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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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kalt. Doch das kam Thomas noch gruseliger vor. »Wenn sich einer von euch bewegt, seid ihr alle tot.«
    Teresa bewegte den angehobenen Speer vor sich hin und her, als sie an Newt und Minho vorbei durch die Gruppe der Lichter ging, als würde sie etwas suchen. Sie traf auf Brenda und blieb vor ihr stehen. Beide sagten kein Wort, aber ihr gegenseitiger Hass war offensichtlich. Teresa ging an ihr vorbei, ohne ihre eiskalte Miene zu verziehen.
    Dann stand sie vor Thomas. Er versuchte sich einzureden, dass sie diese Waffe niemals gegen ihn einsetzen würde. Mit der scharfen Klinge vor Augen fiel ihm das nicht gerade leicht.
    »Teresa«, flüsterte er, bevor er sich bremsen konnte. Trotz des Speers, trotz des versteinerten Blicks, trotz ihrer angriffsbereit gespannten Muskeln wollte er nur eins: sie berühren. Er erinnerte sich an ihren Kuss und wie er sich angefühlt hatte.
    Sie rührte sich nicht, starrte ihn bloß weiter mit wütendem Blick an.
    »Teresa, was …?«
    »Halt dein Maul.« Dieselbe ruhige Stimme. Derselbe Befehlston. Das klang nicht wie Teresa.
    »Aber was …?«
    Teresa holte aus und schlug ihm mit dem stumpfen Ende ihres Speers hart auf die rechte Wange. Schmerz schoss durch seinen Schädel. Er ging in die Knie und hielt sich die Wange.
    »Ich sagte ›Halt den Mund‹.« Sie griff nach seinem T-Shirt und zog ihn wieder hoch. Jetzt richtete sie die Speerspitze auf Thomas’ Kehle. »Heißt du Thomas?«
    Er sah sie mit offenem Mund an. Seine Welt brach zusammen, obwohl er sich sagte, dass sie ihn gewarnt hatte. Ihm gesagt hatte, dass er ihr vertrauen müsse, egal, was passierte. »Du weißt, wer ich …«
    Jetzt schwang sie den Speer noch härter und traf mit dem Ende direkt auf sein Ohr. Er schrie auf und hielt sich den Kopf. Aber diesmal blieb er aufrecht. »Du weißt, wer ich bin!«, schrie er.
    »Ich wusste es vielleicht mal«, sagte sie sanft, aber zugleich voller Abscheu. »Ich frage dich jetzt noch ein letztes Mal. Heißt du Thomas?«
    »Ja!« , brüllte er. »Natürlich heiße ich verdammt noch mal Thomas!«
    Teresa nickte, dann trat sie zurück, die Speerspitze wieder auf seine Brust gerichtet. Die anderen machten ihr Platz, als sie durch die Menge zurück in den Kreis ging, den die Mädchen um die Lichter gebildet hatten.
    »Du kommst mit«, rief sie. »Thomas. Komm. Denkt dran: Eine falsche Bewegung, und die Pfeile fliegen.«
    »Vergiss es!«, rief Minho. »Er bleibt hier!«
    Teresa tat, als hätte sie ihn nicht gehört, und starrte Thomas weiter mit zusammengekniffenen Augen an. »Das ist kein bescheuertes Spiel. Ich fange an zu zählen. Bei jeder fünften Zahl wird einer von euch mit einem Pfeil getötet. So lange, bis nur noch Thomas übrig ist. Wir nehmen ihn so oder so mit. Ihr habt die Wahl.«
    Erst jetzt fiel Thomas auf, dass Aris sich komisch benahm. Er stand nicht weit von Thomas entfernt und drehte sich langsam im Kreis. Dabei starrte er die Mädchen eins nach dem anderen an, als würde er sie alle gut kennen. Aber er hielt trotz allem den Mund.
    Na klar , dachte Thomas. Falls das wirklich Gruppe B war, hatte Aris mit ihnen zusammengelebt. Natürlich kannte er sie.
    »Eins!«, rief Teresa.
    Thomas wollte kein Risiko eingehen. Er stieß die anderen zur Seite und trat aus der Menge. Dann ging er direkt auf Teresa zu. Er achtete nicht auf die Kommentare von Minho und den anderen; er ignorierte alles um sich herum. Den Blick auf Teresa geheftet ging er auf sie zu, bis ihre Nasen fast aneinanderstießen.
    Das war es doch, was er wollte, oder? Er wollte bei ihr sein. Auch wenn sie jetzt nicht mehr auf seiner Seite zu sein schien. Selbst wenn sie von ANGST manipuliert worden war, wie Alby und Gally. Es konnte gut sein, dass ihr Gedächtnis wieder gelöscht worden war. Egal. Sie sah aus, als würde sie es ernst meinen, und er konnte nicht riskieren, dass einer seiner Freunde von einem Pfeil durchbohrt wurde.
    »Na schön«, sagte er. »Nimm mich mit.«
    »Ich bin nur bis ›eins‹ gekommen.«
    »Da sieht man mal, wie mutig ich bin.«
    Sie schlug ihn mit dem Speer, so fest, dass er wieder zu Boden ging. Sein Kiefer und Kopf brannten wie Feuer. Er spuckte aus und sah Blut auf dem Boden.
    »Holt den Sack«, sagte Teresa.
    Aus den Augenwinkeln sah er zwei Mädchen auf sich zukommen, die ihre Waffen anscheinend weggesteckt hatten. Eine von ihnen – ein dunkelhäutiges Mädchen mit kurzen Stoppelhaaren – hielt einen großen ausgefransten Kartoffelsack in der Hand. Sie stoppten einen

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