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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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halben Meter vor ihm; aus Angst vor weiteren Schlägen blieb Thomas auf Händen und Knien am Boden.
    »Wir nehmen ihn mit!«, rief Teresa. »Falls uns jemand folgt, kriegt Thomas noch eine kleine Abreibung. Ihr bekommt unsere Pfeile zu spüren. Wir lassen sie einfach fliegen, ohne groß zu zielen.«
    »Teresa!« Minhos Stimme. »Hat dich Der Brand so schnell erwischt oder was? Du bist doch komplett durchgedreht.«
    Das stumpfe Ende des Speers wurde in Thomas’ Hinterkopf gerammt; er knallte auf den Bauch, und im Staub vor seinem Gesicht tanzten Sterne. Wie konnte sie ihm so etwas antun?
    »Hast du noch was zu sagen?«, fragte Teresa. Nach einer langen Stille sagte sie: »Dachte ich mir, große Klappe und nichts dahinter. Stülpt ihm den Sack über.«
    Thomas wurde unsanft an der Schulter gezerrt und auf den Rücken gedreht – zum ersten Mal, seit ANGST ihn wieder zusammengeflickt hatte, schoss von der Einschusswunde her ein stechender Schmerz durch seinen Oberkörper.
    Er stöhnte. Gesichter, die nicht einmal wütend aussahen, blickten auf ihn herab, während die zwei Mädchen die Sacköffnung direkt über seinen Kopf hielten.
    »Wehr dich nicht«, sagte das dunkelhäutige Mädchen mit schweißglänzendem Gesicht. »Sonst wird es nur noch schlimmer.«
    Thomas war verwundert. In ihren Augen und in ihrer Stimme lag echtes Mitgefühl. Aber was sie dann sagte, strafte seinen ersten Eindruck Lügen.
    »Am besten, du kommst einfach mit und lässt dich von uns töten. Kein Grund, dir vorher unnötige Schmerzen einzuhandeln.«
    Der Sack fiel über seinen Kopf, und er sah nur noch hässliches braunes Licht.

Sie rollten ihn auf dem Boden hin und her, bis er ganz im Sack drinsteckte. Dann verknoteten sie die Öffnung an seinen Füßen mit einem Seil, dessen beide Enden sie um seinen Körper wickelten, damit er im Sack nicht hin und her rutschen konnte. Über seinem Kopf machten sie noch einen Knoten.
    Thomas spürte, wie sich der Sack straffte; dann wurde sein Kopf hochgezogen. Vermutlich wurden beide Enden des langen Seils von einem Mädchen gehalten. Was nur eins bedeuten konnte: Sie wollten ihn über den steinigen Boden schleifen. Vor Verzweiflung fing er an, sich zu winden, obwohl er wusste, welche Konsequenzen das haben würde.
    »Teresa! Tu mir das nicht an!«
    Diesmal traf ihn eine Faust direkt in den Magen. Er heulte auf. Er versuchte sich zu drehen, sich den Bauch zu halten, aber der verfluchte Sack hinderte ihn daran. Ihm wurde übel; er kämpfte dagegen an, um seinen Mageninhalt bei sich zu behalten, sonst würde er sich selbst vollkotzen.
    »Da es dir offensichtlich egal ist, was mit dir passiert«, sagte Teresa, »werden wir einfach deine Freunde erschießen, wenn du noch mal deinen dreckigen Mund aufmachst. Was hältst du davon?«
    Thomas antwortete nicht. Er schluchzte nur lautlos vor sich hin. Hatte er gestern wirklich noch gedacht, dass es Hoffnung auf eine Zukunft gab? Die Infektion überstanden und die Wunde geheilt, die Stadt der Cranks weit weg, nur noch ein straffer, schweißtreibender Marsch durch die Berge und dahinter gleich der sichere Hafen. Nach allem, was ihm bisher passiert war, hätte er es besser wissen müssen.
    »Ich meine es ernst!«, rief Teresa den Lichtern zu. »Wir schießen ohne Vorwarnung, falls uns einer von euch folgt.«
    Thomas konnte ihren Umriss erkennen, als sie sich neben ihn hinkniete. Er hörte ihre Knie knirschend in den Staub sinken. Dann zog sie seinen Kopf im Sack unsanft zu sich. Sie flüsterte mit dem Mund nur einen Zentimeter neben seinem Ohr, so leise, dass er sie nur unter großen Anstrengungen verstehen konnte, da der Wind ihre Worte fast verschluckte.
    »Sie blockieren unsere telepathische Kommunikation. Denk dran, du musst mir vertrauen.«
    Thomas war so überrascht, dass er sich auf die Zunge beißen musste, um nichts zu sagen.
    »Was erzählst du ihm?« Das kam von einem der Mädchen, die das Seil hielten.
    »Ich will ihm bloß klarmachen, wie sehr ich meine Rache genieße. Was dagegen?«
    Thomas hatte nie zuvor eine solche Arroganz bei ihr gespürt. Entweder war sie eine verdammt gute Schauspielerin, oder sie war wirklich verrückt geworden. Persönlichkeitsspaltung oder so.
    »Toll, dass du dich so gut amüsierst«, antwortete das Mädchen. »Aber wir müssen uns beeilen.«
    »Ist klar«, sagte Teresa. Sie verstärkte ihren Griff um Thomas’ Kopf und drückte und schüttelte ihn heftig. Dann presste sie ihren Mund gegen den rauen Stoff und drückte ihre

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