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Die Auserwahlte

Die Auserwahlte

Titel: Die Auserwahlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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möglich auf die Stelle des Daches zu, durch die von unten Licht heraufstieg.
    Licht - und ein Gestank, wie ihn sonst wohl nur ein Lazarett voller Pestkranker verströmen konnte!
    Lilith versuchte möglichst flach zu atmen, doch der Brechreiz ließ sich kaum niederkämpfen. Dem Odem Hunderter bei lebendigem Leib verfaulender Vampire konnte sie auf diese Weise nicht entgehen.
    Trotzdem schob sie sich zentimeterweise weiter nach vorne, drehte immer wieder das Gesicht zur Seite, um wenigstens ab und zu einen Schwall frischer Nachtluft in ihre Lungen zu saugen, und schließlich legten sich ihre Finger um die Kante der Dachöffnung.
    Doch sie kam nicht dazu, auch den Kopf so weit vorzustrecken, daß sie hinabsehen konnte.
    Eine Stimme peitschte zu ihr heran und ließ sie erstarren.
    »Wer bist du? Was tust du hier?«
    Lilith drehte sich in ihrer liegenden Position herum.
    Und sah die Nonne, die einem Racheengel gleich zwischen dem Gebälk des Glockenturmes stand.
    *
    »Was geht da unten vor?« fragte Lilith zurück und nutzte die Gelegenheit, sich in die Hocke aufzurichten, was auf dem schrägen Dach und in Anbetracht der Tatsache, daß der Tau die moosigen Schindeln schmierig machte, kein ganz einfaches Unterfangen war.
    »Nichts, was dich zu interessieren hätte«, fauchte die Nonne zurück.
    »Du erlaubst, daß ich das ein wenig anders sehe«, erwiderte Lilith und schob sich vorsichtig ein Stück näher an den Glockenturm heran.
    Ihre Gedanken rotierten. Was sollte sie tun?
    Wenn diese Frau die Vampire und Nonnen da unten auf sie aufmerksam machte, war vermutlich alles verloren. Nicht einmal sie hatte gegen Hunderte von Blutsaugern eine Chance, auch dann nicht, wenn sie mehr tot als lebendig waren. Ein einziges Händepaar genügte, ihr den Hals zu brechen, wenn Dutzende von Leibern sie unter sich begruben. Es mußte nicht einmal besonders kräftig sein Lilith mußte die Nonne daran hindern, Alarm zu schlagen. Und sie mußte es auf sanfte Weise tun. Die junge Frau dort konnte sehr wahrscheinlich nichts für das, was sie tat und sagte. Sie mußte, wie ihre Schwestern, im Bann der Vampire stehen, und vielleicht konnte Lilith sie davon befreien. Später, wenn alles vorbei war und sich die Gelegenheit dazu ergab.
    Doch um etwas unternehmen zu können, mußte Lilith an die Nonne herankommen.
    Das wiederum zählte zu ihren leichteren Übungen ...
    Als flatternder Schatten überwand Lilith die Distanz und setzte in gewohnter Gestalt sicher auf dem mehrere Fuß breiten Sims auf, der den Glockenschacht umlief.
    Rebecca wurde von der Aktion überrascht. Aber doch nicht so sehr aus dem Konzept gebracht, daß sie ihr eigentliches Vorhaben, ihren Befehl vergessen hätte.
    Und der lautete, die Fremde aufzuhalten!
    Fauchend wirbelte sie zu Lilith herum, und noch in der gleichen Bewegung warf sie sich der Halbvampirin mit klauenartig gespreizten Fingern entgegen. Lilith wich den zupackenden Händen aus, doch sie rechnete nicht mit der Hinterlist der Nonne.
    Rebecca riß das Bein hoch und versetzte ihrer Gegnerin einen Tritt, der sie taumeln ließ und an den Rand des Simses trieb.
    Und darüber hinaus.
    Auf dem feuchten Stein rutschten Liliths Füße ab.
    Sie stürzte - wenn auch nur ein paar Meter tief.
    Dann schoß sie einer pelzigen Kanonenkugel gleich wieder aus dem Schacht empor, brachte die Nonne mit ein paar klatschenden Schlägen ihrer Flügel in Verwirrung und verwandelte sich schließlich zwei Schritte hinter ihr zurück.
    Noch bevor Rebecca sich erneut nach ihr umdrehen konnte, war Lilith bei ihr und drehte ihr den rechten Arm so auf den Rücken, so daß jede unbedachte Bewegung ihr Höllenschmerzen bereiten mußte.
    Doch Lilith konnte nicht ahnen, daß der Nonne Schmerzen ebensowenig bedeuteten wie ihr eigenes Leben. Wo es doch etwas ungleich Wichtigeres und Wertvolleres zu schützen galt .
    Rebecca ließ sich scheinbar schicksalergeben im Griff der Halbvampirin zusammensacken - - und kippte dann einfach zur Seite!
    Lilith wurde davon so überrascht, daß es viel zu lange dauerte, bis sie reagierte.
    Miteinander stürzten die beiden Frauen in den Schacht. Und das eigentlich Schlimme daran war, daß Rebecca ohne einen Schrei in den Tod ging.
    Lilith transformierte etwa auf halber Strecke in die Tiefe. Doch für Rebecca konnte sie nichts tun. In ihrer Fledermausgestalt konnte sie den Sturz der anderen nicht aufhalten. Und in ihrer menschlichen Form wäre sie selbst beim Aufprall zu Tode gekommen.
    Aber auch Rebecca schlug nie

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