis nach hinten herumgesprochen, denn Newt sagte gleich: »Wir haben gewusst, dass wir kämpfen müssen.« Doch seine Stimme zitterte dabei verräterisch – er wollte den anderen einfach nur Mut machen.
    Thomas ging es genauso. Darüber zu reden war leicht gewesen: Sie hatten nichts zu verlieren, vielleicht würde es nur einen von ihnen erwischen, sie könnten endlich fliehen. Aber jetzt wartete der Tod direkt hinter der nächsten Ecke

Weitere Kostenlose Bücher