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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Wand rennen würde.
    »Psst« war die einzige Antwort, die er bekam. Wie sehr konnte er Brenda vertrauen? Sie hatte sein Leben völlig in der Hand. Aber er hatte ja nie wirklich eine andere Wahl gehabt, jetzt erst recht nicht.
    Ein paar Sekunden später blieb sie stehen. Die beiden standen nach Luft schnappend im Dunkeln. Die Cranks waren ihnen zwar nicht mehr dicht auf den Fersen, aber immer noch zu hören, und sie kamen beständig näher.
    »Okay«, flüsterte sie. »Es muss ungefähr … hier sein.«
    »Was?«, fragte er.
    »Folge mir einfach, hier geht’s rein. Da drin ist ein perfektes Versteck – ich habe es mal entdeckt, als ich mich hier unten umgesehen habe. Ausgeschlossen, dass sie uns da durch Zufall finden. Komm mit.«
    Ihre Hand umfasste seine fester und zog ihn nach rechts. Er merkte, dass sie eine schmale Türöffnung durchschritten, dann zog Brenda ihn hinunter auf den Boden.
    »Da steht ein alter Tisch«, sagte sie. »Kannst du den spüren?«
    Sie führte seine Hand, bis er eine harte, glatte Holzoberfläche fühlte.
    »Ja«, antwortete er.
    »Stoß dir nicht den Kopf. Wir kriechen unter den Tisch und dann durch eine kleine Öffnung in der Wand, hinter der ein verstecktes Kabäuschen ist. Keine Ahnung, wofür es da ist, aber das finden die Cranks nie. Selbst wenn sie Licht haben, was ich bezweifle.«
    Thomas fragte sich natürlich, wie die Irren sich ohne Licht zurechtfanden, aber er sparte sich seine Fragen für später auf – Brenda war schon beim Hineinklettern, und er wollte sie nicht verlieren. Seine Finger berührten ihren Fuß, als sie auf allen vieren unter dem Tisch auf die Wand zukrabbelte. Dann krochen sie durch eine kleine, quadratische Öffnung in das lange, enge Abteil hinein. Thomas tastete es mit der Hand ab, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo er war. Das Ganze war nur ungefähr sechzig Zentimeter hoch, und er robbte in die tiefe, sargähnliche Wandöffnung hinein.
    Brenda hatte sich bereits mit dem Rücken an die Wand des Verstecks gedrückt, während Thomas sich noch unbeholfen hineinwand. Sie hatten keine andere Wahl, als ausgestreckt dicht nebeneinander auf der Seite zu liegen. Eng war es, aber sie passten beide hinein. Thomas blickte in dieselbe Richtung wie Brenda, so dass sich ihre Vorderseite gegen seinen Rücken drückte. Er spürte ihren Atem in seinem Nacken.
    »Echt gemütlich«, flüsterte er.
    »Sei einfach still.«
    Thomas rutschte noch ein Stückchen weiter hinein, so dass er den Kopf an die Wand lehnen konnte, dann entspannte er sich. Er atmete langsam ein und aus und lauschte.
    Anfangs war die Stille so vollkommen, dass sie das Rauschen ihres eigenen Bluts in den Ohren hörten. Doch dann gab es die ersten Anzeichen sich nähernder Cranks: schleimiges Gehuste, Schreie aus heiterem Himmel, wirres Gekicher. Sie kamen jede Sekunde näher, und Thomas geriet in Panik – wie dumm, sich selbst in so eine Falle zu sperren! Doch wenn er vernünftig nachdachte, war die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Cranks das Versteck finden würden, besonders in der Dunkelheit. Sie würden weitergehen, hoffentlich, und zwar ganz weit weg. Und Brenda und ihn vielleicht sogar vergessen. Das war auf jeden Fall besser als eine ausgedehnte Hetzjagd.
    Und schlimmstenfalls konnten sie sich durch die kleine Öffnung zu ihrem Kämmerchen gut verteidigen. Vielleicht.
    Die Cranks waren jetzt schon ganz nah, Thomas kämpfte gegen den Drang an, die Luft anzuhalten. Das wäre nun wirklich das Schlimmste: dass er unerwartet nach Luft schnappen musste und sie damit verraten würde. Obwohl es so dunkel war, schloss er die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.
    Die Geräusche schlurfender Schritte. Grunzen und röchelndes Atmen. Jemand hämmerte gegen eine Wand, dumpfe Schläge auf Beton. Ein Streit brach los, wüst hin und her fliegender Blödsinn. Er hörte ein »Hier lang!« und ein »Nein, da lang!«. Noch mehr Gehuste. Einer spie etwas unter fürchterlichen Würgegeräuschen aus, als versuchte er, seine Organe loszuwerden. Eine Frau lachte so voller Irrsinn, dass Thomas schauderte.
    Brenda tastete nach seiner Hand und drückte sie. Wieder überkam ihn eine idiotische Welle der Schuldgefühle, als würde er Teresa damit betrügen. Er konnte nichts dafür, dass dieses Mädchen ihn ständig anfassen wollte. Überhaupt, was für ein beknackter Gedanke, wenn einem die –
    Ein Crank kam in den Raum direkt vor ihrem Versteck gestolpert. Dann noch einer. Thomas hörte, wie sie

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