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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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ein paar Erinnerungen zurückbekommen, nur so vereinzelte Sachen. Jedenfalls weiß ich, dass es ziemlich hoch entwickeltes Technikzeug auf der Welt gibt – an so etwas wie geschmolzenes Metall, das durch die Luft fliegt und Leuten den Kopf abschneidet, kann ich mich allerdings nicht erinnern.«
    Thomas dachte an seine bruchstückhaften Erinnerungen. Ihm war so etwas auf jeden Fall völlig unbekannt.
    Minho zeigte geistesabwesend an Thomas vorbei die Treppe hinunter. »Dieses Zeug lagert sich wahrscheinlich auf dem Gesicht an und gräbt sich dann in den Hals ein, bis es ihn durchgeschnitten hat. Lecker. Sehr lecker.«
    »Und habt ihr das gesehen? Das Zeug ist einfach aus der Decke rausgetropft!«, warf Bratpfanne ein. »Wir müssen hier raus. Und zwar sofort.«
    »Da kann ich nur zustimmen«, sagte Newt.
    Minho blickte voller Mitleid hinunter auf Winston. Thomas folgte seinem Blick. Der arme Kerl hatte aufgehört zu zittern, und seine Schluchzer waren einem unterdrückten Wimmern gewichen. Aber er sah grässlich aus und würde garantiert für den Rest seines Lebens an den Folgen dieser Folter zu leiden haben. Thomas konnte sich nicht vorstellen, dass auf dieser roten, offenen Kopfhaut je wieder Haare wachsen sollten.
    »Bratpfanne, Jack!«, rief Minho. »Helft Winston auf die Füße und stützt ihn beim Gehen. Aris, du sammelst den ganzen Klonk ein, den er und Thomas fallen gelassen haben, und lass dir von jemandem beim Tragen helfen. Wir gehen. Es ist mir egal, wie hell oder brutal das Sonnenlicht da oben ist – ich habe einfach keine Lust, meinen Schädel in eine Bowlingkugel verwandeln zu lassen.«
    Ohne abzuwarten, ob die anderen seine Befehle befolgten, drehte er sich um. Und plötzlich wusste Thomas, dass aus dem Kerl doch irgendwann noch einmal ein guter Anführer werden könnte. »Thomas und Newt, zu mir«, befahl er über die Schulter. »Wir drei gehen als Erste raus.«
    Thomas und Newt wechselten einen Blick, in dem ein wenig Furcht, aber vor allem Neugier lag. Der unbedingte Wunsch wegzukommen. Thomas gab es nicht gerne zu, aber alles schien besser, als sich mit den Folgen dessen zu befassen, was Winston gerade zugestoßen war.
    »Na los «, sagte Newt. Sein Gesicht verriet ihn: Er wollte genau wie Thomas nur weg vom armen Winston.
    Thomas nickte und machte einen vorsichtigen Schritt über den Jungen hinweg, möglichst ohne seinen skalpierten Kopf anzusehen. Er trat zur Seite, um Bratpfanne, Jack und Aris durchzulassen, dann lief er die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Er folgte Newt und Minho bis ganz nach oben, wo es schien, als würde die Sonne hinter der offenen Falltür nur auf sie warten.

Die anderen Lichter machten ihnen Platz, als seien sie froh, dass sie nicht zuerst erkunden mussten, was sie draußen erwartete. Thomas verengte die Augen zu Schlitzen und hielt sich dann die Hand davor, als sie näher kamen. Es war schwer vorstellbar, dass sie tatsächlich in die schreckliche Helligkeit treten und überleben sollten.
    Auf der letzten Stufe, kurz vor dem direkten Lichteinfall, blieb Minho stehen. Dann streckte er langsam die Hand vor, bis sie sich in dem gleißenden Rechteck befand. Trotz der olivbraunen Hautfarbe des Jungen sah es für Thomas so aus, als würde Minhos Haut leuchten wie weißes Feuer.
    Nach wenigen Sekunden zog Minho schon die Hand zurück und schüttelte sie, als habe er sich gerade mit dem Hammer auf den Daumen gehauen. »Autsch, das ist heiß. Verdammt heiß.« Er sah Thomas und Newt an. »Wenn wir da rauswollen, müssen wir uns mit irgendwas bedecken, sonst haben wir in fünf Minuten Verbrennungen zweiten Grades.«
    »Wir leeren die Rucksäcke aus«, sagte Newt und nahm seinen schon von der Schulter. »Wir legen uns die Bettlaken wie einen Mantel über, während wir uns da oben umgucken. Wenn das hinhaut, dann können wir ja Proviant und Wasser in die eine Hälfte unserer Laken stopfen und die andere Hälfte als Sonnenschutz benutzen.«
    Thomas hatte sein Laken ohnehin schon ausgeleert, als er Winston zu Hilfe gekommen war. »Dann sehen wir aus wie Gespenster – falls da draußen Bösewichte sind, flüchten sie wenigstens vor uns.«
    »Ein echter Komiker, unser Thomas. Hoffen wir nur, dass kein Begrüßungskommando aus netten Cranks auf uns wartet«, sagte Minho. Er machte es weniger sorgsam als Newt, drehte seinen Beutel einfach um und ließ alles zu Boden fallen. Die in der Nähe stehenden Lichter bückten sich instinktiv nach dem Proviant, damit er

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